Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 8:
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Cam Newton hätte seine News England Patriots nach drei Niederlagen in Serie beinahe zum dritten Sieg in dieser Saison geführt. Doch wegen eines Fumbles resultierte gegen die Buffalo Bills eine 21:24-Niederlage. Der «Pats»-Quarterback wollte 36 Sekunden vor Schluss von der 25-Yards-Linie selbst zum First Down laufen, liess bei einem Tackle aber den Ball fallen und liess so sämtliche Hoffnungen auf den Sieg oder zumindest die Verlängerung platzen.
Besonders bitter: Der zuletzt scharf kritisierte Brady-Nachfolger zeigte bis dahin eine starke Partie und kam auf 174 Passing Yards, 54 Rushing Yards und einen Rushing Touchdown. Nach der fünften Niederlage im siebten Spiel rücken die Playoffs für die Patriots in weite Ferne. Es wäre das erste Mal seit 2008, dass New England die Post Season verpassen würden.
Beim 26:23-Sieg der New Orleans Saints gegen die Chicago Bears kam es im dritten Viertel zu einem handgreiflichen Eklat. Bears-Receiver Javon Wims prügelte plötzlich wie wild auf Saints-Cornerback C.J. Gardner-Johnson. Mehrmals traf er sein Gegenüber mit voller Wucht am Helm. Sofort kam es zur Rudelbildung, nach der Wims schliesslich vom Platz gestellt wurde. Grund für den Ausraster war offenbar eine leichte Provokation von Gardner-Johnson abseits des Geschehens.
Bears-Coach Matt Nagy sagte nach dem Spiel, der Schlag sei «völlig inakzeptabel». «Wir haben mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass das hier nicht so läuft», so Nagy. «Eine von Javons Stärken ist sein Charakter und wer er als Person ist und er hat sich entschuldigt, aber in diesem Spiel hat er sich anders gezeigt. Ich habe die Aktion immer noch nicht gesehen, aber nach dem, was ich gehört habe, war es nicht gut.»
Die Pittsburgh Steelers bleiben das einzige noch unbesiegte Team der bisherigen NFL-Saison. Beim 28:24 gegen die Baltimore Ravens fuhren Ben Roethlisberger und Co. im siebten Spiel den siebten Sieg ein. Wie zu erwarten entwickelte sich eine hochintensive Defensivschlacht und am Ende profitierten die Steelers auch von einer schwachen Leistung des wertvollsten Spielers der Vorsaison: Baltimores Quarterback Lamar Jackson unterliefen gleich vier Turnovers.
Zwar erwischte auch «Big Ben» nicht seinen besten Tag. Der 38-Jährige produzierte einen Fumble, brachte seine Pässe in der entscheidenden Phase aber gewohnt souverän an den Mann. Dabei profitierte Roethlisberger allerdings auch von der Qualität seiner Passempfänger. Rookie-Sensation Chase Claypool, JuJu Smith-Schuster, James Washington und Diontae Johnson waren stets zur Stelle und sorgten am Ende für den Unterschied.
Die Los Angeles Chargers haben zum fünften Mal in dieser Saison nach einer zweistelligen Führung noch verloren. Bei den Denver Broncos musste sich das Team von Coach Anthony Lynn knapp mit 30:31 geschlagen geben, obwohl die Chargers im dritten Viertel bereits mit 24:3 geführt hatten.
Damit haben die Chargers einen traurigen Rekord aufgestellt: Als erste Franchise in der NFL-Geschichte haben sie in vier aufeinanderfolgenden Spielen mit mindestens 16 Punkten geführt und dennoch nicht gewonnen. Dies hat kein anderes Team auch nur in drei Spielen in Folge geschafft.
Die Entscheidung zugunsten der Broncos fiel in den letzten Sekunden und war dramatisch. Nach einer Pass Interference durfte Denver eine Sekunde vor Schluss beim Stand von 24:30 an die 1-Yard-Linie vorrücken. Der folgende Touchdown wurde zunächst nicht gegeben, wenig später von den Refs aber doch anerkannt. Und nach dem verwandelten Extrapunkt standen die Broncos als Sieger da.
Die Miami Dolphins vollzogen nach der Bye-Week einen Quarterback-Wechsel und setzten erstmals auf ihren Firstround-Pick Tua Tagovailoa. Doch schon bei seinem ersten Passversuch wurde der Rookie von Aaron Donald und Michael Brockers gesackt und liess dabei auch gleich den Football fallen. Fumble – welcome to the NFL, Tua!
Die Rams dominierten die Partie auch in der Folge. Mit 471:145 Yards und 31:8 First Downs waren sie in der Offense klar überlegen, die Partie ging aber trotzdem mit 27:17 an die Dolphins. Der Grund: Während Miamis Defense bärenstark auftrat und ein Big Play am anderen produzierte, machte Rams-Quarterback Jared Goff zu viele unnötige Fehler. Er brachte nur 35 seiner 61 Pässe an den Mann und war für zwei Interceptions sowie zwei Fumbles verantwortlich.
Die Dophins nutzten dies eiskalt aus. Einen der Fumbles trug Andrew van Ginkel über 78 Yards zum Touchdown zurück, keine zwei Minuten später scorte Jakeem Grant mit einem 88-Yard-Punt-Return-Touchdown, was letztlich die Entscheidung brachte.
Dank einer starken Performance von Russell Wilson und einer stabilen Defense haben sich die Seattle Seahawks mit 37:27 gegen die San Francisco 49ers durchgesetzt. Der Seahawks-Quarterback brachte 27 von 37 Pässen für 261 Yards an den Mann, verbuchte vier Touchdowns und führte sein Team damit an die Tabellenspitze der NFC West.
Bei den 49ers enttäuschte Jimmy Garoppolo einmal mehr. Der Quarterback leistete sich eine Interception, wurde dreimal gesackt und kam nur auf 84 Passing Yards. Schon zu Beginn fasste er sich aber immer wieder an den lädierten Knöchel, zu Beginn des vierten Viertels liess sich «Jimmy G» dann auswechseln. Stellverterter Nick Mullens machte seine Sache danach mehr als ordentlich und liess kurzzeitig die Hoffnungen zurückkehren. Gut möglich, dass Garoppolo – selbst wenn er wieder gesund ist – nicht mehr als Starter aufgestellt wird.
Viel härter traf die 49ers, dass nach Running Back Tevin Coleman mit Tight End George Kittle der nächste offensive Superstar auszufallen droht. Raheem Mostert und Backup Jeff Wilson Jr. stehen bereits auf der Verletztenliste.
Die Minnesota Vikings entschieden die «Battle of the North» beim Erzrivalen Green Bay Packers überraschend mit 28:22 für sich. Vier Touchdowns und damit fast alle Punkte gingen bei den Vikings auf das Konto von Running Back Dalvin Cook, der am Ende auf 163 Rushing Yards und 63 Receiving Yards kam. Eine fantastische Leistung! Vier Touchdowns im Lambeau Field von einem gegnerischen Spieler – das hatte es seit 2008 nicht mehr gegeben.
Packers-Spielermacher Aaron Rodgers sorgte zusammen mit Wide Receiver DaVante Adams zwar ebenfalls für drei Touchdowns, die Wende wollte dem «Gunslinger» für einmal aber nicht mehr gelingen. Bei seinem «Hail Mary»-Versuch kurz vor Schluss wurde Rodgers von hinten angegangen und so kam es zu einem Fumble statt zum erhofften Touchdown.
Quarterback-Rookie Joe Burrow bewies einmal mehr, dass er vor keinen Gegner der Liga sonderlich viel Respekt hat. Gegen die Tennesse Titans zeigte der Nummer-1-Draft der Cincinnati Bengals mit 249 Yards und zwei Touchdowns einmal mehr ein Potenzial und hatte grossen Anteil am 31:20-Sieg seiner Bengals. Für die Szene des Tages sorgte er im dritten Viertel, als er sich von der Titans-Defense einfach nicht sacken liess und am Ende auf Umwegen zu einem 7-Yards-Rush kam, der mehr einem Tanz glich.
Im Duell zweier Krisenteams siegten die Philadelphia Eagles gegen die Dallas Cowboys mit 23:9. Eagles-Quarterback Carson Wentz leistete sich zwar vier Turnovers, die Dallas-Offense hatte aber noch weniger zu bieten. Keinen einzigen Touchdown brachten die Cowboys ohne den verletzten Dak Prescott zu Stande. Einsames Highlight war das 59-Yard-Field-Goal von Greg Zuerlein. Fast von der Mittellinie traf er zwischen die Stangen und blieb damit nur 5 Yards unter dem NFL-Rekord von Matt Prater aus dem Jahr 2013.
Prescott-Ersatz Ben DiNucci zeigte mit zwei Fumbles erneut, dass er wohl nicht für die NFL gemacht ist. Beim zweiten Ballverlust wurde der Cowboys-Spielmacher fünfeinhalb Minuten vor Schluss von TJ Edwards regelrecht über den Haufen gerannt. Defensive Back Randy McLeod trug den Ball schliesslich aus der gegnerischen Hälfte zum Touchdown in die Endzone und sorgte mit dem 21:9 für die definitive Entscheidung.
Die Indianapolis Colts holten sich beim 41:21 gegen die Detroit Lions ihren fünften Sieg der Saison. Mann des Spiels für die Colts war Nyheim Hines. Der Running Back lief für 54 Yards und kam auf zwei Touchdown. Vor allem der erste hatte es in sich: Hines merkte an der Seitenlinie, dass er in Bedrängnis kommen könnte, rettete sich aber mit einer herrlichen Piroutte und sprang schliesslich über die Goallinie zum Touchdown. Besser als der Spin-Move war nur noch sein Kunstturn-Jubel.
BigBen hat doch nicht drei Interceptions produziert?
er warf eher für zwei Touchdowns bei keiner Interception.
weiter bin ich gar nicht der Meinung, dass die Offense um die jungen Receiver das Spiel entschied sondern die Bärenstarke Leistung der Defense mit vier Turnovers.
Big Ben hat keine Interception geworfen. Zudem war TE Eric Ebron, Smith Juster und Claypool die einzigen die über 4 Receptions gehabt haben. Bitte einfach kurz die Highlights schauen oder zumindest die Stats betrachten.