
Kein Wunder, wirst du von den Kollegen so geherzt, wenn du solche Tore schiesst.bild: keystone/watson
Unvergessen
21. Februar 1998: Real Madrid verliert bei Teneriffa trotz zweimaliger Führung mit 3:4. Mehr als das Resultat bleibt der erste Treffer der «Königlichen» in Erinnerung. Aus vollem Lauf hämmert Roberto Carlos den Ball von der Grundlinie mit spektakulärem Effet ins Netz.
21.02.2023, 00:0114.02.2023, 15:52

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Der Brasilianer Roberto Carlos besitzt bis heute Kultstatus. Der Weltmeister von 2002 gilt als der Fussballer mit den dicksten Oberschenkeln der Geschichte und als einer, der dadurch unfassbar wuchtig schiessen konnte. Sein berühmtestes Tor erzielt er 1997 ein Jahr vor der WM in Frankreich: ein Freistoss für die Ewigkeit.
Roberto Carlos gegen Frankreich.Video: streamable
Aber Carlos erzielt noch ein anderes Tor, das schier unmöglich scheint. Gegen Teneriffa wird der stürmende Aussenverteidiger von Real Madrid steil geschickt. Er erläuft sich den Ball kurz vor der Grundlinie. Jeder andere Spieler würde jetzt entweder direkt flanken oder versuchen, den Ball zu stoppen.
Doch Roberto Carlos ist kein Spieler wie jeder andere. Er drischt auf den Ball – und der senkt sich nach einer unwirklichen Flugkurve hinter Goalie Marcelo Ojeda zum 1:1 ins Tor.
Die Erklärung, wie ein Schuss von dort ins Tor gehen kann.Video: streamable
Real Madrid verliert die Partie beim Tabellen-16. mit 3:4 – trotz der Riesenkiste von Roberto Carlos. Als er Jahre später gefragt wird, welcher Treffer für ihn der bessere sei, sagt er:
«Ich muss mich für den Freistoss gegen Frankreich entscheiden, er war noch spektakulärer. Obwohl das Tor gegen Teneriffa schwieriger war.»
Teneriffa – Real Madrid 4:3
Tore: 24. Juanele 1:0. 46. Carlos 1:1. 62. Mijatovic (Penalty) 1:2. Kodro (Penalty) 2:2. 76. Savio 2:3. 84. Makaay 3:3. 86. Kodro (Penalty) 4:3.
Teneriffa: Marcelo Ojeda; Alexis, Julio Llorente, Antonio Mata; André Luiz, Emerson (82. Roy Makaay), Slavisa Jokanovic, Toni Robaina (75. Felipe Miñambres), Samuel Slovak (80. Antonio Pinilla; Juanele, Meho Kodro.
Real Madrid: Santiago Cañizares; Aitor Karanka, Christian Panucci, Roberto Carlos, Manolo Sanchis; Jaime (46. Guti), Fernando Redondo; Victor Sanchez (75. Christian Karembeu), Savio, Predrag Mijatovic, Davor Suker (46. Fernando Morientes).
Platzverweise: 60. Emerson, 85. Redondo, 89. Sanchis (alle Gelb-Rot).
Ohnehin verläuft die Meisterschaft enttäuschend, die «Königlichen» schliessen sie bloss auf Rang 4 ab. Da nützt es Trainer Jupp Heynckes auch nichts, dass er dank eines 1:0-Siegs über Juventus Turin die Champions League gewinnt: Die Tage des Deutschen sind nach der Saison gezählt.

Das Real-Team, das Juve im Final in Amsterdam schlug.Bild: ANP
Roberto Carlos hingegen bleibt bis 2007 bei Real Madrid. In 370 Spielen erzielt er 47 Tore, er wird vier Mal Meister und gewinnt drei Mal die Champions League.
«Wenn es um den besten Linksfüsser geht, dann darf nur ein Name fallen: Roberto Carlos. Er kann mit links alles: scharf schiessen, flanken, passen, etc.»
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