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Heinzer und die Geisslechlepfer im ORF: Wie Zenhäuserns «birnenweich»

Alpine Skiweltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm: Banner f
Auf seine Anhänger durfte Heinzer auch an der WM 1991 zählen.Bild: imago sportfotodienst
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Franz Heinzer wird Abfahrts-Weltmeister und bringt Österreich die «Geisslechlepfer» näher

27. Januar 1991: In Saalbach-Hinterglemm schlägt die wohl grösste Stunde in der Karriere von Franz Heinzer. Der «ewige Vierte» (WM 1982, WM 1985, WM 1987) wird Abfahrts-Weltmeister. Und bleibt auch mit seinem Interview beim ORF in Erinnerung.
27.01.2025, 00:0127.01.2025, 10:18
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Abfahrts-Gold für Franz Heinzer! Zwei Jahre, nachdem der Deutsche Hansjörg Tauscher aus dem Nichts kam und einen Schweizer Vierfachsieg an der WM verhinderte, gehört der prestigeträchtigste Titel wieder «uns».

Heinzer, der charmante Schwyzer, wird im Zielraum von TV-Station zu TV-Station gereicht. Den österreichischen Fernsehzuschauern bringt er dabei ein Stück Schweizer Kultur bei:

Heinzer bei den Interviews.Video: YouTube/Peter Marty-Heinzer

Franz Heinzer schwärmt von den Fans, die ihn begleiten und mit Kuhglocken und Geisselklöpfen feiern. Auf die Nachfrage des Reporters mit dem ORF-Mikrofon, was denn dieses «Geisslechlepfe» ist, antwortet Heinzer im schönsten Schweizer Hochdeutsch:

«Das ist mit eme Strick so über dem Kopf und das gibt so es Chlepfe. Bei uns ist das gross Mode.»
Das ist Geisslechlepfe: In Schwyz schon 1973 in Mode.Video: YouTube/SRF Archiv

Schweizer, die Österreichern unseren Wortschatz beibringen? Klar, da fällt uns natürlich sofort Ramon Zenhäusern ein. Der «Doppelmeter» versucht 2018 nach seinem Gewinn von Olympia-Silber im Slalom von Pyeongchang, zu erklären, was «bireweich» bedeutet. Und erläutert: «Birnenweich!»

Aus dem Schatten der Dominatoren ins Scheinwerferlicht

Franz Heinzer benötigt einen langen Anlauf, bis er endlich eine Medaille gewinnen kann und mit Grossanlässen nicht mehr auf Kriegsfuss steht. Noch vor seinem 19. Geburtstag fährt er 1981 erstmals auf das Podest einer Weltcup-Abfahrt, fast jeden Winter gewinnt er ein Rennen.

Doch in der erfolgreichsten Ära der Schweizer Skigeschichte stehen ihm zu oft Pirmin Zurbriggen und Abfahrts-Champ Peter Müller vor der Sonne.

Als diese beiden Abfahrer zurücktreten, wird der Weg frei für Heinzer. Im Januar 1991 gewinnt er erstmals in Kitzbühel, am Hahnenkamm lässt er zwei weitere Siege folgen. Er triumphiert 1992 auch am Lauberhorn, gewinnt insgesamt 17 Weltcuprennen und 1991, 1992 und 1993 in drei Wintern in Folge die Kristallkugel für den Sieg in der Abfahrtswertung.

Heinzers Fahrt zum WM-Titel in Saalbach-Hinterglemm.Video: YouTube/Alexx87

«Dass es gleich eine goldene Auszeichnung werden sollte, war letztlich der gerechte Lohn für eine Beharrlichkeit, für ungebrochenes Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen, die ins Lehrbuch der jüngeren Generation geschrieben gehören», lobt die NZZ nach dem WM-Triumph am Zwölferkogel.

Das Drama von Lillehammer

WM-Gold 1991 in der Königsdisziplin bleibt indes die einzige Medaille an einem Grossanlass. An den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer bricht dem Schweizer Hoffnungsträger beim Start die Skibindung.

Heinzers Drama 1994 in Lillehammer.Video: YouTube/Peter Lein

Später sagt Heinzer über das Rennen, das er nie wirklich bestritten hat: «In diesem Moment fühlte ich mich total leer, ja, ich fühlte mich nicht einmal mehr – ein Wahnsinn!» Wenig später tritt er zurück.

Das Urchige ist wie schon beim WM-Titel auch am Abschiedsfest Ende Saison Trumpf. Heinzer: «Es war ein Fest in einer fröhlichen, unbeschwerten und gemütlichen Atmosphäre mit einer lüpfigen Musik – genau so, wie ich mir meinen Abschied vorgestellt hatte.»

Ski WM 1991, Abfahrt Herren: Franz HEINZER (SUI) SKI ALPIN SAISON 90/91 WM 1991 Saalbach-Hinterglemm Abfahrt Herren 27.01.1991 Franz HEINZER (SUI) feiert seine Goldmedaille. Saalbach-Hinterglemm Salzb ...
Franz Heinzer feiert seine WM-Goldmedaille.Bild: www.imago-images.de

Der Skisport ist nach wie vor sein Leben. Franz Heinzer arbeitet seit vielen Jahren als Abfahrtstrainer für Swiss-Ski und sorgt somit eigenhändig dafür, dass die Schweiz weiterhin zu den besten Skinationen der Welt gehört.

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In der Serie «Unvergessen» blicken wir am Jahrestag auf ein grosses Ereignis der Sportgeschichte zurück: Ob hervorragende Leistung, bewegendes Drama oder witzige Anekdote – alles ist dabei.
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Alle Schweizer Ski-Weltmeister der Neuzeit
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Skination Schweiz, Weltmeisternation Schweiz! Alle Weltmeister seit 1970, also auch Michela Figini, Pirmin Zurbriggen und die erfolgreichste von allen, Erika Hess (v.l.).
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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bravo
27.01.2021 14:52registriert Juli 2018
Ich erinnere mich. Für einmal passierte in Saalbach dem Mitfavoriten Helmut Höflehner am Start das Missgeschick und so konnte Franz Heinzer im Ziel unten die Geisseln chlepfen lassen.
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stanislav.petrov
27.01.2021 21:55registriert März 2019
ein held in meiner kindheit.
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    Und mitten im Match klingelt plötzlich Bencics Telefon
    Was du hier findest? Aussergewöhnliche Tore, kuriose Szenen, Memes, Bilder, Videos und alles, das zu gut ist, um es nicht zu zeigen. Lauter Dinge, die wir ohne viele Worte in unseren Sport-Chats mit den Kollegen teilen – und damit auch mit dir. Chat-Futter eben.
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