Der Spanier Beñat Intxausti gewann die 8. Etappe des Giro d'Italia solo, derweil Sébastien Reichenbach bei der ersten Bergankunft als Dritter für einen Schweizer Podestplatz sorgte.
Lange Zeit durfte Reichenbach auf den 186 km von Fiuggi nach Campitello Matese vom ganz grossen Triumph träumen. Der bald 26-Jährige vom Westschweizer Team IAM nahm den 13 km langen Schlussaufstieg in einer neunköpfigen Verfolgergruppe in Angriff. Zusammen mit Intxausti vom Team Movistar überholte der Walliser 4,3 km vor dem Ziel den Holländer Steven Kruijswijk, der sich kurz nach Beginn des finalen Aufstiegs aus der Spitzengruppe abgesetzt hatte.
Zunächst schien es so, als ob Reichenbach Intxausti ans Limit führen würde, doch etwas mehr als drei Kilometer vor dem Ziel konnte der Schweizer eine Attacke des Basken nicht kontern. Im Ziel fehlten ihm letztlich 31 Sekunden zum mit Abstand grössten Sieg seiner Karriere und dem ersten Schweizer Etappenerfolg am Giro seit fünf Jahren. Damals hatte Johann Tschopp auf dem Tonalepass triumphiert.
«Ich wurde hereingelegt – dies wird mir als Lehre dienen», resümierte Reichenbach enttäuscht. Intxausti habe nicht mitgespielt. «Ich musste das Tempo im Wind während vier Kilometern machen», ärgerte er sich.
Die Favoriten auf den Gesamtsieg, Alberto Contador, Fabio Aru und Richie Porte, trafen gemeinsam knapp hinter Reichenbach im Ziel in Campitello Matese ein. Contador verteidigte zwei Tage nach seiner erlittenen Schulterluxation die Maglia rosa und liegt im Gesamtklassement vier Sekunden vor dem Italiener Aru. Der Australier Porte ist mit 22 Sekunden Rückstand Gesamtdritter. Reichenbach liegt mit einer Viertelstunde Rückstand auf Rang 30. (ram/si)