Die Machenschaften einer Bank, die für ihre Kunden komplizierte Firmengeflechte auf den Cayman Islands verwaltet. Ein IT-Manager der Bank behauptet, er habe die entsprechenden Kontodaten auf einer CD gesammelt und werde jetzt verfolgt. Flückiger (Stefan Gubser) und Ritschard (Delia Mayer) müssen entscheiden: Leidet der Mann unter Paranoia oder spricht er die Wahrheit?
Gleich am Anfang steht eine Szene von roher Gewalt, ein Mann wird mit einem Regenschirm krankenhausreif geprügelt. Die Leiche zum Mordfall ist grausam entstellt. Friedliche Schweiz?
Aber ja doch! Cayman Islands, Offshore-Firmenkonstruktionen - hier werden alle Bösartigkeiten der Steuerflucht angeprangert.
Alexander Beyer als IT-Manager mit einer Mission. Leidet der Mann unter Verfolgungswahn - oder ist er tatsächlich eine Art Edward Snowden der Finanzwelt? Beyer hält seine Figur, die aufgewühlt und gewaltbereit durch Luzern irrt, gekonnt im Schwebezustand.
Regisseur Tobias Ineichen hat bereits die gute Schweizer«Tatort»-Episode «Skalpell» über Intersexualität gedreht. In der Filmografie von Drehbuchautor Martin Maurer stehen weniger vertrauenerweckende Produktionen, darunter «Verbotene Liebe» und «Unser Charly». Nun aber hat er einen akkuraten Finanzthriller-Plot entwickelt.
Durchaus. Ein solide recherchierter Krimi, der komplexe Sachverhalte relativ geschickt ins Spannungsszenario integriert.
Ja. Der Schweizer «Tatort» wird ja oft belächelt - vollkommen zu Unrecht, wie dieser Finanzschocker zeigt.