Liebe User, wir haben die geballte Ladung Hass gesammelt. Recherche-Arbeit im Archiv der gelöschten Kommentare: ca. 24 Stunden. Resultat: Wo ist das Seil, mit dem wir uns erhängen können?
14.12.2016, 15:1010.04.2017, 08:56
Stell dir vor, du arbeitest auf dem Bau. Jeden Morgen stehst du in Allerherrgottsfrühe auf, um Häuser für andere Menschen zu bauen.
Etwa so wie diese Jungs:

Sie ahnen nichts Böses. Berlin, 1986.bild: wikimedia
Doch plötzlich springen von überall her sehr wütende Menschen über die Absperrung und sagen dir, dass das Haus, an dem du gerade arbeitest, so richtig scheisse aussehe. Dass darin nicht einmal der hinterletzte Lump der Welt wohnen wollen würde. Sie brüllen Dinge wie: «Kannst du das eigentlich auch in gerade bauen, du Vollpfosten?» Und weil es sich dabei selbstverständlich um eine rhetorische Frage handelt, erklären sie dir danach umgehend, wie du deine Arbeit zu machen hast. Und nein. Es handelt sich nicht um Bauarbeiter.

bild: watson
So fühlt es sich in etwa an, wenn man als Redaktor bei watson arbeitet und sich durch das Kommentar-Archiv wühlt. Dort wohnt der ganze gelöschte User-Hass. Dort versammelt sich alles, was die letzten Jahre so alles in die Kommentarspalte gekörbelt wurde.
Im Video kriegt ihr einen kleinen Eindruck davon. Die Redaktoren (bis auf mich) sehen ihre Kommentare zum ersten Mal. Das ist ihre Reaktion:
Hier findet ihr noch ein paar zusätzliche Hass-Juwelen
Allgemeine Kommentare zu watson:
«Was soll denn dieser Scheiss? Seid ihr behindert watson?»
«Kann man auf watson eigentlich auch Autoren sperren, so dass ich diesen Müll nicht lesen muss?»
«Miserabel. Lächerlich. Infantil. Stupid.»
«Eines der dümmsten Gesellschaftsspiele: Die Internet-Zeitung Watson lesen. Verblödung praktisch garantiert.»
«Boulevardjournalismus hoch 1000. Pfeifen.»
«Unterirdische Qualität der Presse. Da les ich lieber den Blick oder mein Hakle Toilettenpapier.»
«Gang mer ned uf mini Nüss du dämlichi Website.»
Und noch ein paar persönliche Beleidigungen:
«Wissen Sie, Herr Löpfe – eigentlich sollten Sie eine viel wichtigere Frage stellen: wer braucht Sie? Ist Watson so verzweifelt?»
«Lieber Blunschi, was für einen Schrott aus Deiner Feder! Einen weiteren Journalisten, den ich nicht mehr ernst nehmen kann. Deinen Kommentar interessiert mich keinen Schluck. Schade, dass Dummheit nicht weh tut! Noch dümmer Watson solchen Shit zu publizieren! Immerhin hat Köppel mehr Haare als Du Hirnzellen, wie es scheint!»
«Frau Rothenfluh leidet unter Penisphobie und ist zerfressen von Männerhass und dafür müssen arme Delfine herhalten. Bravo.»
«Stellen Sie sich ein Land vor, in dem alle Mainstream-Medien von Löpfes bevölkert sind. Zeitung aufgeschlagen? Löpfe. TV eingeschaltet? Löpfe. Dann wird es vielleicht nachvollziehbarer, warum Trump Präsident wurde.»
«Die Naivität von Rafaela Roth ist bodenlos. Aber zum Glück merkt das keiner ihrer Leser. Denn die Watson-Leser sind noch ungebildeter als die Watson-Redaktoren.»
Und jetzt ist fröhliches und beinahe zensurfreies Kommentieren angesagt!
Weil ihr uns mit eurer Kritik schon fast ins Grab gebracht habt: 22 Grabsteine zum Totlachen
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22 Grabsteine zum Totlachen
Manchmal reicht schon der Name, um auf einem Friedhof für ein bisschen bessere Stimmung zu sorgen.
bild: ranker
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«Patrick Toggweiler, fuck off! Für solche inhaltslosen Beiträge hast du den Lohn nicht verdient. Frohe Arschnachten ihr Weinlöcher!»
Wenn ihr da aus dem Fenster springt seid ihr schon etwas gar dünnhäutig.