Schlechteste WM seit 1996 – Unihockey-Nati sichert sich wenigstens Rang 5
54 Minuten lang mühten sich die Schweizer im letzten Spiel, in dem es noch um die Teilnahme an den World Games im kommenden Februar im chinesischen Chengdu ging, mehr schlecht als recht ab. Das 0:2 verhinderte Goalie Yanick Flury mit einem abgewehrten Penalty, die 2:1-Führung verwandelte sich noch einmal in einen Rückstand. Erst Jan Zauggs zweiter Treffer zum 4:3 in der 55. Minute brachte den abschliessenden Sieg.
Zaugg, der auch am folgenden 5:3 des zweiten Doppeltorschützen Marco Louis mitwirkte, hatte kurz Ende des Mitteldrittels schon das 3:3 erzielt. In der Summe war dies aber auch nur ein schwacher Trost für den routinierten Offensivspieler von Köniz Bern: «Das erste und das letzte Drittel waren okay. Aber die Niederlage gegen Lettland im Viertelfinal tut immer noch weh. Diese WM ist eine grosse Enttäuschung, glücklicherweise haben uns die tollen Fans durch die letzten beiden Klassierungsspiele getragen.»
Letztmals vor 28 Jahren die Halbfinals verpasst
Mit der Revanche gegen Norwegen für das 4:4 in der Gruppenphase und dem Sieg gegen die Slowakei betrieb das Nationalteam zum Abschluss eines enttäuschenden Turniers immerhin Schadensbegrenzung. Nach der historischen Viertelfinal-Niederlage gegen Lettland ist der 5. Schlussrang zusammen mit 1996 zwar das schlechteste Abschneiden der Schweizer Männer an einer WM. Rangmässig ist es nach den beiden 4. Plätzen 2021 und 2022 aber kein Totalabsturz.
Wegen eines grossen personellen Umbruchs war im Vorfeld klar, dass die Erwartungen nicht allzu hoch sein durften. Zwölf Spieler bestritten ihre erste WM, der komplette Staff um Trainer Johan Schönbeck stand zum ersten Mal an Titelkämpfen an der Schweizer Bande. Allerdings müsste die Kluft zwischen den nominellen Top 4 (Schweden, Finnland, Tschechien, Schweiz) und dem Rest auf dem Papier auch unter diesen Voraussetzungen nach wie vor bestehen, wenn auch nicht mehr so ausgeprägt.
Die Schweiz verpasste die Halbfinals zum ersten Mal seit der ersten WM vor 28 Jahren. Schon vor dem 3:4 n.V. gegen Lettland, der ersten Niederlage überhaupt gegen die Balten, hatte sich im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen gezeigt, dass sich das verjüngte Nationalteam gegen vermeintlich unterlegene, defensiv stehende Teams schwertut.
Die schwedischen Zug-United-Legionäre Albin Sjögren und Johan Samuelsson sowie Emil Johansson und Malte Lundmark sorgten mit ihren Toren bis zur 25. Minute für eine vermeintlich beruhigende Viertoreführung für das Heimteam. Angeführt von Doppeltorschütze Justus Kainulainen kamen die Finnen aber noch einmal zum Ausgleich und schliesslich zum Sieg. Den goldenen Treffer erzielte Miska Mäkinen in der 9. Minute der Verlängerung. Die Finnen triumphierten nach 2008, 2010, 2016 und 2018 zum fünften Mal.
Um Platz 3: Tschechien – Lettland 8:2 (2:1,3:1,3:0)
 Slowakei – Schweiz 3:6 (2:2, 1:1, 0:3)
Baltic Hall, Malmö (SWE). - 1227 Zuschauenr. - SR Kostinek/Reichelt (CZE). 
Tore: 5. Dudovic (Gasparik) 1:0. 17. Siegenthaler (Seiler) 1:1. 19. Fitzi (Siegenthaler) 1:2. 20. Batkovic (Gajdos) 2:2. 34. Dudovic 3:2. 40. Zaugg 3:3. 55. Zaugg (Bürki) 3:4. 56. Louis (Mutter) 3:5. 60. Louis (Hollenstein) 3:6 (ins leere Tor). 
Strafen: keine.
Slowakei: Kohut; Miske, Pazak; Virga, Mirt; Jakubec, Bacinsky; Kosaristan, Chochol; Dudovic, Gasparik, Nehila; Batkovic, Gajdos, Kvasnica; Kozak, Hatala, Sifra; Conka-Skyba.
Schweiz: Flury; Hollenstein, Bischofberger; Hermle, Bürki; Hasenböhler, Schmuki; Conrad; Mendelin, Hutzli, Riedi; Louis, Zaugg, Maurer; Seiler, Siegenthaler, Fitzi; Lauber, Mutter.
Bemerkungen: Michal Pazak (SVK) und Jan Zaugg (SUI) als beste Spieler ausgezeichnet. 7. Flury wehrt Penalty von Gajdos ab. Slowakei ab der 56. Minute mehrheitlich ohne Torhüter. (ram/sda)
