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Bankgeheimnis wird auch im Inland fallen

Bankenbarometer 2015
Bankenbarometer 2015

Bankgeheimnis wird auch im Inland fallen

Obwohl der automatische Informationsaustausch für ausländische Kunden noch nicht in Kraft ist, rechnet eine Mehrheit der Banken damit, dass das Bankgeheimnis in absehbarer Zeit auch für Schweizer Kunden fallen wird. 
08.01.2015, 09:3408.01.2015, 10:23
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Über die Hälfte der Schweizer Banken rechnet damit, dass der automatische Informationsaustausch in Zukunft auch auf inländische Bankkunden angewendet wird. Dies geht aus der Umfrage Bankenbarometer 2015 des Beratungsunternehmens EY (Ernst &Young) hervor.

Die Einführung des automatischen Informationsaustauschs im Inland dürfte jedoch erst nach dessen Einführung für ausländische Kunden der Fall sein, heisst es im Bankenbarometer, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. 

Schweiz kann sich nicht entziehen

In der Schweiz sei das Verhältnis zwischen Bürger und Staat durch Liberalität und Selbstverantwortung und nicht durch übermässige Kontrolle geprägt, erklärte Patrick Schwaller von EY. «Dennoch kann sich die Schweiz den internationalen Entwicklungen nicht entziehen. Und der automatische Informationsaustausch scheint dann vermutlich auch im Inland kein Tabu mehr zu sein», erklärte Schwaller.

Das Knacken des Bankgeheimnisses, die Steuertransparenz und der automatische Informationsaustausch hätten bisher kaum Spuren in den Büchern der Banken hinterlassen, hiess es weiter: 69 Prozent der Banken gaben an, im letzten Jahr keine bedeutenden Nettoabflüsse von Kundengeldern erlebt zu haben. Allerdings hätten grössere Banken, die im Transformationsprozess bereits fortgeschritten seien, verhältnismässig grössere Vermögensabflüsse hinnehmen müssen als kleinere Institute, hiess es.

«Dass die Mehrheit der Banken in der Befragung nur unwesentliche Vermögensabflüsse nennt, überrascht. Der Transformationsprozess hat allerdings erst begonnen, der automatische Informationsaustausch und andere Initiativen werden erst in den nächsten Jahren voll durchschlagen», erklärte Bruno Patusi von EY. Deshalb sei noch mit erheblichen Abflüssen von Kundengeldern zu rechnen. (whr/sda) 

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