Mirko Vucinic jubelt, Gökhan Inler schleicht sich davon.Bild: KEYSTONE
Unvergessen
8. Oktober 2010: Dass die Schweiz in Montenegro mit 0:1 verliert, gerät beinahe zur Nebensache. Für Aufsehen sorgt vielmehr der unkonventionelle Jubel des einzigen Torschützen Mirko Vucinic.
08.10.2023, 00:0106.10.2023, 16:10
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Nach dem enttäuschenden Ausscheiden in der Gruppenphase an der WM 2010 will es die Schweizer Nati am nächsten Turnier besser machen. Doch die EM 2012 verpasst sie – weil der Start völlig in die Hose geht.
Zuerst ein 1:3 in Basel gegen England, dann eine unerwartete 0:1-Niederlage auswärts gegen Montenegro. In Podgorica fehlt es der Schweiz an Durchschlagskraft, sie hat keine Ideen, wie sie den Gegner überwinden kann. So fällt das einzige Tor auf der anderen Seite. In der 67. Minute vernascht Montenegros Star Mirko Vucinic die Schweizer Abwehr, schiesst den goldenen Treffer und feiert danach nur noch in der Unterhose und mit der Hose auf dem Kopf.
Vucinic zieht der Schweiz die Hosen aus – selten hat ein Bild so sehr Symbolcharakter wie in diesem Fall. Der Torschütze sieht wegen dieser Unsportlichkeit Gelb, doch das ist ihm egal.
Der Anfang von Alex Freis Ende in der Nati
Die beiden Startniederlagen haben zur Folge, dass der umstrittene Captain Alex Frei noch im Herbst seinen Abgang aus der Nationalmannschaft ankündigt – per Ende der EM-Qualifikation. Letztlich erfolgt der Rücktritt dann doch früher, im April 2011 erklären Frei und Marco Streller gemeinsam, nicht mehr für die Schweiz zu spielen.
Ottmar Hitzfeld ist damit gezwungen, junge Spieler nachzuziehen. Die Qualifikation für die EM 2012 misslingt zwar, doch jene für die WM 2014 in Brasilien schafft die Nati dann sicher.
Mirko Vucinic zeigt was er hat – Steve von Bergen scheint zu zeigen, was er davon hält.Bild: KEYSTONE
Vucinic, damals der Star der AS Roma, wechselt in der Saison nach dem Unterhosen-Jubel zu Juventus Turin. Auch dort behält er seine Spielkleidung nicht immer an, kopiert seinen Jubel und sieht wiederum Gelb. 2017 beendet Vucinic dann nach drei Jahren in den Vereinigten Arabischen Emiraten seine Karriere.
Unvergessen
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Schrille, kuriose und schlicht hässliche Trikots
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