1,96 m ist Dida gross, er ist ein Hüne im Tor. Vom Ersatzgoalie des FC Lugano hinter Erich Hürzeler bringt er es zum Weltmeister und zweifachen Sieger der Champions League.
Einen Oscar hingegen darf der Brasilianer nie entgegennehmen. Obwohl er am 3. Oktober 2007 einen komödienhaften Auftritt auf den Rasen des Celtic Park hinlegt – im wahrsten Sinne des Wortes.
Celtic Glasgow schiesst in der 90. Minute den Siegestreffer zum 2:1. Klar, dass diese Sensation gefeiert werden muss. Während die schottischen Spieler das bei der Cornerfahne machen, rennt ein Fan im Freudentaumel vor Milan-Goalie Dida durch und berührt ihn mit dem ausgestreckten Arm leicht im Gesicht.
Mehr als ein Streichler ist es nicht, weshalb sich Dida auch sofort an die Verfolgung des Zuschauers macht. Doch nach ein paar Schritten gelangt er zur plötzlichen Einsicht: Hinzufallen und zu simulieren, ist möglicherweise die bessere Lösung. Milan könnte so vielleicht forfait gewinnen.
Also legt sich Dida hin. Er lässt sich minutenlang pflegen und schliesslich mit der Bahre vom Feld tragen.
Das Pech des Brasilianers: Bei Champions-League-Spielen filmen dutzende Kameras das Geschehen. So fliegt die Schmierenkomödie rasch auf. Dida wird zunächst für zwei Spiele gesperrt, muss nach einem Rekurs schlussendlich für eine Partie pausieren.
Folgen hat die Einlage auch für Celtic und für den Zuschauer. Während der Verein eine Busse von 30'000 Franken kassiert, erhält der 27-jährige Anhänger der Schotten einerseits ein lebenslängliches Stadionverbot für Heim- und Auswärtsspiele der Grün-Weissen, andererseits brummt ihm ein Zivilgericht 120 Stunden Sozialarbeit auf.
Eigentlich auch bei "Schwalben"-Muskelkrämpfen gegen Spielende, obwohl dies wohl schwieriger zu beweisen wäre.
Was muss man blos für ein unwürdiger Sportler sein um nur schon diesen Gedanken zu haben? Ach so, ja... Fussballer.