In der Pharmabranche steht der nächste grosse Milliardenzukauf an: Der kanadische Pharmakonzern Valeant erwirbt in einer rund zehn Milliarden Dollar schweren Transaktion den US-Rivalen Salix.
Einschliesslich der Übernahme von Schulden beläuft sich die Summe sogar auf 14,5 Milliarden Dollar, wie beide Unternehmen am Sonntag mitteilten. Für Valeant ist es die grösste Übernahme in der Konzerngeschichte.
Die Kanadier waren 2014 mit dem Versuch gescheitert, sich den kalifornischen Botox-Hersteller Allergan einzuverleiben. Valeant zog gegen den als Generikaproduzent gross gewordenen US-Konzern Actavis den Kürzeren. Actavis legte am Ende des Bieterwettkampfs rund 66 Milliarden Dollar für Allergan auf den Tisch.
Die Übernahme von Salix durch Valeant soll im zweiten Quartal 2015 abgeschlossen werden. Die zuständigen Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Die Fusion soll jährliche Einsparungen von mehr als 500 Millionen Dollar bringen. Beide Unternehmen stimmten nach eigenen Angaben dem Zusammenschluss bereits zu.
Valeant mit Sitz in Laval in Quebec ist schon seit einiger Zeit auf Einkaufstour. 2013 hatten die Kanadier den Kontaktlinsen-Hersteller Bausch & Lomb erworben. Zu den bekanntesten Arzneien von Valeant zählen das Antidepressivum Wellbutrin und das rezeptfreie Erkältungsmittel Cold-FX.
Valeant bevorzugt Übernahmeziele, bei denen sich hohe Einsparungen erzielen lassen. An Salix war nach Informationen von Insidern auch der britische Pharmakonzern Shire interessiert. Salix produziert das Medikament Xifaxan gegen das Reizdarm-Syndrom.
Für das abgelaufene vierte Quartal gab Valeant einen Nettogewinn von 534,1 Millionen Dollar bekannt nach 125 Millionen Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Umsatz erhöhte sich auf 2,28 Milliarden Dollar von 2,06 Milliarden Dollar. (feb/sda/reu)