Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Kiew. Bild: EPA/DPA
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat bei ihrem Besuch in Kiew einen «zweiseitigen Waffenstillstand» zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine gefordert. «Die territoriale Integrität und das Wohlergehen der Ukraine sind wesentliches Ziel der deutschen Politik», sagte sie. Nach ihrem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko kündigte Merkel zudem eine Kreditbürgschaft über 500 Millionen Euro für die Energie- und Wasserversorgung sowie 25 Millionen Euro Hilfe für Flüchtlinge an.
Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine
Staatsbesuch in Kiew: Angela Merkel erreicht das Regierungsgebäude von Petro Poroschenko. Bild: TATYANA ZENKOVICH/EPA/KEYSTONE
Poroschenko betonte, an seinem Friedensplan für den krisengeschüttelten Osten des Landes festhalten zu wollen. «Krieg ist nicht unsere Wahl, er wurde uns von aussen aufgedrückt», sagte der Präsident der Ex-Sowjetrepublik. In Kürze könnten 20 im Kampf verletzte Soldaten auf deutsche Kosten behandelt werden. Mit der Kanzlerin habe er über Pläne gesprochen, die Infrastruktur im Unruhegebiet Donbass wieder aufzubauen. Dazu habe Merkel die Finanzhilfe in Aussicht gestellt. «Das ist der Beginn des Merkel-Plans für den Wiederaufbau des Donbass», sagte Poroschenko.
Vor dem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin am kommenden Dienstag in Minsk sagte der ukrainische Präsident, sein Land und die EU würden hier «koordiniert handeln». «Wir hoffen sehr, dass ein positives Ergebnis erzielt wird», unterstrich Poroschenko. Deutschland sei ein «mächtiger Freund» und «starker Anwalt» der Ukraine in der Europäischen Union. «Ich möchte betonen, dass Frau Merkel wie keine andere die Probleme kennt, mit denen die Ukraine konfrontiert ist», sagte Poroschenko. (sda/afp)