Sport
Tennis

Streit um weisses Handtuch: Nick Kyrgios verliert in Montreal die Nerven

Alles, was Nick Kyrgios wollte, war ein weisses Handtuch.
Alles, was Nick Kyrgios wollte, war ein weisses Handtuch. bild: keystone

Kyrgios will sich ja ändern – doch dann bekommt er einfach kein weisses Handtuch 😂

07.08.2019, 08:3907.08.2019, 08:46
Mehr «Sport»

Die letzte Woche sollte für Nick Kyrgios der grosse Wendepunkt seiner Karriere werden. Beim ATP-500-Turnier in Washington unterhielt der australische Tennis-«Bad Boy» das Publikum zwar einmal mehr mit seinen Show-Einlagen, doch anders als in den Turnieren davor ging die streitbare Weltnummer 27 auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit ans Werk.

Kyrgios braucht bei der Siegesrede in Washington sein Handy.Video: streamable

«Was das Tennis anbelangt, war es eine der besten Wochen in meinem Leben», erklärte Kyrgios nach dem sechsten Turniersieg seiner Karriere und gab zu bedenken: «Es mussten sich viele Gewohnheiten ändern. Ich werde nicht ins Detail gehen, aber es gab viele ungesunde Dinge, die sich bei mir auf dem Tennisplatz widergespiegelt haben. Daher musste ich viele Sachen verändern. Das ist erst der Anfang. Ich werde die jetzigen Angewohnheiten weiterhin durchziehen – gleichzeitig werde ich aber versuchen, mich nicht zu verändern. Das ist ein täglicher Prozess.»

So gut wie in Washington klappte das für Kyrgios beim Masters-1000-Turnier in Montreal aber leider nicht. Gleich in der 1. Runde scheiterte der 24-jährige Australier in nur 67 Minuten mit 3:6, 4:6 an Kyle Edmund (ATP 33), gegen den er zuvor noch nie verloren hatte, und verfiel dabei wieder in alte Muster. Fast während des ganzen ersten Satzes diskutierte Kyrgios mit dem Unparteiischen, weil er einen weisses Handtuch ohne Werbeaufdruck verlangte, dieses aber lange nicht bekam.

Der Streit um das weisse Handtuch.Video: streamable

Schliesslich liess der Washington-Sieger seinem Frust freien Lauf, als der Unparteiische erklärte, dass er seinen Stuhl nicht verlassen könne, um ihm ein weisses Handtuch zu bringen. «Aber du hast Funk. Ich habe dich zu Beginn des Spiels darum gebeten. Du sagst mir, dass du kein weisses Handtuch bestellen kannst? Warum dauert es fünf Games, ein weisses Handtuch zu bekommen?», wütete Kyrgios.

Mitten in der hitzigen Diskussion lieferte ein Balljunge schliesslich das weisse Handtuch, doch da war Kyrgios' Konzentration aufs Wesentliche bereits geschwunden. Vom Schiedsrichter erhielt er eine Verwarnung, von Edmund eine Abreibung. (pre)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)
1 / 33
Tennisspieler mit mindestens zwei Grand-Slam-Titeln (seit 1968)
Novak Djokovic (2008 bis 2023): 24 Grand-Slam-Titel (10-mal Australian Open, 7-mal Wimbledon, 4-mal US Open, 3-mal French Open).
quelle: keystone / thibault camus
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Hier will sich Federer niederlassen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gopfridsenkel
07.08.2019 12:09registriert Juni 2018
Es mögen ja viele toll und erfrischend finden, dass Kyrgios sich einen Dreck um die Gepflogenheiten im Tennis kümmert und damit den Sport ein bisschen aufmischt.
Für mich ist er einfach nur ein verzogener Bengel, dem das Wort "Nein" und respektvolles Verhalten nicht beigebracht wurden.
3724
Melden
Zum Kommentar
2
Hirscher über sein Comeback: «Ich will nicht, dass man für mich Ausnahmeregeln macht»
Heute Morgen ging die Nachricht eines spektakulären Comebacks durch die Sportwelt. Marcel Hirscher, 67-facher Weltcupsieger, kehrt in den Ski-Weltcup zurück, wobei er künftig für den niederländischen Verband antreten wird. Nun meldete sich der Österreicher zu Wort.

Fünf Jahre sind vergangen, seit Marcel Hirscher 2019 seine Skischuhe an den Nagel gehängt hatte. Am Mittwochmorgen wurde bekannt, dass der Österreicher ein Comeback auf die nächste Saison hin plant. Nun äusserte sich der achtfache Gesamtweltcup-Sieger über seine Rückkehr in den Skizirkus.

Zur Story