Gestern übernahm Lara Gut-Behrami die Führung im Gesamtweltcup, heute baute sie diese mit dem zweiten Sieg in der zweiten Abfahrt von Val di Fassa aus. 107 Punkte beträgt der neue Vorsprung der Tessinerin auf Petra Vlhova aus der Slowakei, die heute auf Rang 12 fuhr. «Ich fühle mich im Moment einfach gut auf den Ski», freute sich Gut-Behrami im SRF.
Morgen folgt mit dem Super-G ein Rennen in jener Disziplin, in welcher Gut-Behrami Weltmeisterin ist und inklusive WM die letzten fünf Rennen für sich entscheiden konnte. Insgesamt sind noch neun Rennen angesetzt, wovon deren vier Slaloms sind. In diesen tritt Gut-Behrami nicht an, während Vlhova zu den Topanwärterinnen auf den Sieg gehört. Die Schweizerin mag sich auch deshalb nicht an den Diskussionen beteiligen: «Es ist eher unrealistisch, darüber zu reden. Es geht am Start um den Sieg und 100 Punkte, nicht um die Gesamtwertung. Abgerechnet wird sowieso erst am Schluss.»
Mit ihrem 32. Triumph im Weltcup ist Gut-Behrami aus Schweizer Sicht nun alleinige Zweite hinter Vreni Schneider (55 Siege) und vor Erika Hess (31). Sie gewann mit 32 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Corinne Suter, die gestern Dritte geworden war. Die beiden Weltmeisterinnen von Cortina d’Ampezzo sorgten für den ersten Swiss-Ski-Doppelsieg in diesem Weltcup-Winter.
«Das Licht war diffuser, die Piste auch in einem etwas anderen Zustand als gestern», sagte Suter im SRF. «Lara ist super stark gefahren, aber ich bin zufrieden.» Mit Michelle Gisin und Jasmine Flury auf den Rängen 7 und 8 fuhren zwei weitere Schweizerinnen in die Top Ten. Weltcup-Punkte holten auch Joana Hählen (17.), Priska Nufer (18.), Jasmina Suter (22.) und Noemi Kolly (28.).
Spannend wird auch der Kampf um den Sieg in der Abfahrtswertung. Lara Gut-Behrami muss das letzte Rennen, beim Weltcup-Final in der Lenzerheide, zwingend gewinnen, um die kleine Kristallkugel zu erringen. Corinne Suter reicht auch in diesem Fall ein zweiter Platz. Die Abfahrts-Weltmeisterin hätte dann 490 Punkte, Gut-Behrami käme auf 483 und die verletzte Sofia Goggia bliebe auf ihren 480 Zählern. Die italienische Olympiasiegerin ist seit einem Sturz kurz vor der WM zum Zuschauen verdammt.
Suter, die im vergangenen Winter sowohl die Abfahrts- wie auch die Super-G-Disziplinenwertung gewinnen konnte, möchte nicht zu weit nach vorne blicken. Sie sagte: «Ich konzentriere mich nicht auf die Kugel, will einfach weiterhin Vollgas geben, und dann schauen wir, was dabei herauskommt.»
Sieben (!!!) der letzten neun Rennen, in welchen sie angetreten ist (das Witz Parallel-Rennen der WM ausgenommen) hat sie GEWONNEN (7/9!), bei den restlichen zwei stand sie auf dem Podest (inklusive der zwei WM-Titel (!) und einmal Bronze). Einfach nur craaaaazy gut - ich ziehe den Hut und gratuliere zu dieser phänomenalen Leistung!
Gratulation auch an Corinne Suter, erneut ganz stark unterwegs!