Die Ukraine soll im zu erwartenden Kampf gegen nordkoreanische Soldaten unerwartete Hilfe erhalten. Und zwar von ehemaligen nordkoreanischen Soldaten, die aus der Diktatur flüchteten und heute im Exil leben.
Eine Gruppe von fast 200 ehemaligen nordkoreanischen Soldaten ersuche darum, in der Ukraine eingesetzt zu werden, berichtete die in Hongkong ansässige Zeitung «South China Morning Post» am Montag. Demnach haben die in Südkorea lebenden Männer ihr Angebot an die ukrainische Botschaft in Seoul veröffentlicht.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige. Und wir gehen einem Merkblatt der ukrainischen Armee nach, das nordkoreanische Soldaten retten könnte.
Lee Min-bok, einer der Initianten des ungewöhnlichen Vorstosses, begründet die Motivation wie folgt:
Die Initianten selbst bringen also die psychologische Kriegsführung ins Spiel. Und sie erklären:
Ihre früheren Kameraden würden von der russischen Armee als «Kanonenfutter» behandelt, sind sich die Exil-Nordkoreaner sicher. Diese jungen Männer kämen wohl in sogenannten Fleischwolf-Attacken zum Einsatz. Also bei infanteristischen Angriffswellen, bei denen keine Rücksicht auf eigene Verluste genommen wird.
Das südkoreanische Aussenministerium habe das Angebot der früheren nordkoreanischen Soldaten an das südkoreanische Vereinigungsministerium weitergeleitet, schreibt die «South China Morning Post». Ein offizieller Kommentar lag dazu am Montag nicht vor.
Koreanische Kriegsveteranen-Vereinigungen hielten am selben Tag eine Kundgebung in der Innenstadt der Millionenmetropole Seoul ab, um gegen die Stationierung von Truppen in Russland zu protestieren.
Bei einem Treffen in Brüssel brieften derweil Fachleute aus Südkorea die Vertreter der NATO-Staaten und andere Partner über Erkenntnisse zu den nordkoreanischen Unterstützungsplänen für Russland.
Laut südkoreanischem Geheimdienst hat Nordkorea bereits Tausende Soldaten nach Russland geschickt und plant den Einsatz von rund 12'000 Soldaten.
Am 24. Oktober hatte Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol verlauten lassen, dass seine Regierung das Verbot von Waffenlieferungen an die Ukraine angesichts der «nordkoreanischen Militäraktivitäten» überprüfe.
Nach südkoreanischem Recht ist der Waffenexport in aktive Konfliktgebiete untersagt. Die Regierung in Seoul hat jedoch wiederholt angedeutet, dass sich dies angesichts der zunehmenden militärischen Kooperation zwischen Russland und Nordkorea ändern könnte.
Parallel zum verbrecherischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben die Spannungen zwischen Südkorea und Nordkorea weiter zugenommen. Diktator Kim Jong-un hat den Nachbarn zum feindlichen Staat erklärt und zwei wichtige Strassen sprengen lassen, die zum südlichen Teil der Halbinsel führen.
Das pro-ukrainische Recherche-Kollektiv InformNapalm hat am Wochenende einen für das ukrainische Militär verfassten Leitfaden in koreanischer Sprache veröffentlicht. Das mehrseitige Merkblatt enthält Übersetzungen ins Ukrainische, die beim Zusammentreffen an der Front Blutvergiessen verhindern sollen.
Ziel ist es, den ukrainischen Einheiten an der Front Befehle und Anweisungen auf Koreanisch zu vermitteln, mit denen sie die nordkoreanischen Gegner auffordern können, sich zu ergeben und überzulaufen.
Laut den Autoren des Papiers sollen die Nordkoreaner erfahren, dass die Ukraine auf die Einhaltung der Menschenrechte und der internationalen Normen der Kriegsführung bedacht sei. Und es zeige Menschlichkeit gegenüber jenen, «die sich in einer schwierigen Lage befinden und zu einem Werkzeug in den Händen von Diktatoren für einen Angriffskrieg geworden» seien.
Eine aktualisierte und von der ukrainischen Armee genehmigte Version des Merkblatts ist als PDF-Dokument verfügbar. Es sei in Papierform bereits an ukrainische Einheiten in der Oblast Kursk verteilt worden.
Die erste Gruppe von Nordkoreanern soll der NATO zufolge in jener Grenzregion stationiert sein, die in Teilen von ukrainischen Truppen besetzt gehalten wird.
Die US-Regierung gehe davon aus, dass nordkoreanische Soldaten von Russland möglicherweise schnell zu Kampfeinsätzen herangezogen werden, berichtete das «Wall Street Journal» am vergangenen Freitag.
In der vergangenen Woche haben die EU-Staaten Nordkorea vor einer direkten Beteiligung an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine gewarnt.
Das Mitwirken nordkoreanischer Truppen wäre ein einseitiger feindseliger Akt mit ernsthaften Konsequenzen für den Frieden und die Sicherheit in Europa und weltweit, hiess es in einer vom EU-Aussenbeauftragten im Namen der 27 Länder veröffentlichten Erklärung. Es würde demnach einen schwerwiegenden Verstoss gegen das Völkerrecht darstellen, einschliesslich der grundlegendsten Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen.
Mit Blick auf Russland hiess es in der Erklärung, die vertiefte militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea zeige, dass Putin trotz angeblicher Bereitschaft zu Verhandlungen nicht aufrichtig an einem gerechten, umfassenden und dauerhaften Frieden interessiert sei. Russland eskaliere und suche verzweifelt jede mögliche Hilfe für seinen Krieg – auch von Akteuren, die den globalen Frieden und die Sicherheit schwerwiegend störten.
Über mögliche Reaktionen auf die jüngsten Entwicklungen will die EU mit internationalen Partnern beraten. Der Handlungsspielraum sei begrenzt, da es gegen Nordkorea bereits weitreichende Sanktionen gibt.
Wenn aber Russland Nordkoreanische Soldaten einsetzt kommt von der EU nur irgendein Geschwafel von Völkerecht. Als wenn das Putin in irgendeiner Weise einschüchtern würde...
Wie wärs mit Langstrecken-Waffen für die Ukraine als angedrohte Gegenmassnahme?