Die prorussischen Separatisten in der Ukraine haben eine zweite Beobachtergruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) freigelassen. Die vier Mitglieder des Teams seien in der Stadt Donezk freigekommen, teilte die Organisation am Samstagabend über Twitter mit.
BREAKING: Our Luhansk-based team of 4 monitors have been released after 1 month in captivity. Details to follow. #ukraine
— СММ ОБСЄ в Україні (@OSCE_SMM) 28. Juni 2014
Die vier OSZE-Beobachter waren seit dem 29. Mai in Gefangenschaft der Separatisten. Diese hatten die Freilassung zuvor angekündigt. Die vier Beobachter seien bereits in einem Hotel in Donezk, hiess es. Zu den Nationalitäten der Freigelassenen machte die OSZE keine Angaben.
In der Nacht auf Freitag hatten die Separatisten bereits vier andere OSZE-Beobachter – darunter einen Schweizer – auf freien Fuss gesetzt. Fernsehbilder zeigten, wie die deutlich erschöpfte Gruppe in ein Hotel in Donezk gebracht wurde. Die zwei Teams der OSZE waren vor über einem Monat in der Ostukraine von prorussischen Separatisten gefangen genommen und an unbekannten Orten festgehalten worden. Ein Team hatte die Region Donezk überwacht, die zweite Gruppe wurde bei Lugansk verschleppt.
Der OSZE-Vorsitzende und Schweizer Bundespräsident Didier Burkhalter zeigt sich erleichtert über die Freilassung der zweiten Gruppe von OSZE-Beobachtern in der Ukraine. Er dankte allen Akteuren, welche die OSZE unterstützt hatten, die Beobachter zu befreien. Burkhalter habe den unermüdlichen Einsatz der Beobachtermission für die Freilassung der vier Teammitglieder gelobt, heisst es in einer Mitteilung der Organisation vom Samstagabend.
Die OSZE sei bereit, zu der Implementierung des Friedensplans des ukrainischen Präsidenten beizutragen, hat Burkhalter der OSZE-Mitteilung zufolge wiederholt. Er äusserte die Erwartung, dass die Freilassung aller Beobachter den Beginn einer sich verbessernden Sicherheitssituation im Osten der Ukraine darstellt. Dies würde der Beobachtermission die Gelegenheit bieten, ihr Mandat bestmöglich auszuüben und ihre Rolle in dem Land zu stärken, sagte er. (viw/sda/reu/afp/dpa)