Menschen auf der ganzen Welt feiern gerade Nemo. Und zwar nicht (nur), weil Nemo den Eurovision Song Contest gewonnen hat. Sondern vielmehr auch deswegen, wie Nemo gewonnen hat. Wegen Nemos nahbarer und bescheidener Art. Ein Video, aufgenommen von einem ESC-Fan im Stadion in Malmö, kurz vor Nemos grossem Auftritt im Final, zeigt genau diese. Und geht jetzt auf Social Media viral:
Im Clip, den die österreichische Radiostation FM4 auf TikTok gepostet hat, ist zu sehen, wie eine Bühnenhilfe Nemos Schuhe putzt. Nemo – vor dem wichtigen Auftritt, der später den Sieg einbringen sollte, sichtlich nervös – nimmt sich die Zeit, bedankt sich und umarmt sie. Das Video hat auf TikTok über eine Million Aufrufe und unzählige positive Kommentare.
Unterdessen wurde das Video auch in anderen sozialen Medien weiterverbreitet. So auch auf der Plattform X (ehemals Twitter). Auch dort sind Nutzerinnen und Nutzer aus aller Welt voll des Lobs für Nemo und diese Aktion.
Nemos menschliches, nahbares und bescheidenes Verhalten gegenüber der Bühnenhilfe wird als «grüne Flagge» bezeichnet. Als «grüne Flagge» bezeichnet man ein Gefühl oder Anzeichen dafür, dass eine Person herzensgut und ehrlich ist.
«Massive grüne Flagge».
Von einem anderen User wird Nemos Energie und Verhalten mit derjenigen eines Golden Retrievers verglichen. Diese Hunde sind für ihr treuherziges Wesen bekannt.
«Nemo versprüht Golden-Retriever-Energie. Ich liebe es, das zu sehen, so ein verdienter Sieg!»
Auch als bescheiden wurde Nemo bezeichnet:
«Nemo wurde heute Morgen im irischen Radio interviewt. Nemo wirkt wie eine bescheidene und liebenswerte Person. Gratulation an Nemo und an die Schweiz.»
Dank des Videos auf Social Media scheint Nemo nun auch bei Menschen, die den ESC nicht verfolgt haben und Nemo noch nicht kannten, neue Anhängerinnen und Anhänger gefunden zu haben.
«Ich kenne Nemo nicht, aber jetzt mag ich Nemo.»
Von Fans und Medien auf der ganzen Welt wird Nemos Sieg als historisch gewertet und gefeiert – Nemo ist die erste non-binäre Person, die den ESC gewann. Einzig die deutsche Tageszeitung taz schrieb online, dass «ein Haar in der Suppe» bleibe. Nemo habe sich Boykottwünschen wider Israel und dessen Sängerin Eden Golan angeschlossen und habe damit als nicht-binäre Person Exkludierungsfantasien, was «kurios» sei.
Mit welcher konkreten Aktion Nemo die israelische Teilnahme am ESC boykottiert hatte, wird im Artikel der taz nicht weiter ausgeführt. Vielleicht wurde Nemos Fehlen bei der Flaggenparade an der Hauptprobe von der taz als solche gewertet. In Schweizer Medien hiess es jedoch, Nemo habe dem Programmpunkt nicht aus Protest, sondern aufgrund emotionaler Belastung nicht beigewohnt. So ist nicht klar, inwiefern Nemo an diesen «Boykottwünschen» teilgehabt haben soll. (lzo)
Kurios... 😂