1,68 Sekunden beträgt Vreni Schneiders Vorsprung beim Slalom-Sieg 1988 an Olympia in Calgary auf die Zweitplatzierte Mateja Svet. Eine Demonstration der Schweizerin, die noch weitere Jahre bestehen bleiben sollte.
Im Riesenslalom liegt die heute dreifache Weltmeisterin nach dem ersten Durchgang noch auf dem fünften Platz. Doch den zweiten Lauf bewältigt sie wie auf Schienen. Schützenhilfe leistet ihr dabei die Spanierin Blanca Fernandez Ochoa. Schneider führt, als Ochoa den zweiten Lauf in Angriff nimmt und dabei stürzt. Damit sichert die Spanierin dem damals 20-jährigen «Vreni» ihren ersten Olympiasieg. Es ist der Beginn der berühmten zweiten Läufe in Schneiders Karriere.
Die Feier muss noch warten, denn zwei Tage nach dem Riesenslalom folgt die Zugabe im Slalom. Der erste Lauf gelingt Schneider dabei besser. Rang 1, eine Hundertstelsekunde vor der Schwedin Camilla Nilsson. Doch auch im Slalom stürzt die direkte Konkurrentin im zweiten Lauf, während «Gold-Vreni» den perfekten Run hinzaubert. Somit holt die Olympia-Debütantin gleich Doppel-Olympiagold, unglaublich. Natürlich lässt sich Vreni Schneider danach feiern: «Ich erinnere mich an die erste Medaillenfeier vor 50'000 Menschen in Calgary. Ich stand auf dem Podest und hatte das Gefühl, ich falle herunter.»
1988 wird auch neben Olympia für immer in guter Erinnerung Vreni Schneiders bleiben. Der auf Olympia folgende Ski-Weltcup wird zum erfolgreichsten ihrer ganzen Karriere. Zur Bestätigung ihrer Leistungen wählt das Volk Schneider zum ersten Mal zur Schweizer Sportlerin des Jahres. Ihre weiteren Erfolge – sowie musikalischen Aussetzer – lesen Sie hier.