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Schweizer Börse sackt auf tiefsten Stand seit 2013 ab

Schweizer Börse sackt auf tiefsten Stand seit 2013 ab

09.02.2016, 18:40
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Die Schweizer Börse hat am Dienstag die seit Anfang Monat anhaltende Talfahrt fortgesetzt. Im späten Handel konnte der SMI die Verluste im Fahrwasser der anziehenden Wall Street nur vorübergehend eingrenzen und notierte zum Schluss mit 7583 Punkten um 2.3 Prozent im Minus.

Die Börsianer hatten am Dienstag nichts zu lachen.
Die Börsianer hatten am Dienstag nichts zu lachen.
Bild: Tages Anzeiger

Vorübergehend betrug der Kursrückgang fast drei Prozent und der Leitindex notierte auf dem tiefsten Stand seit Juni 2013. «Die Stimmung ist schlecht», sagte ein Händler.

Talfahrt

Das Abwärtstempo am Schweizer Aktienmarkt hat sich mit Beginn des Monats Februar sogar noch beschleunigt. Stand der Leitindex SMI Ende Januar bereits knapp 6 Prozent im Minus, resultiert aktuell ein Verlust von über 14 Prozent.

Händler erklärten sich die anhaltende Kurskorrektur vor allem mit den Konjunktursorgen. «Die Märkte sind sehr nervös und preisen eine Rezession in den USA in die Kurse ein», sagte ein Analyst. Die Anleger seien beunruhigt, dass die Märkte scheinbar unaufhaltsam Terrain verlieren. Das Angstbarometer Volatilitätsindex notierte mit knapp 30 Punkten so hoch wie seit August nicht mehr.

«Allmählich scheinen die Kursverluste etwas übertrieben, sagte ein Analyst. Er warnte aber davor, bereits jetzt Käufe zu tätigen. »Dafür dürfte es noch zu früh sein«, sagte er. »Man sollte nicht nach einem fallenden Messer greifen."

Bankenaktien im Sinkflug

Auffällig waren die erneut heftigen Verluste der Grossbankenaktien. So führten CS mit einem Minus von 8.4 Prozent das Verliererfeld an, UBS (-5.6 Prozent) folgten mit etwas Abstand. Die anhaltenden Sorgen über die Weltwirtschaft und damit auch über die Stabilität und die Profitabilität des Finanzsektors seien für die Bankenaktien weltweit eine Belastung, hiess es in Analystenkreisen.

Die CS musste massive Verluste hinnehmen.
Die CS musste massive Verluste hinnehmen.
Bild: KEYSTONE

Unter die Räder kamen auch die stark vom Ölpreis abhängigen Transocean (-6.8 Prozent) sowie LafargeHolcim (-4.9 Prozent). Letztere waren bereits zum Wochenbeginn um satte 8 Prozent eingebrochen. Grund dafür war der Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrates.

Verluste von über 4 Prozent verzeichneten zudem die zyklischen Swatch und Aryzta. Bei der Assekuranz schnitten Zurich (-3.6 Prozent) am schlechtesten ab - der Konzern wird am Donnerstag die Bücher öffnen. Nach der Gewinnwarnung von Ende Januar haben die Investoren vor allem die Höhe der Dividende im Blick.

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Actelion überrascht positiv

Einsamer Lichtblick unter den Blue Chips waren auf der anderen Seite Actelion (+1.1 Prozent). In Analystenkreisen wurde der am Morgen veröffentlichte Jahresumsatz als gut, wenn auch nicht als «überwältigend» bezeichnet. Relativ gut hielten sich Galenica, Kühne+Nagel, Lonza, Geberit und Givaudan, die allesamt weniger als 1 Prozent einbüssten.

Der Swiss Performance Index (SPI) um 2.26 Prozent auf 7869.03 Stellen nach. Auf dem breiten Markt schlossen nach Zahlen der IT-Grosshändler Also (Aktie +0.8 Prozent), die Beteiligungsgesellschaft Private Equity Holding (+1.7 Prozent) und die Immobiliengesellschaft SFPI (unverändert) sowie das Industrieunternehmen Metall Zug (-0.4 Prozent) besser als der Durchschnitt.

(sda/awp/reu)

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