Marco Odermatt, zuvor in den Abfahrten von Lake Louise und Beaver Creek Dritter und Zweiter, verpasste im Grödnertal zwar den ersten Triumph in der Königsdisziplin abermals nur knapp. Doch weil er auf der Saslong zuvor noch nie eine Abfahrt bestritten hatte und auch bei vier Super-G-Starts nie besser als Neunter gewesen war, ist Rang 2 vorbehaltlos als nächster grosser Erfolg des Gesamtweltcupsiegers zu werten.
Der 25-Jährige hat bislang alle sieben Saisonrennen in den Disziplinen Riesenslalom, Super-G und Abfahrt auf dem Podest beendet. Saisonübergreifend erreichte Odermatt gar den zwölften Top-3-Platz in Serie.
«Ich bin sehr überrascht über den Podestplatz», sagte Odermatt im SRF. «Die verkürzte Abfahrt kam mir sicher entgegen, aber ich hätte es dennoch nicht erwartet, dass ich hier so gut sein würde.» Nachdem sich der Nidwaldner überlegt hatte, die klassische Abfahrt vom Samstag auszulassen, fasst er nun einen Start auf der längeren Strecke ins Auge.
Für Kriechmayr war es der erste Podestplatz der Saison. Mit seinem 13. Weltcupsieg, dem sechsten in der Abfahrt, erlöste er zugleich auch den ÖSV. Seit Beginn des WM-Winters waren die Österreicherinnen und Österreicher in 16 Weltcup-Rennen ohne Triumph geblieben. Mit Matthias Mayer stand zudem in der nur rund 85 Fahrsekunden dauernden Sprint-Abfahrt als Dritter ein weiterer ÖSV-Fahrer auf dem Podest (0,13 Sekunden zurück).
Odermatts grösster Konkurrent Aleksander Kilde sah sich in dieser Saison in der Abfahrt erstmals bezwungen. Der in Lake Louise und Beaver Creek siegreiche Norweger musste sich mit 0,26 Sekunden Rückstand auf Kriechmayr mit dem 5. Rang begnügen.
Im Gesamtklassement baute Titelverteidiger Odermatt seine Führung um 35 Punkte auf nun 175 Punkte Vorsprung aus (600:425). In der Abfahrts-Wertung führt Kilde noch mit 25 Punkten vor Odermatt (245:220).
Mit Beat Feuz (9. Rang) und Stefan Rogentin (10.) reihten sich in Val Gardena, wo am Freitag der Super-G und am Samstag die zweite Abfahrt auf dem Programm steht, zwei weitere Schweizer knapp in den Top 10 ein.
Niels Hintermann, im Vorjahr auf der Saslong Dritter, reichte es mit sechs Zehnteln Rückstand nur in den 17. Rang, Alexis Monney wurde 18. Nicht weniger als 29 Fahrer klassierten sich in der verkürzten Abfahrt innerhalb einer Sekunde. (ram/sda)