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Tour de France: Auch erste Sprint-Etappe wird von Stürzen geprägt

Ewan liegt nach dem Sturz auf der Zielgeraden noch am Boden, Sagan steht schon wieder.
Ewan liegt nach dem Sturz auf der Zielgeraden noch am Boden, Sagan steht schon wieder.bild: screenshot eurosport

Auch erste Sprint-Etappe von Stürzen geprägt – Sagan und Pogacar betroffen

Tour-Debütant Tim Merlier sichert sich in der chaotischen 3. Etappe den ersten Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt. Sein Alpecin-Teamkollege Mathieu van der Poel entkommt den Stürzen und bleibt Leader.
28.06.2021, 17:4028.06.2021, 18:59
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Chaos pur in der 3. Etappe der 108. Tour de France: Zahlreiche Stürze im äusserst hektischen Finish führen dazu, dass die Fahrer fast einzeln oder nur in kleinen Gruppen die Ziellinie in Pontivy überqueren. Der Sieg geht nach den 182,9 km mit Startort Lorient an den belgischen Tour-Debütanten Tim Merlier, der vor Teamkollege und Landsmann Jasper Philipsen seinen ersten Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt feiern kann. Merlier gewann heuer auch schon eine Etappe des Giro d'Italia. Dritter in Pontivy wird der Franzose Nacer Bouhanni.

Selbst auf den letzten 150 Metern, als die Spitzengruppe nur noch ein Dutzend Fahrer umfasste, kam es nochmals zu einem Zwischenfall. Caleb Ewan berührte das Hinterrad des nachmaligen Siegers Merlier, stürzte und riss dabei gleich noch den Slowaken Peter Sagan mit zu Boden. Der favorisierte Australier blieb danach lange auf der Strasse liegen und musste ärztlich behandelt werden. Später gab sein Team Lotto Soudal bekannt, dass Ewan wegen eines Schlüsselbeinbruchs aus der Rundfahrt aussteigt.

Der Sturz von Sagan und Ewan.Video: streamable
Hier noch aus der Vogelperspektive.Video: streamable

Mit Rang 7 verteidigte der Niederländer Mathieu van der Poel, der wie Merlier und Philipsen (und der Aargauer Silvan Dillier) für das Team Alpecin-Fenix fährt, das tags zuvor an der Mûr-de-Bretagne geholte Maillot jaune. Gesamt-Zweiter bleibt der Franzose Julian Alaphilippe mit acht Sekunden Rückstand. Neu Dritter ist Richard Carapaz aus Ecuador. Der Sieger der diesjährigen Tour de Suisse liegt 31 Sekunden hinter Van der Poel.

Die Slowenen Tadej Pogacar und Primoz Roglic büssten als Folge des Sturzchaos hingegen Zeit auf die Spitze ein. Vorjahressieger Pogacar (0:39 zurück) fiel dergestalt um drei Positionen zurück. Roglic, der 10 km vor dem Ziel selber zu Boden ging, liegt als 20. bereits mehr als eineinhalb Minuten zurück.

Hier erwischte es Tour-Mitfavorit Pogacar.Video: streamable

» Das Klassement der 3. Etappe.

» So steht's in der Gesamtwertung.

Michael Schär gehörte zur Ausreissergruppe des Tages. Zusammen mit vier Fahrern setzte sich der 34-jährige Luzerner gleich nach dem Start in Lorient vom Hauptfeld ab. Der Maximalvorsprung des Quintetts betrug nur gut drei Minuten. Von Anfang an war dabei klar, dass es für die Ausreisser ein Unterfangen mit wenig Aussicht auf Erfolg werden würde.

Zu gross war das Interesse der zahlreichen Teams mit starken Sprintern, diese Etappe zu kontrollieren, damit es in Pontivy zum ersten Massensprint dieser Tour kommen würde. Erst wenige Kilometer vor dem Ziel sah sich Schär vom Spitzenfeld eingeholt. Immerhin erhielt der Routinier nach der Etappe den Preis des kämpferischsten Fahrers.

Auch die weiteren fünf Schweizer Tour-Starter erreichten Pontivy. Zum dritten Mal bester Schweizer im Ziel war Stefan Küng. Der Thurgauer wurde mit 26 Sekunden Rückstand 63.

Geraint Thomas angeschlagen

Die bereits am Samstag von den Massenstürzen betroffene Star-Equipe von Ineos Grenadiers musste in der 3. Etappe einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Mit Geraint Thomas kam einer der zwei Team-Leader nach 37 km zu Fall. Der Sieger der Tour de France 2018 blieb lange auf der Strasse sitzen, ehe er sich trotz Schmerzen an der rechten Schulter zur Weiterfahrt entschloss. Mit Unterstützung von drei Helfern fand er 20 km später wieder Unterschlupf im Feld.

Die 4. Etappe vom Dienstag beinhaltet auf den 150,4 km von Redon nach Fougères keinen einzigen kategorisierten Anstieg und wird sehr wahrscheinlich zu einem weiteren Fall für die Sprinter. Beste Erinnerungen an Fougères hat Mark Cavendish, der 2015 im bretonischen Städtchen einen seiner 30 Tour-Etappensiege feiern konnte. (pre/sda)

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