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Roger Federer ist der Start in sein erstes French Open seit 2015 perfekt gelungen. Der Basler siegte in der 1. Runde gegen den Italiener Lorenzo Sonego in 101 Minuten mit 6:2, 6:4, 6:4.
26.05.2019, 16:5326.05.2019, 17:20
Mit «Roger, Roger»-Rufen wurde der Rückkehrer im grössten Stadion der Anlage empfangen. Vor den 15'000 Zuschauern legte er danach einen Blitzstart hin und führte schon nach wenigen Minuten 4:0. Bald einmal kam Unterstützung von den Rängen für den 24-jährigen Italiener, der die meiste Zeit glücklos kämpfte. Auch im zweiten Satz geriet Sonego rasch mit zwei Breaks entscheidend in Rückstand, worauf ein Fan Federer auffordert: «Nicht so schnell Roger.»
Tatsächlich glich sich das Geschehen nach dem 4:0 im zweiten Satz etwas aus. Der Turniersieger von 2009 hatte mehr Mühe, die Ballwechsel zu diktieren, auch weil Sonego sich angesichts des klaren Rückstands entspannte und mehr Winner schlug als zuvor. Die Nummer 73 der Welt hat in diesem Jahr auf Sand schon einige nennenswerte Resultate erzielt und unter anderem in Monte-Carlo den Viertelfinal erreicht.
Gegen Federer war Sonego aber dann in Schwierigkeiten, wenn der Schweizer die überraschenden Schläge hervorholte und den Rhythmus wechselte. Dies gelang dem Favoriten oft. Der Service funktionierte gut und beim Return variierte er stark, etwa einige Male mit Stoppbällen nach dem zweiten Aufschlag. Die Ballwechsel kurz zu halten, wird auch in den nächsten Tagen entscheidend sein für Federer. Die längeren Duelle gingen oft an den Italiener, der im dritten Satz erst zum 4:5 den Aufschlag abgeben musste.
Am Mittwoch geht es für Federer gegen einen nahezu unbekannten Spieler weiter. Der 37-Jährige trifft auf den Deutschen Oscar Otte (ATP 145), der sich als Lucky Loser für die 1. Runde qualifiziert hatte, und dort den Tunesier Malek Jaziri (ATP 94) in vier Sätzen schlug. Der 25-jährige Otte gewann erst seine zweite Partie auf ATP-Stufe. Vor einem Jahr hatte er in Paris sein Grand-Slam-Debüt gefeiert, auch damals als Lucky Loser.
Auch Bencic eine Runde weiter
Belinda Bencic bekundete in ihrem ersten Match beim French Open keine Probleme. Sie wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und schlug die Französin Jessika Ponchet mit 6:1, 6:4.
Bencic gehört in diesem Jahr zum ziemlich grossen Kreis der Mitfavoritinnen und wurde diesem Status vor allem im ersten Satz gegen Ponchet, die Nummer 187 der Welt, gerecht. Die Ostschweizerin zeigte in der Startphase eine tadellose Leistung. In 21 Minuten entschied sie den ersten Satz für sich. Danach musste sie mehr kämpfen und einen 1:3-Rückstand wettmachen. Der Klassenunterschied war aber zu jeder Zeit offensichtlich.
Die wie Bencic 22-jährige Ponchet war noch kein Gradmesser für die Weltranglisten-15. Nur dank einer Wildcard stand sie im Hauptfeld. Ihr Leistungsausweis ist bescheiden: noch nie konnte sie eine Grand-Slam-Partie gewinnen, und ihren wertvollsten Sieg feierte sie im letzten Herbst gegen die Nummer 98 des WTA-Rankings.
Ein härterer Test für Bencic dürfte am Mittwoch anstehen mir der Deutschen Laura Siegemund (WTA 95). Die 31-Jährige aus Stuttgart ist speziell auf Sand eine gefährliche Gegnerin. Sie gewann 2016 und 2017 je ein WTA-Turnier auf dieser Unterlage. Mitte 2017 warf sie ein Kreuzbandriss zurück. Gegen Bencic hat sie zweimal gespielt und gewonnen. Allerdings liegen diese beiden Duelle auf ITF-Niveau schon sechs Jahre zurück. (sda)
«Ich war etwas nervös vor dem Debüt. Der Empfang war fantastisch, danke vielmals. Das Spiel gleich mit einem Doppelbreak zu beginnen, das hat mich natürlich etwas entspannt. Ich wusste, dass es bereits ein Test wird, aber ich bin erleichtert, dass ich gut dagegengehalten habe.»
Da ist der Sieg! Roger Federer ist der Start in sein erstes French Open seit 2015 perfekt gelungen. Der Basler siegte in der 1. Runde gegen den Italiener Lorenzo Sonego (ATP 73) in 101 Minuten mit 6:2, 6:4, 6:4. Am Mittwoch geht es für Federer gegen einen nahezu unbekannten Spieler weiter. Der 37-Jährige trifft auf den Deutschen Oscar Otte (ATP 145), der sich als Lucky Loser für die 1. Runde qualifiziert hatte, und dort den Tunesier Malek Jaziri (ATP 94) in vier Sätzen schlug. (sda)
Mit der Vorhand holt sich Federer Matchbälle.
Dann ist das Break da! Federer mit einem unfassbar guten Return und dann mit dem Winner auf der Rückhand. Er schlägt hier gleich zum Matchgewinn auf.
Die erste Möglichkeit verschenkt Federer mit einem unnötigen Fehler.
Ja da sind sie, die Breakbälle! Federer hält gegen Sonegos Power mit der Rückhand dagegen.
Nur wenige Augenblicke auf den anderen Platz geschaut, schon hat Federer auf Philipp Chatrier sein nächstes Aufschlagspiel durchgebracht. So, jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für ein Break.
Bei den längeren Ballwechseln kann auch Sonego dominieren. Dazu kommt er aber nur – wie in dieser Situation – bei eigenem Aufschlag. Federer kann aber auch kontern und setzt seinen Gegner wieder unter Druck. Am Ende ist es aber der Aussenseiter, der brilliert und sich das Game holt.
Federer powert bei eigenem Aufschlag weiter. Sonego befindet sich nur in der Defensive. Ein lockerer Smash am Netz besiegelt das nächste Game für den Schweizer.
Da kommen plötzlich wieder einige Fehler vom Italiener. Aber auch zwei gute Aufschläge hinterher. Dennoch muss Sonego gleich zwei Breakbälle abwehren – was ihm zwei Mal auf identische Weise gelingt. Am Ende holt er sich das Game dank einem Vorhandfehler Federers.
Sonego hat bei Aufschlag des Schweizers kaum mal eine Chance. Auch dieses Game ist schnell vorbei, Federer holt es sich zu null.
Federer ist in den meisten Service-Games des Italieners dran. Doch mit starken Aufschlägen kann Sonego jeweils punkten. Alles in der Reihe im dritten Satz.
Federer dominiert mit dem Aufschlag und mit der Vorhand. Er bringt sein erstes Game im dritten Satz souverän durch und gleicht aus.
Auch im dritten Satz muss Sonego gleich zu Beginn wieder einen Breakball abwehren. Dieses Mal gelingt es dem Italiener auch – weil Federer den Ball nicht richtig trifft. Danach drängt Sonego Federer aus dem Feld und holt sich das erste Game.
Federer schlägt zum Satzgewinn auf und eröffnet das Game mit zwei Gratispunkten dank des Aufschlags. Es folgt ein Winner am Netz und ein Fehler von Sonego. Das ist der Satz für den Schweizer!
Winner oder Fehler scheint momentan das Motto des Italieners zu sein. Im Moment sind es aber mehr Winner als Fehler. So kann Sonego noch einmal verkürzen.
Wie reagiert Federer auf den neuen Druck des Gegners? Zuerst einmal mit perfekten Vorhandschlägen und einem Ass. Ein weiterer Punkt mit dem Aufschlag hinterher und schon steht's 5:3.
Der Italiener bestätigt das Rebreak! Sonego befindet sich in einem Zwischenhoch, punktet teilweise äusserst sehenswert und schliesst das Game mit einem Ass ab. Das waren jetzt drei Games in Folge für den 24-Jährigen.
Nun auch Federer bei eigenem Aufschlag wieder einmal unter Druck. Der Italiener packt einen unglaublichen Passierball aus und holt sich drei Breakchancen. Die ersten beiden kann Federer abwehren. Bei der dritten sieht Sonego wie der sichere Sieger aus, doch dann verzieht er die einfachste Vorhand des Ballwechsels. Er Italiener bleibt aber dran und holt sich den nächsten Breakball. Am Ende schenkt Federer das Spiel mit einem Doppelfehler her.
Sonego holt sich sein erstes Game im zweiten Satz. Da wurde er aber auch von einigen Fehlern Federers unterstützt.
Federer spielt die Vorhand immer ins gleiche Eck und hat damit Erfolg. Es scheint, als hätte der Schweizer Momentan auf jede Idee Sonegos eine perfekte Antwort. Nach einem weiteren starken Aufschlag steht es bereits 4:0 im zweiten Satz.
Der Schweizer präsentiert sich in bester Spiellaune und punktet scheinbar nach Belieben. Und dem Italiener unterlaufen auch eine Fehler – vor allem mit der Rückhand. Wie schon im ersten Durchgang holt sich Federer gleich das Doppelbreak.
Bei eigenem Aufschlag bleibt Federer unangetastet. Er holt sich das Game zu null.
Sonego eröffnet den zweiten Satz, Federer verhaut die Vorhand. Der Schweizer punktet aber auch herrlich mit der Rückhand. Und beim Ballwechsel darauf mit einem Superwinkel auf der Vorhand. Wieder schnuppert er am frühen Break. Und holt sich dieses mit einem Rückhand-Slice.
Federer eröffnet das Game mit einem Aufschlag, der nicht zurückkommt. Es folgt ein Punkt am Netz und ein Ass hinterher. Und nach 24 Minuten hat der Schweizer den ersten Satz bereits im Trockenen.
Sonego spielt seine Grösse beim Aufschlag und beim Smash voll aus. Der Italiener kann im ersten Satz noch einmal verkürzen, aber Federer schlägt hier gleich zum ersten Satzgewinn auf.
Federer mit viel Gefühl und dem Punkt am Netz zum Auftakt dieses Games. Doch Sonego wird langsam stärker und entscheidet insbesondere die längeren Ballwechsel für sich. Wieder zieht Federer mit dem Aufschlag und aggressivem Spiel den Kopf aus der Schlinge. Es steht schon 5:1.
Federer beweist, dass er auch in seinem Alter immer noch pfeilschnell sein kann und hat darum eine perfekte Antwort auf Sonegos Stoppball. Der folgende Vorhandhammer landet dann aber im Netz. Ein weiterer Fehler bringt Sonego die ersten Spielbälle. Der Italiener nutzt gleich den ersten.
Federer schiesst den am Netz stehenden Sonego beinahe ab, doch der Ball segelt ins Aus. Auch danach folgt ein Fehler und schon steht auch der Schweizer erstmals unter Druck. Wie so oft löst Federer das Problem mit starken Aufschlägen.
Der Schweizer spielt mit seinem Gegner Katz und Maus. Auch der Stoppball auf den zweiten Aufschlag ist erfolgreich. So bringt er Sonego gleich wieder in Bedrängnis und erspielt sich eine Breakchance. Mit einem perfekten Return holt sich Federer schon das zweite Break.
Federer beginnt sein erstes Aufschlagspiel mit einem Ass. Der Schweizer stürmt bereits ans Netz und punktet dort auch. Das Game schliesst er mit einem weiteren Ass ab.
Federer beginnt gleich mit einem Winner. Obwohl Sonego gut aufschlägt, holt sich Federer bereits im ersten Game einen Breakball. Und weil die folgende Vorhand des Italieners zu weit segelt, auch gleich das erste Break. Dieser Auftakt gefällt uns.
Es geht los. Der Italiener beginnt mit dem Aufschlag.
«Roger-Roger»-Rufe schallen durchs Stadion, noch bevor die Partie überhaupt begonnen hat.
Und spielt sich mit Sonego ein. In wenigen Augenblicken geht es los.
Stefanos Tsitsipas hat seine Partie auf Philippe Chatrier gewonnen. Das bedeutet, dass als nächstes bald Roger Federer an der Reihe ist.
Lorenzo Sonego, Italiener, ist die Nummer 73 in der Tennis-Weltrangliste. Der 24-Jährige gibt heute gegen Federer sein French-Open-Debüt und ist erst im letzten Monat zum ersten Mal in die Top 80 des ATP-Rankings vorgestossen. Beim Masters-1000-Turnier von Monte Carlo wurde der 24-Jährige erst im Viertelfinal gestoppt. Sonego ist 191 Zentimeter gross und Rechtshänder mit zweihändiger Rückhand. Federer hat noch nie gegen ihn gespielt.
Bild: EPA/ANSA
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Video: srf
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