Sechs Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Gruppierung «Letzte Generation» haben am Sonntag, 23. April, versucht, ein Formel-E-Rennen im Berliner Bezirk Tempelhof zu verhindern. Sie versuchten, sich auf die Rennstrecke zu kleben.
Kurz vor dem Start des achten Laufs der Rennserie auf dem ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof kletterten die Aktivisten über den Zaun und auf den Kurs. Bevor sie sich jedoch vor und zwischen die aufgestellten Rennwagen kleben konnten, reagierte das Sicherheitspersonal und führte sie ab. Sie wurden zwecks Feststellung ihrer Identität der Polizei übergeben. Das Rennen wurde mit sieben Minuten Verspätung gestartet, gewonnen hat der Neuseeländer Nick Cassidy.
Die Aktion stiess auf besonders viel Unverständnis, weil es sich bei der Formel-E um ein Rennen mit Elektroautos und nicht Verbrennern handelt. Auch bei Formel-E-Pilot Jean-Eric Vergne: «Passiert das ein paar Sekunden später, wird es lebensgefährlich. Das ist unverständlich, weil wir hier bei einem Elektro-Rennen sind».
Die «Letzte Generation» äusserte sich auch selbst zur Aktion. Es gehe darum, dass auch bei Rennen mit Elektroautos massenweise Energie verschwendet werde. «Die Seniorin in ihrer Tempelhofer Mietwohnung friert aufgrund ihrer berechtigten Angst vor der nächsten Stromrechnung den ganzen Winter lang und nur wenige Meter weiter verpufft unter unserem Jubel im Sekundentakt massenweise wertvolle Energie. Da können wir uns noch so sehr freuen, dass es jetzt E-Autos sind, die über die Strecke brettern, die Rechnung geht nicht auf!», schreiben sie in einer Pressemitteilung. (lzo)
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