Im Weissen Haus wurde eine vorgezogene Juneteenth-Feier abgehalten. Der US-Feiertag, der üblicherweise am 19. Juni begangen wird, erinnert an die Befreiung der afroamerikanischen Bevölkerung von der Sklaverei. Präsident Joe Biden machte ihn 2021 per Gesetz zum nationalen Feiertag in den USA.
Nun sorgt just Bidens Verhalten während der Feier für Aufsehen. Der 81-Jährige starrte während einer musikalischen Darbietung fast eine Minute lang in die Leere, schien abwesend und regte sich kaum. Hier das Video:
Unterstützerinnen und Unterstützer seines politischen Gegners Donald Trump und andere konservative Nutzerinnen und Nutzer der Plattform X nutzten den Vorfall, um über Biden zu spotten. So schrieb etwa jemand: «Er ist komplett weggetreten» und ein anderer Nutzer schrieb: «Ich will das, was er genommen hat.»
Für die Veranstaltung auf dem Südrasen des Weissen Hauses lud Biden die Sängerinnen Gladys Knight und Patti LaBelle ein. Bei einer Ansprache sagte er zur Menge: «Schwarze Geschichte ist amerikanische Geschichte.» Der demokratische Präsident warnte, dass «alte Geister in neuen Kleidern» – eine versteckte Anspielung auf einige seiner republikanischen Rivalen – versuchen würden, ihnen ihre Freiheiten zu nehmen, indem sie Schwarzen das Wählen erschweren.
Schwarze Wähler werden bei den sich zuspitzenden Präsidentschaftswahlen mit Sicherheit eine wichtige Rolle spielen werden. Laut AP VoteCast konnte Biden im Jahr 2020 91 Prozent dieser Stimmen für sich gewinnen. Der voraussichtliche republikanische Kandidat, Donald Trump, der frühere Präsident, behauptet im aktuellen Wahlkampf, dass sich mehr Schwarze Wähler ihm zuwenden. Schwarze Amerikaner haben zwar stets für die Demokraten gestimmt, doch könnten geringfügige Änderungen in der politischen Loyalität oder eine niedrige Wahlbeteiligung in wichtigen Bundesstaaten Einfluss darauf haben, wer im November gewinnt.
Auch sonst hatte die Veranstaltung laut AP einen «unverhohlenen politischen Unterton». Dies, weil der Komiker und Schauspieler Roy Wood Jr. als Moderator die politischen Errungenschaften der Biden-Regierung wie die Begrenzung der Insulinpreise und den Erlass der Schulden von Studenten ansprach. (lzo)