Heute Morgen schossen an der Scheuchzerstrasse im Zürcher Kreis 6 Detektive der Stadtpolizei Zürich auf einen vermisst gemeldeten Mann. Dieser wurde bei der Schussabgabe verletzt. Wie die Stadtpolizei mitteilt, «musste man davon ausgehen, dass der Vermisste seinen Wohnort mit seinem Personenwagen verlassen hatte, psychisch angeschlagen war, Drohungen ausgesprochen hatte, sich oder anderen Personen etwas anzutun, und möglicherweise bewaffnet sein könnte.»
Im Laufe der Fahndung nach dem Mann entdeckten Beamte der Stadtpolizei den Mann in seinem Fahrzeug mit laufendem Motor sitzend an der Scheuchzerstrasse und sprachen ihn an. Daraufhin fuhr der 37-Jährige auf die Polizisten los. Diese brachten sich in Sicherheit und schossen auf das Fahrzeug, wobei der Lenker verletzt wurde. Trotzdem flüchtete er weiter und rammte einen Streifenwagen, der ihm den Weg versperrte. Beim Zurücksetzen fuhr er laut Medienmitteilung der Stadtpolizei den ihm nachgeeilten Polizisten erneut entgegen. Seine Flucht konnte erst ein Lastwagen stoppen, der in der Mitte der Strasse stand.
Einsatz an der #Scheuchzerstrasse: Bei der Verhaftung eines Mannes kam es zu einer Schussabgabe durch die Polizei. Der Mann wurde verletzt.
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) 19. Februar 2015
An der Adresse auf der das Fahrzeug des Verhafteten registriert ist, lebt ein Ehepaar mit zwei 10- und 14-jährigen Töchtern. Wie Nachbarn gegenüber watson berichten, hat die Polizei schon am Mittwochabend an der Wohnungstür geklingelt. Zuhause war niemand. Wie die Nachbarin weiter erklärt, handelt es sich bei den Bewohnern um eine normale und freundliche Familie.
Wie und weshalb genau es dazu kam, dass die Polizisten schossen, wird jetzt abgeklärt. Dazu wurde die Kantonspolizei beigezogen. Weitere Abklärungen nehmen das Forensische Institut Zürich und der Unfalltechnische Dienst der Stadtpolizei vor. Die Staatsanwaltschaft IV für Gewaltdelikte hat Ermittlungen aufgenommen.
Dass Polizisten von der Schusswaffe Gebrauch machen, ist relativ selten. Erst am Mittwoch hatte die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS) aktuelle Zahlen veröffentlicht.
Laut KKPKS dürfte der Rückgang einerseits auf Polizistenschulung und taktische Massnahmen zurückzuführen sein, anderseits aber auch auf alternative Waffen wie Elektroschockgeräte.
(rar/mlu/sda)