Auf den Telegram-Kanälen russischer Militärblogger finden sich aktuell mehrere Videos, die zeigen sollen, wie an der Front in der Ukraine Esel eingesetzt werden. Ebenfalls kursiert eine Audioaufnahme eines offenbar russischen Soldaten, der schildert, dass die Esel tatsächlich hochoffiziell und auf Befehl des Verteidigungsministeriums im Einsatz seien. Weder die Videos und Bilder noch die Tonaufnahmen konnten unabhängig überprüft und geografisch verortet werden.
In der Audioaufnahme berichtet der Soldat von Logistikproblemen an der Front. So sei der Zugang zu den herkömmlichen Transportmitteln, wie etwa Ural-Lastwagen, eingeschränkt, weshalb jetzt Lasttiere eingesetzt würden, um etwa Munition zu transportieren.
Dies sei also nicht irgendein Esel, den jemand freiwillig mitgebracht hätte, er sei Teil einer offiziellen Materiallieferung für die Logistiktruppe gewesen, sagt der Soldat in der Audioaufnahme weiter. Einer der prorussischen Kanäle auf Telegram verweist in diesem Zusammenhang auf einen Beschluss des russischen Verteidigungsministeriums, der eine Liste aller im Krieg erlaubten Transportmittel enthalten soll – als genehmigte Lasttiere seien dort auch Esel aufgeführt.
Unter den prorussischen Militärbloggern fanden sich zunächst einige, die in den Eseln einen Vorteil sahen: An der Front könne man sich damit nämlich fast lautlos bewegen – im Gegensatz zu motorisierten Transportmitteln. Ausserdem «brauchen sie keinen Treibstoff, gehen nicht kaputt und sind wunderbar geländetauglich».
Im Telegram-Kanal «Dva Majora» witzelte man hingegen: «Die russische Armee ist wegen ihres enormen Einfallsreichtums unbesiegbar. Der Feind ist absolut nicht in der Lage, unsere Lösungswege für militärische Probleme vorauszuahnen, weil wir sie selbst kaum glauben oder vorhersagen können.»
Schon in den vergangenen Monaten hatte sich ein Fahrzeugmangel in der russischen Armee immer mehr angedeutet. So wurden schon mehrfach zivile Fahrzeuge, etwa Kompaktwagen der Marke Lada, gesehen, die zum Transport von Munition eingesetzt wurden. Sollten sich die Videos von den Eseln als aktuell erweisen, würde sich der Verdacht erhärten, dass Russland bei der Logistik einen Engpass hat. (lzo)
Evtl. wollten die Russen aber auch nur etwas an die Front schicken was die Soldaten daran erinnert für wen sie kämpfen 😁
Das Tempo der russischen Angreifer hat wieder etwas abgenommen, wohl auch weil nicht mehr so viele Fahrzeuge nachgeliefert werden können. Aber trotzdem, leider geht es immer noch schrittweise voran...