Sport
Tennis

French Open: Sinner siegt gegen Djokovic und trifft im Final auf Alcaraz

Sinner triumphiert über Djokovic – und trifft im Final auf Alcaraz

06.06.2025, 22:5306.06.2025, 22:53
Mehr «Sport»

Wie bei den Frauen stehen am French Open in Paris auch bei den Männern die Nummer 1 und 2 der Welt im Final. Jannik Sinner bezwingt im Halbfinal Novak Djokovic, Carlos Alcaraz besiegt Lorenzo Musetti.

Umkämpftes Duell zwischen Djokovic und Sinner

Im mit viel Spannung erwarteten Duell zwischen Jannik Sinner und dem 15 Jahre älteren Novak Djokovic setzte sich der 23-jährige Südtiroler 6:4, 7:5, 7:6 (7:3) durch, womit er an diesem Turnier weiterhin keinen Satz verloren hat.

Im ersten Durchgang gab Sinner bei eigenem Aufschlag bloss drei Punkte ab. In der Folge steigerte sich Djokovic markant, lieferten sich die beiden ein Duell auf einem atemberaubenden Niveau. Beim Stand von 4:5 gelang dem Serben sein einziges Break in dieser Partie, um danach den Service gleich wieder abzugehen. Über welches Selbstvertrauen Sinner verfügt, unterstreicht das Ass mit dem zweiten Aufschlag beim Stand von 30:30 im darauffolgenden Game. Der zweite Satz dauerte 71 Minuten, was beweist, wie umkämpft er war.

Serbia's Novak Djokovic plays a shot against Italy's Jannik Sinner during their semifinal match of the French Tennis Open at the Roland-Garros stadium in Paris, Friday, June 6, 2025. (AP Pho ...
Djokovic und Sinner lieferten sich ein hartes Duell.Bild: keystone

In der Folge liess Djokovic zum zweiten Mal in diesem Spiel den Physiotherapeuten kommen, um sich am Hüftbeuger des linken Beins behandeln zu lassen. Ein Arzt musste ihm gar ein Schmerzmittel geben. Dennoch hielt er auch im dritten Durchgang, der gar 79 Minuten dauerte, sehr gut mit, erspielte er sich beim Stand von 5:4 gar drei Satzbälle. Sein Gegner war aber schlichtweg zu stark und verwertete nach 3:17 Stunden den ersten Matchball. Deshalb muss Djokovic, der in seinem 16. Halbfinal am French Open zum vierten Mal in Folge gegen Sinner verloren hat, weiter auf seinen 25. Triumph an einem Grand-Slam-Turnier warten.

Alcaraz gegen Musetti zunächst mit Mühe

Carlos Alcaraz profitierte im vierten Satz von der Aufgabe von Lorenzo Musetti. Im Tie-Break des zweiten Durchganges hatte er mentale Stärke bewiesen. Der 22-jährige Spanier spielte in diesem gross auf und entschied ihn 7:3 zu seinen Gunsten. Zuvor hatte Musetti fantastisches Tennis gezeigt und den ersten Satz mit einem Break zum 6:4 gewonnen. Im zweiten Durchgang gelang dem Italiener zum 2:2 und 6:6 ein Re-Break.

Der Satzausgleich befreite Alcaraz. Den dritten Durchgang gewann er in 24 Minuten 6:0 und gab dabei bloss fünf Punkte ab. Einerseits hob er sein Niveau an, andererseits kämpfte Musetti sichtlich mit Problemen am linken Oberschenkel. Nach zwei weiteren verlorenen Games gab der Aussenseiter, der sich zweimal massieren liess, nach 2:29 Stunden auf.

epa12160366 Carlos Alcaraz of Spain (R) hugs with Lorenzo Musetti of Italy after Musetti retired from their Men's Singles semi-finals match at the French Open Grand Slam tennis tournament at Rola ...
Lorenzo Musetti musste aufgeben, Carlos Alcaraz steht im Finale.Bild: keystone

Alcaraz benötigt nach dem sechsten Erfolg in Serie gegen Musetti noch einen Sieg zur erfolgreichen Titelverteidigung in Paris. Dass er erneut im Final steht, entbehrt nicht einer gewissen Logik. Er hatte zuvor in diesem Jahr auf Sand schon an den Masters-1000-Turnieren in Monte Carlo und Rom triumphiert. In Monte Carlo setzte er sich im Endspiel gegen Musetti durch. Dieser verlor derweil auch seinen zweiten Halbfinal auf Grand-Slam-Stufe nach jenem im vergangenen Jahr in Wimbledon.

Ein erstaunlicher Final

Sinner und Alcaraz treffen am Sonntag zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Final aufeinander, was angesichts ihrer Dominanz erstaunlich ist. Ersterem bietet sich die Chance, zum dritten Mal hintereinander auf der wichtigsten Stufe im Tennis zu triumphieren, nachdem er im vergangenen September das US Open und zu Beginn des Jahres das Australian Open gewonnen hat. Insgesamt wäre es für ihn der vierte Grand-Slam-Titel, für Alcaraz wäre es gar der fünfte. Im Head-to-Head führt der Spanier 8:4. Er siegte auch im bisher letzten Duell – im Mai im Final in Rom in zwei Sätzen. Es war für Sinner das erste Turnier nach einer dreimonatigen Dopingsperre. (sda)

(sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die besten Bilder der French Open 2025
1 / 57
Die besten Bilder der French Open 2025

Carlos Alcaraz muss sich nicht verstecken: Er gewinnt einen grossartigen Final gegen Jannik Sinner nach 0:2-Satzrückstand im Match-Tiebreak.

quelle: keystone / mohammed badra
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Roger Federer und Marco Odermatt haben Lachflash – das erinnert an diese legendäre Szene
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Atavar
07.06.2025 00:36registriert März 2020
Traumfinale 😍🎾
243
Melden
Zum Kommentar
avatar
Chibs
07.06.2025 09:37registriert April 2021
Respekt an ND. Aber... wenn man es nüchtern betrachtet, hat er keine Chance (mehr) gegen einen Jannik Sinner. Während ND auf seinem absoluten Top-Level (das noch in ihm steckt) gespielt hat, hatte Sinner noch einge Luft nach oben, gerade was den ersten Service (z.T. unter 50%) und unforced errors anbelangt. Ich glaube, das war/ist ND auch klar. Deshalb sehe ich es als unsicher, ob er 2026 noch dabei ist, zu gross ist sein verbissener Ehrgeiz und die Differenz zur absoluten Spitze wird zweifellos immer grösser werden.
211
Melden
Zum Kommentar
8
Pogacar für einmal geschlagen – und doch der grosse Sieger der Tour de France
Die letzte Etappe war ein Trost für alle anderen Radprofis: Tadej Pogacar kann doch nicht schalten und walten, wie er will. Der Gesamtsieger der Tour de France peilte den Etappensieg in Paris an, doch Wout van Aert war im Klassiker-Finale in Montmartre stärker.
Wout van Aert hat die Schlussetappe der Tour de France in Paris solo gewonnen. Auf dem harten Olympia-Circuit mit Kopfstein-Pflaster hielt er unter anderen Tadej Pogacar, der ebenfalls um den Tagessieg kämpfte, in Schach. Der Weltmeister wollte unbedingt den fünften Etappensieg in diesem Jahr.
Zur Story