Nicki Minaj schwärmt von J.D. Vance als «Attentäter» – vor der Witwe Erika Kirk
Seit der Ermordung des rechten Aktivisten und Gründer der Organisation «Turning Point USA» im September ist die selbsternannte Jugendbewegung im Aufwind. Charlie Kirks Witwe Erika hat die Leitung der Organisation übernommen und am Wochenende zur viertägigen Jahrestagung geladen. Dort gaben sich konservative Politiker, Kommentatoren und Prominente die Klinke in die Hand. Und der Ton war rau. Eine Übersicht über die bemerkenswertesten Auftritte und Aussagen:
Nicki Minaj
Für Aufsehen sorgte ein Auftritt der Rapperin Nicki Minaj. Sie lobte im Gespräch mit Erika Kirk das Aussehen von Donald Trump und leistete sich einen peinlichen Versprecher, als sie über Vorbilder sprach.
So sagte sie: «Es gibt grossartige Vorbilder – wie den Attentäter J.D. Vance.» Dass sie ausgerechnet der Witwe eines Attentat-Opfers gegenüber sass und ihre Wortwahl sichtlich ungünstig war, realisierte die Rapperin immerhin sofort.
Erika Kirk nahm ihr den Auftritt jedoch nicht übel. «Alles gut», sagte sie. Anders sieht es in den sozialen Medien aus: Minaj wird stark für ihren Auftritt an der Konferenz kritisiert. Noch zu Beginn des Jahres hat sie sich gegenüber MTV positiv gegenüber ihren homosexuellen Fans geäussert – seither scheint sie die Seiten gewechselt zu haben. Regelmässig greift sie online den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom wegen dessen trans-freundlicher Politik an.
J.D. Vance
Der amtierende Vizepräsident der USA lobte in seiner Rede an der Jahrestagung die Abschaffung von Initiativen gegen Benachteiligung marginalisierter Gruppen als grossen Erfolg der aktuellen Regierung. Trump und seine Administration hätten die sogenannten «DEI»-Initiativen (das steht für «Diversity, Equity and Inclusion») in den «Mülleimer der Geschichte» verfrachtet. Man müsse sich «nicht mehr dafür entschuldigen, weiss zu sein.»
Vance forderte die jungen Konservativen auch auf, sich vor den Zwischenwahlen zum US-Kongress im kommenden November für die Republikaner zu engagieren. Zu Schritten für eine Kandidatur 2028 als möglicher Nachfolger Donald Trumps hat sich Vance nicht geäussert.
Steve Bannon
Der Auftritt des ultrakonservativen Kommentators und ehemaligen Trump-Berater Steve Bannon zeigt, dass auch innerhalb der MAGA-Bewegung und der amerikanischen Konservativen Spannungen herrschen. Der Gründer der ultrakonservativen Plattform «Breitbart» nutzte seine Redezeit vor allem dafür, gegen andere konservative Meinungsmacher zu schiessen.
Ben Shapiro
Der Gründer der konservativen Newsorganisation «Daily Wire» stritt mit Bannon und Tucker Carlson, der ebenfalls anwesend war, über seine Position zu Israel. Bei Shapiro hiesse es statt «America First» «Israel First», klagte Bannon. Shapiro schoss zurück:
Turning Point unbesorgt
Trotz des giftigen Tones und den deutlichen Meinungsverschiedenheiten der Meinungsmacher und Politiker im MAGA- und Turning-Point-Umfeld spricht die Organisation von einem erfolgreichen «AmericaFest». Der raue Ton deute nicht etwa auf eine Spaltung der konservativen Bewegung hin, sondern sei Zeichen einer gesunden Diskussionskultur.
(hde)
