Als Nummer 37 der Welt liegt Bencic 26 Plätze hinter der wieder erstarkten Williams - und dieser Unterschied zeigte sich auf dem Platz deutlich. Die siebenfache Grand-Slam-Siegerin entwickelte zu viel Druck, die Schweizerin geriet sowohl bei eigenem wie gegnerischem Service meist sogleich in die Defensive.
Trotz der Unterstützung von Martina Hingis, die in Dubai mit Flavia Pennetta im Doppel im Einsatz steht, auf der Tribüne und zwei Coaching-Besuchen von Vater Ivan Bencic auf dem Platz verwertete die ältere der Williams-Schwestern nach nur 69 Minuten ihren zweiten Matchball mit einem Aufschlagwinner.
Einzig zu Beginn der beiden Sätze konnte Bencic einigermassen mithalten. Im ersten Durchgang gewann sie ihr einziges Spiel zum 1:1, im zweiten ging sie sogar 2:0 in Führung. In einem äusserst langen und umstrittenen Game musste sie den Breakvorsprung jedoch postwendend wieder hergeben. Insgesamt verlor Bencic fünfmal ihren Aufschlag, dreimal mit einem Doppelfehler. Ihre Leistung war allerdings nicht so schlecht, wie es das Resultat aussehen lässt.
Vielmehr spielte Williams, die wegen des Sjögren-Syndroms mit chronischer Müdigkeit kämpft, gross auf. Sie schlug 28 Winner und nur 17 unerzwungene Fehler. Bei Bencic war das Verhältnis mit 9 Gewinnschlägen und 15 Fehlern weniger vorteilhaft. Bereits in den ersten beiden Duellen mit Williams hatte sie 2012 und 2014 kein Mittel gegen das druckvolle Spiel der Amerikanerin gefunden und zweimal deutlich verloren.
Williams fühlt sich in Dubai ausgesprochen wohl. Bei ihren letzten drei Teilnahmen in der Metropole der Vereinigten Arabischen Emirate (2009, 2010 und 2014) holte sie sich jeweils den Titel und ist an Roger Federers Zweit-Wohnsitz nun seit 16 Partien unbezwungen. Bencic bleibt nach einem wenig erfolgreichen Saisonstart hingegen bei zwei Siegen (je einer im Fedcup und einer in der 1. Runde in Dubai) aus sechs Spielen. (si/syl)