Wirtschaft
Basel

Geldstrafe für griechischen Ex-Vizeminister im Novartis-Skandal

Geldstrafe für griechischen Ex-Vizeminister im Novartis-Skandal

04.03.2023, 21:51
Mehr «Wirtschaft»

Bei der Aufarbeitung des Korruptionsskandals um den Pharmakonzern Novartis ist in Griechenland ein früherer Vize-Justizminister zu einer Geldstrafe von 10'000 Euro verurteilt worden. Die Geldstrafe gegen Dimitris Papangelopoulos wurde verhängt, da er Justizbeamte während der Ermittlungen zu dem Skandal unter Druck gesetzt haben soll.

Von anderen Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Skandal sprachen die Richter in Athen Papangelopoulos frei, wie am Samstag aus Justizkreisen verlautete. Komplett freigesprochen wurde den Angaben zufolge die Anti-Korruptionsermittlerin Eleni Touloupaki. Sie hatte eine wichtige Rolle bei der Aufdeckung des Skandals gespielt, doch war ihr «Machtmissbrauch» vorgeworfen worden.

Dimitris Papangelopoulos.
Dimitris Papangelopoulos.

Papangelopoulos gehörte der linksgerichteten Regierung des früheren Ministerpräsidenten Alexis Tsipras an. Als der Novartis-Skandal 2016 aufflog, beschuldigte die Tsipras-Regierung rund hundert Ärzte, 30 Beamte und zehn Politiker der Vorgängerregierungen, in den Fall verwickelt zu sein. Sie sollen gegen Geldzahlungen zwischen 2006 und 2015 lukrativen Verträgen für Novartis sowie überhöhten Medikamentenpreisen zugestimmt haben.

Die derzeitige konservative Regierung hat Papangelopoulos wie Touloupaki vorgeworfen, damals ein «Komplott» geschmiedet zu haben, um mittels der Ermittlungen ihren politischen Gegnern zu schaden. Keiner der zehn Politiker früherer Regierungen, gegen die wegen des Novartis-Skandals ermittelt wurde, wurde letztendlich verurteilt.

(dsc/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Kann die Schweiz die 4-Tage-Woche? Dieses Pilotprojekt will es herausfinden
Zum ersten Mal soll das 4-Tage-Modell in wissenschaftlicher Begleitung grossflächig getestet werden. Warum die Schweiz diesbezüglich eine Knacknuss sein könnte – und wieso trotzdem viele an einen Erfolg glauben.

Erstaunlich viele Menschen haben eine Meinung dazu. Meistens ist man entweder begeistert davon – oder dezidiert dagegen. Eine Pilotstudie, die wissenschaftlich von der Berner Fachhochschule begleitet wird, soll statt subjektiver Sentiments endlich objektive Erkenntnisse bringen: zur berüchtigten 4-Tage-Woche.

Zur Story