Mit schöner Gemütlichkeit beginnt der Fernsehbeitrag vom 10. Dezember 1995. Der Schweizer Ciriaco Sforza macht es sich auf dem Sofa seines Freundes, des ehemaligen deutschen Nationalspielers Hansi Müller, bequem.
Dort fällt der 25-Jährige dann aus allen Wolken, als er in einem Sat1-Beitrag erfährt, dass er von Bayern München an Inter Mailand verkauft worden ist. «Wie können die das bloss mit mir machen, ohne mich zu fragen?!», empört sich der Aargauer mit hoher Stimme. Er hat keinen Schimmer, dass er gerade mitten in einer Sendung von «versteckter Kamera» sitzt und auf seine Kosten gelacht wird.
Der Mittelfeldspieler hatte zuvor eine unbefriedigende Vorrunde abgeliefert. In einem Gespräch macht ihm Präsident Franz Beckenbauer aber klar, dass er trotzdem nicht wechseln dürfe.
Nun verkündet Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge, er folge Sforzas Wunsch, den Verein so schnell wie möglich zu verlassen. «Es macht keinen Sinn, einen Spieler partout zu halten, der mit aller Konsequenz ins Ausland will», so Rummenigge. «Dazu kam natürlich auch, dass Inter Mailand uns wahnsinnig viel Geld geboten hat und wir somit beschlossen haben, ihm die Freigabe zu erteilen.»
Ciriaco Sforza versucht Müller zu überzeugen, dass er nichts von der ganzen Geschichte weiss. Die Mimik – Kopfschütteln und offener Mund – lassen die Unwissenheit glaubhaft erscheinen. Kurz hat man als Zuschauer Angst, dass der Schweizer den Braten riechen könnte, als dieser ausruft: «Das ist doch eine Verarschung!»
Doch der rote Pullover alias Müller zerstreut sofort Sforzas Bedenken und lenkt seine Gedanken geschickt zum TV-Beitrag, wo nun auch sein neuer Verein zu Wort kommt.
Während die Nachrichtensprecherin noch davon faselt, dass der Sender den Schweizer nicht erreichen konnte, klingelt in der hübsch eingerichteten Wohnung schon das Telefon. Nicole Sforza, die erboste Ehefrau, beschwert sich bei ihrem Mann im schönen Schweizer Dialekt, der mit deutschen Untertiteln kräftig verhunzt wird.
Sforza streitet auch gegenüber seiner «Amore» den Transfer ab und reagiert zugegeben ziemlich locker, als seine Frau ein klärendes Gespräch ankündigt.
Der Bayern-Profi beschwört nochmals seinen Kollegen, ihm zu glauben. Müller stimmt nun in die Entrüstung mit ein und spricht von einem Skandal, ehe die Türglocke klingelt.
Sat1-Moderator Fritz Egner tritt auf und erlöst den ahnungslosen Sforza. Die ganze Geschichte war fingiert, der Beitrag wurde per Videokassette im Hause Müller vorgeführt. Der Gag ist für die Fussball-Gala «Fuxx 95» produziert worden, die wenige Tage danach über den Sender lief. Opfer Sforza gesteht: «Zuerst war ich wirklich fix und fertig, weil ich von dem Transfer nichts wusste. Die Burschen haben mich schwer geleimt!»
Vielleicht war Sforza deshalb so verwirrt, weil er vor dem Jux schon Vertragsverhandlungen mit Inter Mailand hatte? Nach Ablauf der Saison wechselt Ciri Sforza nämlich tatsächlich zu Inter Mailand.
Das selbe Drehbuch wie : "das isch de Fuessballer Moldovan...?"