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Drama pur am US Open: Erst verliert Bencic die Nerven, dann beinahe das Spiel – und am Ende weigert sie sich sogar noch, dem Schiri die Hand zu geben

US Open, 2. Runde
Frauen:
B. Bencic – M. Doi 5:7 7:6 6:3
S. Williams – K. Bertens 7:6 6:3
E. Bouchard – P. Hercog 6:3 6:7 6:3
Legte sich immer wieder mit der Schiedsrichterin an: Belinda Bencic in New York.
Legte sich immer wieder mit der Schiedsrichterin an: Belinda Bencic in New York.Bild: Getty Images North America

Drama pur am US Open: Erst verliert Bencic die Nerven, dann beinahe das Spiel – und am Ende weigert sie sich sogar noch, dem Schiri die Hand zu geben

Belinda Bencic (WTA 12) erreicht am US Open in New York in extremis die 3. Runde. Gegen die Japanerin Misaki Doi muss sie im zweiten Satz drei Matchbälle abwehren, ehe sie sich durchsetzte.
03.09.2015, 03:2203.09.2015, 10:17
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Am Ende konnte Belinda Bencic nur den Kopf schütteln, nachdem sie nach 2:52 Stunden mit einem Ass die Partie auf dem Court Nummer 11 unter Flutlicht beendet hatte. Mit Können, aber auch einer gehörigen Portion Glück hatte sie in extremis den Kopf aus der Schlinge gezogen und mit einem 5:7, 7:6 (7:3), 6:3 gegen Misaki Doi die 3. Runde in Flushing Meadows doch noch erreicht.

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Kein Handshake mit der Schiedsrichterin – Bencic ist am Ende des Spiels richtig sauer. gif: srf
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5:3 hatte Bencic im ersten Satz geführt, ehe die Sache für die gebürtige Ostschweizerin kompliziert zu werden begann. Sie gab vier Games in Folge und somit den ersten Satz ab und haderte dabei immer wieder mit sich und den Entscheiden der Unparteiischen. Das Hawk-Eye, die elektronische Kontrolle bei knappen Bällen, stand auf dem Aussenplatz nicht zur Verfügung.

Die Highlights aus der Partie Bencic – Doi

Bencic konnte sich zu Beginn des zweiten Satzes zwar wieder fangen, ehe das Drama aus ihrer Sicht seine Fortsetzung fand. Nachdem sie 5:2 geführt und acht Bälle zum Satzausgleich nicht verwertet hatte, stand sie bei 5:6, 0:40 und eigenem Aufschlag kurz vor dem Aus.

«Dann habe ich aber gemerkt, dass auch sie nervös ist.»
Belinda Bencic

Zwei Geschenke der Japanerin und ein Servicewinner bewahrten Bencic vom Ausscheiden. Sie habe nicht mehr an die Wende geglaubt, gab Bencic, die vor Wut und Enttäuschung beim Seitenwechsel einige Tränen verdrückt hatte, später zu. «Dann habe ich aber gemerkt, dass auch sie nervös ist.»

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Bencic ist im zweiten Satz mit den Nerven am Ende und legt sich mit dem Schiri an.
gif: srf

Die Schweizerin schaffte den Umschwung, das Tiebreak gewann sie relativ sicher 7:3, und auch im dritten Durchgang lag sie von Beginn an vorne. Doi schenkte der letztjährigen Viertelfinalistin allerdings bis zum Schluss nichts. Die 24-jährige Linkshänderin hatte sich wie von Bencic prophezeit als sehr zähe und unangenehme Gegnerin erwiesen. In den Grundlinienduellen war sie der Schweizerin phasenweise sogar überlegen.

In der 3. Runde trifft Bencic am Freitag auf Venus Williams (USA), die ihre Landsfrau Irina Falconi 6:3, 6:7 (2:7), 6:2 schlug. Gegen die 35-jährige siebenfache Grand-Slam-Gewinnerin hatte Bencic im Herbst 2012 in Luxemburg ihre erste Partie auf der WTA-Tour bestritten. In allen drei Partien gegen die ältere der beiden Williams-Schwestern gewann Bencic bislang keinen Satz. Nach zwei Auftritten auf den Aussenplätzen wird Bencic nun auf einer grossen Bühne auftreten. «Das sind die Partien, wofür man trainiert und von denen man träumt.» (dwi/si)

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quelle: epa/aap / lukas coch
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