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Ski-Weltcup: Lara Gut-Behrami gewinnt Riesenslalom in Sun Valley

Riesenslalom der Frauen, Sun Valley
1. Lara Gut-Behami (SUI) 2:10,10
2. Federica Bignone (ITA) +0,14
3. Sara Hector (SWE) +0,80
7. Wendy Holdener (SUI) +3,56
Out: Alice Robinson (1. Lauf/NZL), Camille Rast (SUI), Emma Aicher (GER), Sofia Goggia (ITA).
Federica Brignone of Italy, left, and Lara Gut-Behrami of Switzerland, center, and Sara Hector of Sweden, right, react in the finish area second run of the women's Giant Slalom race at the FIS Al ...
Lara Gut-Behrami gewinnt den letzten Riesenslalom der Saison.Bild: keystone

Gut-Behrami schreibt mit nächstem Sieg Geschichte – kleine Kugel an Brignone

Lara Gut-Behrami gewinnt den Riesenslalom beim Finale in Sun Valley, Idaho, und schafft eine besondere Marke, den 100. Podestplatz im Weltcup. Die kleine Kugel sichert sich die Italienerin Federica Brignone.
25.03.2025, 15:3026.03.2025, 00:16
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Zu den Hauptdarstellerinnen im alpinen Zirkus gehört Lara Gut-Behrami schon längst. Nun hat sie es mit Podestrang Nummer 100 in einen erlauchten Zirkel geschafft, dem zuvor erst fünf Fahrerinnen angehört haben. Vor ihr haben diesen Meilenstein die Amerikanerinnen Mikaela Shiffrin (156 Klassierungen unter den ersten drei) und Lindsey Vonn (138), die Österreicherinnen Annemarie Moser-Pröll (114) und Renate Götschl (110) sowie Vreni Schneider (101) erreicht.

Auf Männer-Seite hat lediglich ein Trio Selbiges geschafft, nämlich der Schwede Ingemar Stenmark (155), der Österreicher Marcel Hirscher (138) und dessen für Luxemburg gestarteter Landsmann Marc Girardelli (100). Neben dieser besonderen Marke hat Gut-Behrami noch einen anderen Bestwert geholt: Als erste Skifahrerin überhaupt hat die Tessinerin zehn oder mehr Siege in drei verschiedenen Disziplinen.

«Heute war ein schwieriger Tag, der Schnee hat es nicht einfach gemacht. Im 2. Lauf wusste ich, dass alle müde sind. Ich musste es einfach durchziehen und bis ins Ziel kämpfen. Jetzt bin ich recht Mühe. Am Ende ist es der Kopf, der den Unterschied macht. Wir trainieren den ganzen Sommer dafür, dass wir auch ausgelaugt gute Fahrten zeigen können. Mit der Erfahrung hat man auch einige Tricks. Heute Morgen habe ich mir überlegt, dass ich noch nie den letzten Riesenslalom der Saison gewonnen habe und wollte das probieren. Das hat mich motiviert.

Diese Rekordzahlen sind der Wahnsinn. Ich hätte nie erwartet, dass ich eine solche Karriere haben könnte. Sport inspiriert die Menschen, das gibt Emotionen. Dass ich Teil dieser Geschichte Teil sein kann, macht mich stolz.»
Lara Gut-Behrami

Sieg nach langem Krampf

Zwei Tage nach ihrem grandiosen Triumph im Super-G und dem Gewinn der kleinen Kristallkugel sorgte Lara Gut-Behrami mit dem Sieg, dem zehnten in einem Weltcup-Riesenslalom, auch für das perfekte Ende eines Winters, in dem sie in der Basis-Disziplin lange Zeit Mühe bekundete, den Rank zu finden. Eines Winters auch, dessen Beginn unter einem schlechten Stern gestanden hatte.

Auf den Start im Rennen oberhalb von Sölden musste die Tessinerin verzichten. Nach einer hartnäckigen Grippe, die sie während drei Wochen von den Trainingspisten fernhielt, fühlte sie sich nicht bereit für die schwierige Aufgabe auf dem Rettenbach-Gletscher, fehlte ihr auch das nötige Vertrauen.

Der Riesenslalom war danach ein Krampf. Mit den Rängen 13, 9 und 6 in Killington, Vermont, in Semmering in Österreich und in Kranjska Gora in Slowenien war Lara Gut-Behrami ein schönes Stück entfernt von den eigenen Ansprüchen. Erst im letzten Riesenslalom vor der WM mischte sie wieder an der Spitze mit. In Kronplatz im Südtirol gabs Rang 2. Gleiches gelang ihr im zweiten Riesenslalom in Sestriere im Piemont.

Die Grundlage zu Weltcup-Sieg Nummer 48, dem' dritten in dieser Weltcup-Saison – Ende Januar hatte sie auch den Super-G in Garmisch dominiert –, legte Lara Gut-Behrami mit Bestzeit im ersten Durchgang, dank der sie das Zwischenklassement mit 45 Hundertsteln Vorsprung anführte. In der Entscheidung behielt sie das bessere Ende im Duell mit Federica Brignone um 14 Hundertstel für sich. Die Italienerin vermied mit dem Wissen um die äusserst vorteilhafte Ausgangslage im Kampf um die Riesenslalom-Kugel das allerletzte Risiko.

Wendy Holdener erreichte mit Rang 7 in ihrer zweiten Disziplin ihre erste Klassierung in den ersten zehn in diesem Winter. Camille Rast, nach dem ersten Lauf auf Platz 7, schied aus.

Das Aus der Konkurrentin

Vorteilhafte Ausgangslage deshalb, weil sich im Duell um die «Riesen»-Krone schon im ersten Durchgang sehr vieles zugunsten von Federica Brignone entwickelt hatte. Alice Robinson, die mit 20 Punkten Vorsprung auf die Italienerin in die USA gereist war, schied nach einer von Beginn weg verkorksten Fahrt aus. Die Rechnung war danach schnell gemacht.

Federica Brignone hätte bereits Rang 13 gereicht, um sich die kleine Kugel nach fünf Jahren ein zweites Mal zu sichern. In dieser Saison war es die dritte kristallene Trophäe, die Federica Brignone einheimste. Zuvor hatte sie bereits die Auszeichnungen für die Siege in der Gesamt- und in der Abfahrts-Wertung geholt. (abu/sda)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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no-way
25.03.2025 20:05registriert November 2016
Sehr gut! Und diese Rekord ist ganz krass! "Als erste Skifahrerin überhaupt hat die Tessinerin zehn oder mehr Siege in drei verschiedenen Disziplinen."
470
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code-e
25.03.2025 20:00registriert November 2018
Grande Lara! Ein toller und würdiger Abschluss für diese Saison 🥇🥇🥳🥳
330
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11
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