Schweiz
Konsum - Detailhandel

Migros will 2,5 Milliarden investieren und 140 neue Filialen eröffnen

Milliarden-Investition: Migros will 140 neue Filialen eröffnen – die wichtigsten Punkte

Der kriselnde Detailhändler geht in die Offensive: Die Migros will 2,5 Milliarden Franken investieren, um neue Filialen zu eröffnen, bestehende zu modernisieren und die Preise zu senken.
28.10.2024, 09:0728.10.2024, 13:07
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Was hat die Migros entschieden?

Die Migros hat an einer Pressekonferenz am Montagmorgen mit einer grossen Ankündigung für Aufsehen gesorgt: Der kriselnde Detailhändler will bis 2030 satte 2,5 Milliarden Franken investieren. Diese sollen dazu verwendet werden, bestehende Supermärkte zu modernisieren, neue Filialen zu eröffnen und die Preise zu senken.

Ursula Nold, Verwaltungsratspraesidentin Migros-Genossenschafts-Bund, links, und Mario Irminger, Praesident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes sprechen waehrend einer Medienkonfere ...
Die Migros-Pressekonferenz am Montag: Verwaltungsratspräsidentin Ursula Nold neben dem Präsidenten der Generaldirektion Mario Irminger.Bild: keystone

Wie sehen Ausbaupläne konkret aus?

Insgesamt sollen in den nächsten fünf Jahren 350 bestehende Supermärkte modernisiert werden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Zudem will die Migros in den kommenden fünf Jahren 140 neue Supermärkte eröffnen. Die Zahl der Filialen soll von 790 auf 930 steigen.

Dabei gehe es mehrheitlich um «kleine M-Filialen in Gebieten, in denen die Bevölkerung stark wächst». Alleine für diese Neueröffnungen investiert die Migros 2 Milliarden Franken.

Was ist die neue Preis-Strategie?

Die neuen Massnahmen sehen vor, dass die Preise reduziert werden sollen. Über 1000 Produkte des täglichen Bedarfs würden «auf Discount-Niveau» gesenkt, heisst es. Diese Preissenkungen fallen laut Mitteilung in diesem und im nächsten Jahr an. Hierfür fallen weitere 500 Millionen Franken an Investitionskosten an.

ZU DEN UMSATZZAHLEN 2013 DER MIGROS-GRUPPE STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES THEMENBILD ZUR VERFUEGUNG - Eine Kundin mit einem Einkaufskorb nimmt ein Produkt aus dem Kuehlregal, aufgenommen am 5. Maerz 2013 ...
Die Migros hat sich trotz Sparmassnahmen für eine grosse Investition entschieden.Bild: KEYSTONE

Was ändert sich am Sortiment?

Die Migros-Führung unter Chef Mario Irminger will die Eigenmarken stärken. Und obwohl die Migros die eigene Produktionsfirma Mibelle derzeit im Schaufenster hat und nach einem Käufer sucht, will sie künftig die Eigenmarken stärken. So soll der Anteil an Eigenmarken von 78 Prozent auf 80 Prozent erhöht werden. Im Gegenzug würden einzelne, weniger gut laufende Produkte aus dem Sortiment genommen.

«In Zukunft sollen sie wieder ein stärkeres Gewicht und einen prominenteren Platz in den Filialen erhalten», so die Mitteilung. Auch M-Budget soll es trotz der allgemeinen Preisreduktion weiter als eigene Linie geben.

Warenkorb mit Migros-Produkten, M-Budget Produkten und Markenartikeln, aufgenommen am 20. Januar 2005 im Migros Limmatplatz in Zuerich. Migros zaehlt zu den groessten Anbietern in der Schweiz. Das Ver ...
M-Budget wird es trotz allgemeiner Preisreduktion weiter geben.Bild: KEYSTONE

Wie erklärt die Migros die Investition?

«Wir wollen näher zu unseren Kundinnen und Kunden kommen», sagte Mario Irminger, Präsident der MGB-Generaldirektion. Der Fokus der Expansion liege darum vor allem auf kleinen Filialen in Gebieten mit starkem Bevölkerungswachstum. Dabei sei bei den Standorten vor allem zentral, dass es in unmittelbarer Nähe keine Discounter habe, ergänzte Supermarkt-Chef Peter Diethelm.

Zur Preisoffensive sagt Diethelm:

«Es gibt keinen Grund mehr, zum Discounter zu gehen.»

Selbst wenn Discounter die Preise senken würden, wie zuletzt bei Aldi bei Fleischprodukten, werde die Migros nachziehen, versprach er. Dies soll aber nicht auf Kosten der Nachhaltigkeit gehen. «Auch Bio- und Labelprodukte werden günstiger.»

(dab/sda/awp)

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184 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sonichu
28.10.2024 09:16registriert Dezember 2022
Ich ging eigentlich in die Migros, weil die Eigenmarken gut waren und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmte. Nun kommen immer mehr Produkte die früher von der JOWA produziert wurden aus Spanien oder Polen. Das merkt man sofort. Nun hat man Eigenmarken, die von der Qualität her gesunken sind, aber immer noch teurer sind als bei Aldi und Lidl. Weiss nicht ob das der richtige Weg ist…
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RichiZueri
28.10.2024 09:26registriert September 2019
Unterm Strich ja super, will sich Migros aufs Kerngeschäft fokussieren und dieses Ausbauen, auch wenn ich die "Opfer" teils vermissen werde.
Aber weshalb sie dann ihre Eigenmarken und Kopien, für die sie in der Vergangenheit geliebt und gefeiert wurden, je länger je mehr einstampfen, wissen sie wohl selbst nicht.
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000614.06c54067@apple
28.10.2024 09:53registriert März 2024
Eigenmarken veräussern und gleichzeitig stärken?
Die Migros ist wirklich schlecht beraten! Was für ein Wackelkurs.
Die Preise sind zu hoch. Viele Eigenmarken wurden verschlechtert. Täglich neue Produkte, dafür bewährtes aus dem Sortiment.
Ich glaube der Führung fehlt die Kundennähe.
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