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Christoph Strasser gewinnt zum 6. Mal das Race Across America (RAAM)

Christoph Strasser RAAM Race Across America
Christoph Strasser am allerletzten Hügel der knapp 5000 Kilometer langen Strecke.Bild: RAAM

Rate mal, wie wenig der Sieger des Nonstop-Rennens durch die USA geschlafen hat

20.06.2019, 14:5621.06.2019, 07:44
Ralf Meile
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Nach 8 Tagen, 6 Stunden und 51 Minuten hat es Christoph Strasser geschafft: Der Österreicher hat zum sechsten Mal das Race Across America (RAAM) gewonnen. Damit ist er neu gemeinsam mit Seana Hogan, die ebenfalls sechs Mal siegte, der Rekordsieger des Ausdauerwettkampfs in den USA. Strasser ist zugleich der erste Mann, der drei Mal in Folge gewinnen konnte.

«Das war das härteste RAAM, das ich bisher erlebt habe.»
Christoph Strasser, sechsfacher Sieger
Christoph Strasser RAAM Race Across America 2019
Strasser und seine Begleitcrew haben allen Grund zur Feier.Bild: Team Strasser

Die Strecke führte die Athleten – bzw. führt, denn ausser Strasser ist noch niemand im Ziel – von Oceanside (Kalifornien) an der Pazifikküste quer durch die Vereinigten Staaten nach Annapolis (Maryland) am Atlantik. In diesem Jahr war die 4940 Kilometer lange und mit rund 35'000 Höhenmetern gespickte Strecke nicht das einzige Problem.

Hinzu kamen schwierige Wetterverhältnisse: eine grosse Hitze an den ersten Tagen, viele Unwetter mit Regen und Überschwemmungen danach. «Meine Füsse sind total aufgeweicht», sagte Strasser im Ziel. Der Streckenrekord, den Strasser 2014 mit 7 Tagen, 15 Stunden und 56 Minuten aufgestellt hatte, war bei diesen Bedingungen rasch kein Thema mehr.

Auch die Hände litten auf dem Weg von West nach Ost.

Trotzdem und trotz der überlegenen Führung war es für den 36-jährigen Steirer keine Option, einen längeren Halt einzulegen. In den neun Tagen unterwegs legte er nach Auskunft seines Teamchefs bloss fünf Schlafpausen und sieben Powernaps ein. Gesamte Schlafzeit: 9,5 Stunden.

«Das war das härteste RAAM, das ich bisher erlebt habe», bilanzierte Strasser. «Ich bin so glücklich und zufrieden, dass es trotz der wahnsinnig schwierigen Wetterverhältnisse gelungen ist.»

Der Start im kalifornischen Backofen.Video: YouTube/christophstrasser

«Am letzten Tag war es dann schon richtig hart nach den Appalachen, wo wir alle ziemlich gefordert waren, um Christoph in Krisenzeiten mit Aussetzern und Halluzinationen wieder rauszuholen», sagte Teamchef Michael Kogler dem ORF.

Die letzten Kilometer bis ins Ziel.Video: YouTube/christophstrasser

Bei den Frauen ging der Sieg bei drei der vier letzten Austragungen an Schweizerinnen. Nicole Reist aus Winterthur, RAAM-Siegerin 2016 und 2018, verzichtete in diesem Jahr auf eine Teilnahme. Die Bernerin Isa Pulver, die 2015 triumphiert hatte, liegt aktuell auf Rang 4.

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scaros_2
20.06.2019 15:42registriert Juni 2015
Ich hab das mal ausgerechnet. Habe seine siegerzeit auf vollen stunden erhöht.

Total: 199h unterwegs
Geschlaffen: 9.5h

das sind gerade mal 4.77% der Zeit.

Als vergleich - Ich, der auch wenig schläft. 5-6h und doch ab und zu müde ist und keine körperlichen anstrenungen hat komme auf rund 20% in der gleichen zeit.

Der Typ hat also 4x weniger geschlafen als ich + Körperlich noch etliche Tausend KM geradelt.

Schon krass was man dem Körper antut.
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Sims13
20.06.2019 16:37registriert August 2014
Isa Pulver liegt unterdessen auf dem 3 Rang, liebe Grüsse aus dem Followcar🤗
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mukeleven
20.06.2019 15:33registriert Februar 2014
ja das RAAM gibts tatsächlich immer noch.
ich war vor genau 30 jahren mitglied der begleitcrew von philippe vetterli.
es war sein zweites RAAM aber das erste welches er bis ins ziel durchzog.
ein horror wars damals 1991 - vor allem auch fuer die crew.
koffeintabletten, damit er vor muedigkeit nicht vom velo gefallen ist und viele burgers. geschlafen wurde im bus oder 2h in einem motel. das powernap wurde meist gleich im strassengraben ausgefuehrt. verrueckt wars.
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