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In China steht einer der grössten Börsengänge der vergangenen Jahre an: Xiaomi reichte in Hongkong einen Börsenprospekt ein – und setzt gleichzeitig zum Sprung auf Europa an.
03.05.2018, 17:2215.05.2018, 14:16
Der Prospekt war zwar stark geschwärzt, doch die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, der Aktienverkauf solle Xiaomi zehn Milliarden Dollar einbringen. Damit wäre Xiaomi rund 100 Milliarden Dollar wert.
Es wäre der grösste Börsengang eines chinesischen Unternehmens seit 2014, als der Online-Riese Alibaba in New York den Gang aufs Parkett wagte und damit 25 Milliarden Dollar einnahm.
Weltweit der viertgrösste Smartphone-Hersteller

Plus 87,8 Prozent: Xiaomi wächst im Jahresvergleich deutlich schneller als die Konkurrenz.tabelle: idc
Im ersten Quartal 2018 hatte das Unternehmen einen Marktanteil von 8,4 Prozent und folgte damit auf Samsung, Apple und die beiden chinesischen Konkurrenten Huawei und Oppo. Im Börsenprospekt erklärte Unternehmenschef Charles Li, Xiaomi wolle «Teil des Lebens von Milliarden Menschen weltweit» werden.
Xiaomi bemüht sich derzeit vor allem, seine Geräte stärker im Ausland zu verkaufen. Es kündigte am Donnerstag an, es werde seine Produkte künftig auch über den Handelsriesen CK Hutchison verkaufen. Trotz einiger internationaler Erfolge ist das Unternehmen aber weiterhin stark abhängig vom Heimatmarkt.
Nun kommt der lang erwartete Sprung nach Europa: Der Mobilfunkprovider «3» wird «schon bald» Smartphones von «Chinas Apple» anbieten, sagte Unternehmenssprecher Tom Tesch der österreichischen Zeitung Der Standard. Auch in Irland, Dänemark, Hong Kong, Schweden und England verkauft die «3»-Gruppe künftig Xiaomi-Handys. In der Schweiz ist Xiaomi bislang nur über bestimmte Online-Händler verfügbar.
Xiaomi kann weit mehr als nur Smartphones: Auf diese Gadgets setzt der Überflieger aus in China im neuen Jahr
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Xiaomi kann weit mehr als nur Smartphones
Bisher galt der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi als Kopiermaschine, die bei Apple, Google und Co. hemmungslos abkupfert. Beim ersten fast randlosen Smartphone Mi Mix zeigte die Firma Ende 2016, dass sie auch anders kann.
Zugleich mit dieser Informationen legte Xiaomi auch Zahlen für das vergangene Jahr vor. Demnach stieg zwar der Umsatz im Vergleich zu 2016 um 67,5 Prozent auf umgerechnet rund 16 Milliarden Franken. Unter dem Strich habe es aber einen Verlust von rund 6 Milliarden Franken gegeben, was das Unternehmen auf eine Umwandlung von Vorzugsaktien zurückführt. Operativ war das Ergebnis positiv. (oli/sda/reu/afp)
Wie das Smartphone unseren Alltag verändert hat
Video: srf/SDA SRF
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Die Angebotsmieten dürften laut Angaben des Bundes um drei bis zu fünf Prozent pro Jahr steigen. «Die Nachfrage nach Wohnraum ist nach wie vor grösser als das Angebot», sagte Martin Tschirren, Direktor des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO), der «NZZ am Sonntag». Sollte es also zu keinem wirtschaftlichen Einbruch kommen, müsse mit einer Erhöhung gerechnet werden. Betroffen seien Haushalte, die neu auf den Wohnungsmarkt kämen oder umziehen müssten. Das Wohnthema werde stark politisiert, so Tschirren. Dies führe zunehmend zu Spannungen zwischen Mieter- und Vermieterorganisationen. Eine Ursache sei, dass der Wohnungsmarkt vermehrt als Kapitalanlage diene. Hinzu komme, dass Bauland knapp geworden sei. Früher habe man das Problem der steigenden Nachfrage durch Einzonungen lösen können. Das sei heute nicht mehr möglich, erklärte Tschirren.