Arbeitnehmende in der Schweiz haben im vergangenen Jahr im Schnitt mehr Geld auf ihr Lohnkonto erhalten: Die Löhne stiegen um 0,4 Prozent. Dank der negativen Teuerung verdienten die Angestellten effektiv 1,5 Prozent mehr als im Jahr 2014.
Dies zeigt der Schweizerische Lohnindex 2015, den das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag publiziert hat. Verglichen mit dem Jahr 2010 stiegen die Reallöhne um 5,7 Prozent. Einbezogen wird dabei jeweils die Jahresteuerung. Diese betrug im vergangenen Jahr minus 1,1 Prozent.
Wird die Jahresteuerung ausgeklammert, zeigt sich ein weniger positives Bild für die Arbeitnehmenden. Die Nominallöhne stiegen im vergangenen Jahr so schwach wie seit seit 1999 nicht mehr. Zum vierten Mal in Folge lag das Nominallohnwachstum unter der Marke von einem Prozent.
Ein Grund liefert das BFS gleich mit: Ende 2014, zum Zeitpunkt der Lohnentscheide für das Jahr 2015 und sechs Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008, habe sich die Weltkonjunktur noch immer instabil gezeigt. Deshalb verzichteten viele Branchen und Unternehmen auf spürbare Lohnerhöhungen.
Angestellte im Industriesektor verdienten im vergangenen Jahr real 1,6 Prozent mehr, im Dienstleistungssektor waren es im Schnitt 1,5 Prozent mehr. Die Unterschiede bei der Lohnentwicklung sind zwischen den einzelnen Berufsgruppen teilweise gross.
(sda)