Die Elektromobilität boomt in der Schweiz. Der Anteil der neuen, aufladbaren Fahrzeuge (Elektro- und Plug-in-Hybride) erreicht trotz der Pandemie Rekordwerte. Allerdings gibt es einen grossen Haken: Ohne Ladeinfrastruktur zu Hause ist das «Tanken» der Batterien wie die Suche nach dem Heiligen Gral – besonders in der Stadt!
Dabei ist die Frage des Aufladens grundlegend bei der Entscheidung für Elektromobilität – insbesondere bei Plug-in-Hybriden. Ihr Einsatz wird nur dann relevant, wenn es möglich ist, auf kurzen Strecken so viel wie möglich auf Strom umzustellen. Da die elektrische Reichweite dieser Fahrzeuge 50 km nicht übersteigt, ist eine Aufladelösung für jeden längeren Stopp unerlässlich. Und da auch das batteriebetriebene Auto wie sein thermisches Pendant 95% der Zeit still steht, solltest du das beste aus der Wartezeit machen.
Bei den meisten aktuellen Ladesystemen muss das Fahrzeug für mehrere Stunden abgestellt werden. Das Laden über Nacht zu Hause ist die ideale Lösung. Allerdings mieten zwei Drittel der Schweizer ihre Wohnung. Wenn sie einen «privaten» Parkplatz haben, kann eine Ladestation installiert werden. Allerdings ist die Zustimmung des Vermieters bzw. der Miteigentümer erforderlich. Es stellt sich auch die Frage nach der Finanzierung der Installation selbst. Bei Neubauten wird die Vorinstallation von Pollern allmählich integriert, aber ihre Anzahl ist noch gering. Der Schweizerische Verein der Ingenieure und Architekten arbeitet an einer neuen verbindlichen Baunorm zu diesem Thema.
Politische Gremien auf allen Ebenen predigen für eine nachhaltige Mobilität. Aber die Umsetzung wird durch einen totalen Mangel an Strategie behindert. Vielleicht liegt der Fehler bei unserem Föderalismus, wenn wir die kantonalen und kommunalen Ungleichheiten an Subventionen für die Anschaffung eines elektrifizierten Fahrzeugs messen. Das Gleiche gilt für das Ladenetzwerk; seine Entwicklung basiert hauptsächlich auf privaten Initiativen. Eine Ungeschicklichkeit angesichts der anstehenden Umbauten an den Infrastrukturen und der von den Autofahrern eingenommenen Summen. Das Waadtländer Start-up Green Motion hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein eigenes Netz von rund 3000 Ladestationen aufzubauen und bringt unter der Marke EVPass Kommunen, Stationsbesitzer und Stromanbieter zusammen. Das Angebot an Abonnements ist vollständig und massgeschneidert, egal ob für gelegentliche oder intensive Nutzer.
Auf dem Papier sieht es einfach aus. In der Praxis und vor allem in der Stadt, die im Grunde das bevorzugte Terrain für Elektromobilität ist, sieht es anders aus. In Lausanne zum Beispiel befinden sich viele «öffentliche» Terminals in Tiefgaragen im Stadtzentrum. Das ist eine gute Gelegenheit für vorbeigehende Benutzer; während sie einkaufen, werden ihre Batterien aufgeladen. Für einen Bewohner ohne privates Terminal wird die Übung jedoch mühsamer. In erster Linie wird es darum gehen, einen freien und betriebsbereiten Parkplatz zu finden. Dann kommen noch die Kosten für mehrere Stunden Parken hinzu. Unkompliziert geht anders.
Noch vor fünf Jahren hat mich beim Auszug der Vermieter gezwungen eine profesionell ausgeführte Ethernetverkabelung zu entfernen und die analoge Telefoninstallation wiederherzustellen.
wir müssen jetzt als erstes in einer neubausiedlung (bezogen 2020) erneut anfangen kabel zu ziehen, weil das anscheinend während des neubaus zu kompliziert war...
Hab schon x Mal darauf hingewiesen, dass in einem Land von Mietern, die Vermieter „gezwungen“ werden müssen, Ladestationen in den Tiefgaragen anzubieten...
Dies sollten sie auch nicht verrechnen dürfen, zumal sie dafür wohl von Bund und Kantonen Unterstützt werden. Mit Geld, das den Autofahrern aus der Tadche gezogen wirde / wird...