
Glückwunsche vom Titelverteidiger: Teamkollege Geraint Thomas gratuliert dem Gesamtsieger Egan Bernal.Bild: EPA
Egan Bernal steht unmittelbar vor dem Gesamtsieg an der 106. Tour de France. Der Kolumbianer meisterte die 20. Etappe mit der Bergankunft in Val Thorens ohne Schwäche. Der Tagessieg ging an den früh ausgerissenen Italiener Vincenzo Nibali.
27.07.2019, 16:5527.07.2019, 17:27
Egan Bernal, der heuer auch schon die gut einwöchigen Rundfahrten Tour de Suisse und Paris - Nizza gewann, überquerte die Ziellinie in der Savoyer Skistation Val Thorens Arm in Arm mit Ineos-Teamkollege und Vorjahressieger Geraint Thomas. Das letzte Teilstück in den Alpen hätte ursprünglich 130 km lang sein sollen. Die Strecke musste wegen eines Erdrutsches in der Abfahrt vom Cormet de Roselend, einem Bergpreis der ersten Kategorie, jedoch auf nur 59,5 km verkürzt werden.
Der erst 22-Jährige aus Kolumbien – einem Land, welches noch nie den Sieger der Frankreich-Rundfahrt stellte –, führt im Gesamtklassement vor dem Schlusstag mit 1:11 Minuten Vorsprung vor dem Briten. Der elf Jahre ältere Thomas hatte die Frankreich-Rundfahrt vor Jahresfrist gewonnen. Für Ineos, das heuer weniger dominant auftrat als in der Vergangenheit, als der Rennstall noch Sky hiess, ist es der siebte Gesamtsieg in den letzten acht Jahren.
Als Dritter wird der Niederländer Steven Kruijswijk (1:31 zurück) bei seiner 16. Teilnahme an einer dreiwöchigen Rundfahrt zum ersten Mal auf dem Podest stehen. Als Vierter folgt mit knapp zwei Minuten Rückstand Emanuel Buchmann, der für die beste Tour-Klassierung eines Deutschen seit 2006 sorgte (Andreas Klöden/2. Rang).
Die Top 10 vor dem Schlusstag:

Grosser Verlierer des Tages war (nicht besonders überraschend) Julian Alaphilippe. Der 27-jährige Franzose hatte das Maillot Jaune in seiner Heimrundfahrt an 14 Tagen und bis zur drittletzten Etappe getragen. Doch im 33 km langen Schlussanstieg nach Val Thorens musste er schon 13 km vor dem Ziel abreissen lassen. Am Ende betrug Alaphilippes Zeitverlust auf die direkten Konkurrenten drei Minuten. Damit rutschte der Publikumsliebling in der Gesamtwertung noch um drei Positionen in den 5. Rang ab.
Bardet und Sagan gewinnen Sonderwertungen
Obwohl er nur Etappen-27. wurde, behielt Romain Bardet die Führung in der Bergpreiswertung. Vor drei Wochen in Brüssel war der Franzose allerdings mit der Ambition gestartet, die Grande Boucle zu gewinnen – oder zumindest zum dritten Mal auf dem Podest zu beenden. Peter Sagan seinerseits wird das grüne Trikot für den Punktbesten schon zum siebenten Mal gewinnen, womit der Slowake zum Rekordsieger avanciert.

Naturgewalten sorgten gestern und heute für verkürzte Etappen.Bild: AP
Die 21. und letzte Etappe führt am Sonntag über 128 km von Rambouillet nach Paris, wo es auf den Champs-Élysées wohl wie immer in den letzten Jahren zum Massensprint kommen wird. Am Schlusstag wird der Leader traditionell nicht mehr angegriffen. Die Zielankunft wird gegen 21.15 Uhr erwartet. (ram/sda)
Das war der Liveticker:
Die 21. und letzte Etappe führt morgen über 128 km von Rambouillet nach Paris, wo es auf den Champs-Élysées wohl wie immer in den letzten Jahren zum Massensprint kommen wird. Die Zielankunft wird gegen 21.15 Uhr erwartet. Traditionsgemäss wird der Leader dabei nicht mehr attackiert.
Der Kolumbier Egan Bernal wird morgen die Tour de France gewinnen. Hand in Hand mit Vorjahressieger Geraint Thomas überquerte der 22-Jährige die Ziellinie. Der Waliser wird die Frankreich-Rundfahrt auf Rang 2 beenden, als Dritter wird der Holländer Steven Kruijswijk auf dem Podest stehen.

Nach 1:52 Stunden feiert der italienische Routinier Vincenzo Nibali einen Solosieg.

Mikel Landa macht sich (zu) spät auf die Verfolgung von Vincenzo Nibali. Der Italiener schon auf den letzten 400 Metern.
Vincenzo Nibali hat noch einen Kilometer vor sich, dann kann er in dieser kurzen Alpenetappe einen Solosieg bejubeln. Es dürfte aufgehen.
Mühlberger ist raus, nun bestimmt das Team Ineos das Tempo. Kommt es noch zu einem Angriff von Steven Kruijswijk oder Emanuel Buchmann auf Geraint Thomas? Egan Bernals Gesamtsieg scheint eh festzustehen.

Nämlich die Auszeichnung zum kämpferischsten Fahrer der Etappe. Der Italiener damit morgen mit einer roten Startnummer auf dem Weg ins Ziel in Paris. Aber die würde Nibali gerne gegen den Etappensieg eintauschen, denn nichts anderes interessiert ihn momentan, 2,5 km vor dem Ziel und mit 40 Sekunden Vorsprung.
Marc Soler wieder vom Dutzend um die Gesamtersten gestellt.
Nibali mit 37 Sekunden Vorsprung auf Soler und 47 Sekunden vor den Gesamtersten. Dort macht Gregor Mühlberger das Tempo, ein Teamkollege von Emanuel Buchmann. Attackiert der Deutsche bald? Er ist virtuell auf Gesamtplatz 4 – das Podest wäre schon viel schöner.
Der Angriff von Simon Yates verpufft, nun versucht der Spanier Marc Soler, zu Vincenzo Nibali aufzuschliessen.
Vincenzo Nibali immer noch solo voraus. 28 Sekunden hat er Vorsprung auf die ersten Verfolger, die Gesamtersten sind noch 35 Sekunden zurück. Wenn dort richtig Gas gegeben wird, dann wird es eng für den Italiener.

Simon Yates versucht, sich abzusetzen. Der Brite könnte heute das Bergpreistrikot gewinnen.
24 Sekunden beträgt Vincenzo Nibalis Reserve gegenüber Ilnur Zakarin. Das Feld rund eine Minute zurück.

Laurens de Plus sorgt im Feld schon seit einiger Zeit fürs Tempo. Wie lange noch, bis sein Captain Steven Kruijswijk selber in die Verantwortung gehen muss?

Vincenzo Nibali ist nun alleine an der Spitze. Der erfahrene und erfolgreiche Italiener hat aktuell 18 Sekunden Vorsprung auf die ersten Verfolger.
Und im virtuellen Gesamtklassement ist Alaphilippe vom Podest gefallen. Bernal vor Thomas und Kruijswijk lautet momentan die Reihenfolge der ersten drei.
Der Rückstand auf die anderen Gesamtersten beträgt schon mehr als eine halbe Minute. Und der Weg ins Ziel ist noch weit: Knapp 12 Kilometer.
Der Gesamtzweite Julian Alaphilippe verliert den Kontakt. Das war's wohl endgültig mit dem französischen Traum von einem Podiumsplatz in Paris.

Marc Soler vom Movistar-Team versucht sich nun, abzusetzen. Unweigerlich wird das Tempo im kleiner gewordenen Hauptfeld grösser und hinten fallen weitere Gegner ab.
Der Rückstand der Gesamtersten aufs Spitzenquartett, wo Périchon nun den Anschluss verloren hat, ist auf weniger als eine Minute geschrumpft.
Jumbo-Visma und das Team Ineos sorgen im Feld für das Tempo. Der Rückstand auf die Spitzengruppe hat sich auf 1:38 Min. reduziert.

Alle fünf Fahrer an der Spitze machen gemeinsame Sache, wechseln sich in der Führungsarbeit ab. Klar, der Weg ist noch zu weit für taktisches Geplänkel, noch 20 Kilometer verbleiben bis zum Zielstrich.
Das Feld zwei Minuten zurück, dazwischen noch Fahrer der einstigen 29 Kopf starken Spitzengruppe.
Das Feld kommt etwas näher, hat den Rückstand unter dem Tempodiktat von Jumbo-Visma auf unter zwei Minuten reduziert. Noch 24 Kilometer geht's bergauf.
Aus vier wird fünf: Pierre-Luc Périchon hat sich zum Spitzenquartett gesellt.
Nun haben vier Fahrer einen Vorsprung von 31 Sekunden auf die ersten Verfolger – es ist ein hochkarätiges Quartett, jeder der vier kommt für den Etappensieg in Frage: Vincenzo Nibali, Ilnur Zakarin, Michael Woods und Tony Gallopin.
Das Feld ist 2:27 Min. hinter der Spitzengruppe zurück.
Steven Kruijswijks Team macht im Feld das Tempo, dahinter sieht man die Fahrer des Ineos-Teams von Leader Egan Bernal.

Turgis ist zurückgefallen, dafür haben Vincenzo Nibali und Ilnur Zakarin zu Pierre-Luc Périchon aufgeschlossen. Mit Sicherheit zwei Fahrer mit dem Potenzial, diese Etappe zu gewinnen.

Tim Wellens muss sich wieder vom Feld schlucken lassen. Nichts wird's für ihn mit dem gepunkteten Trikot für den besten Bergfahrer.
Zwei Franzosen haben sich ganz vorne leicht abgesetzt: Anthony Turgis und Pierre-Luc Périchon. Sie haben 15 Sekunden Vorsprung auf die ersten Verfolger und rund zweieinhalb Minuten auf das Feld.
Die beiden Belgier Tim Wellens und Thomas de Gendt haben sich vom Feld abgesetzt und versuchen, nach vorne zu gelangen. Der Grund ist klar: Wellens ist der zweitklassierte der Bergwertung, nur zu gerne würde er das gepunktete Trikot gewinnen. Sein Rückstand auf den Führenden der Bergpreiswertung, Romain Bardet, beträgt zwölf Punkte. Heute gibt's nur im Ziel Punkte zu gewinnen und de Gendt soll seinen Teamkollegen so lange wie möglich unterstützen.
Die 29 Fahrer der Spitzengruppe sind am Fuss der 33 km langen Steigung hinauf nach Val Thorens angelangt. Mit 5,5 Prozent im Durchschnitt ist diese Steigung nicht fürchterlich steil. Aber es gibt auch Flachstücke und eine kurze Abfahrt, gerade im unteren Bereich ist der Berg steiler. Hart ist er vor allem wegen der rund 1800 Höhenmeter, die bewältigt werden müssen.
Bald ist der Beginn der 33 Kilometer langen Steigung hinauf ins Ziel nach Val Thorens erreicht. Vorne kommt es wohl in Kürze zum Zusammenschluss der beiden Fluchtgruppen. Damit sind dann 29 Fahrer rund 2 Minuten vor dem Feld mit den Gesamtersten.
Der entthronte Leader Julian Alaphilippe gratuliert Egan Bernal dazu, dass er ihm das Maillot Jaune ausgezogen hat:
Thibaut Pinot, Captain von Groupama-FDJ und damit Chef von Sébastien Reichenbach, musste gestern verletzt aufgeben. Der Schweizer Meister, ein starker Bergfahrer, hat damit heute wohl einen Freifahrtsschein.

Bild: EPA
Die sechs Fahrer vorne haben 31 Sekunden Vorsprung auf 23 Verfolger, darunter Vincenzo Nibali, Michael Woods, Ilnur Zakarin und Schweizer Meister Sébastien Reichenbach. Das Feld mit den Gesamtersten hat 1:30 Min. Rückstand.
Nun kann sich das Sextett etwas mehr absetzen. Dylan Teuns (Bahrain-Merida), Magnus Cort (Astana), Rui Costa (UAE Team Emirates), Alberto Bettiol (EF Education First), Kevin Van Melsen (Wanty-Groupe Gobert) und Lilian Calmejane (Total Direct Energie) sind die Fahrer, die von einer rund 20-köpfigen Verfolgergruppe gejagt werden. Das Feld mit den Favoriten auf den Gesamtsieg mit einer halben Minute Rückstand, dieser wächst nun von Meter zu Meter.
Sechs Fahrer haben sich ein wenig absetzen können, aber richtig gross ist ihr Vorsprung noch nicht. Zu ihnen gehören der ehemalige Weltmeister Rui Costa und Alberto Bettiol, der Sieger der Flandern-Rundfahrt.
Geplant waren 126,5 km, daraus wurden 59 km – und vielleicht sind es am Ende nur 48 km. Wie es vorhin im französischen TV hiess, könnte wegen miserablem Wetter im Ziel die Etappe noch einmal verkürzt werden.
Realistischerweise kommen fürs Podest noch diese fünf Fahrer in Frage:

Bernal hat als Leader die beste Ausgangslage. Aber nicht nur deshalb, weil er nicht agieren muss, sondern reagieren kann. Der Südamerikaner hat sich als bester Bergfahrer dieser Tour herauskristallisiert.
Julian Alaphilippe droht, vom Podest zu fallen. Er gilt als schwächster Bergfahrer des Quintetts und hatte in den Tagen zuvor jeweils mit viel Herz sein Maillot Jaune verteidigt.
Geraint Thomas darf wohl nicht angreifen, um Teamkollege Bernal damit nicht in Gefahr zu bringen. Bleiben Steven Krujswijk und Emanuel Buchmann. Als neutrale Fans muss man darauf hoffen, dass sie mit ihren Teams vom ersten Meter an «auf Krawall» fahren und so das Rennen spannend machen können.
Im Gesamtklassement hat gestern Egan Bernal die Führung übernommen. Der 22-Jährige startet damit heute im Maillot Jaune. Bringt er es nach Hause, wäre er der jüngste Gesamtsieger seit Jan Ullrich und der erste Tour-Sieger aus Kolumbien. Sein Erfolg wäre auch eine Werbung für die Tour de Suisse. Denn Bernal hatte zuletzt die Schweizer Landesrundfahrt gewonnen und sich hierzulande den letzten Schliff für die Frankreich-Rundfahrt geholt.

Bild: AP
Wegen einem anderen Erdrutsch musste auch die 20. Etappe von heute auf 59 Kilometer verkürzt werden. Und es drohte gerüchteweise die Absage des Tagesstücks – ein Szenario, das nicht eintrifft. Um 14.30 Uhr soll es in Albertville zum «Bergsprint» nach Val Thorens losgehen.
Gestern ging nichts mehr! Wegen eines heftigen Gewitters musste die drittletzte Etappe aus Sicherheitsgründen vorzeitig gestoppt werden. Neben den Wasser- und Hagelmassen wälzten sich nach einem Tunnel in der Nähe von Val d'Isère teilweise gar Schlammlawinen bis auf die Strasse.
«Es war ganz einfach nicht mehr fahrbar. Zunächst wegen des Hagels. Die Körner waren so gross wie Ping-Pong-Bälle. Dann aber auch wegen des wohl einen halben Meter hohen und 20 Meter breiten Schlammmstroms, wodurch die Strasse abgeschnitten wurde», erklärte der Tour-Direktor Christian Prudhomme.

Bild: AP

Bild: AP

Bild: AP

Bild: AP

Bild: AP
Die besten Photobombs sind immer noch die von Tieren
1 / 26
Die besten Photobombs sind immer noch die von Tieren
quelle: http://www.jokeroo.com/pictures/animal/920641.html
«Hört auf, die Hitzewelle schönzureden! Es ist nur sch**sse!»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Er ist einer der besten Stürmer dieses Jahrtausends und trotzdem noch immer titellos. Aus diesem Grund musste Harry Kane viel Hohn und Spott über sich ergehen lassen, doch nun könnte dies ein Ende haben – wobei es beim Bayern-Star natürlich nicht ganz nach Plan gehen kann.
Wenn Bayern am heutigen Samstagnachmittag in Leipzig siegt, ist die 34. deutsche Meisterschaft Tatsache – und Harry Kane gewinnt tatsächlich seinen allerersten Titel.