Satoshi Nakamoto bestreitet im Interview mit der Nachrichtenagentur AP, irgendetwas mit Bitcoin am Hut zu haben. Er habe das erste Mal vor drei Wochen von Bitcoin gehört, als sein Sohn von einem «Newsweek»-Reporter kontaktiert worden sei. Er habe auf keinen Fall den Code geschrieben, der hinter der Internet-Währung Bitcoin steht. Andere Aussagen des Artikels bestätigt Nakamoto: Er habe vor gut zehn Jahren seinen Namen in Dorian Prentice geändert. Der simple Grund: Als Japaner in den USA habe er einen Namen gewünscht, «der westlicher klingt».
Im «Newsweek»-Artikel wurde der Japaner wie folgt zitiert: «Ich bin nicht länger darin involviert und ich kann nicht darüber sprechen.» Gegenüber AP sagt Nakamoto, die Aussage habe sich auf seinen Beruf als Entwickler von Software für Banken und Rüstungsfirmen bezogen und nicht auf Bitcoin. Der 64-Jährige sagt nun, er sei vom «Newsweek»-Reporter falsch verstanden worden, da sein Englisch nicht perfekt sei.
Laut AP hat Nakamoto in den 1970er-Jahren an Raketensystemen für die U.S. Navy und Air Force gearbeitet. Laut Vertrag dürfe er nicht über seine Arbeit sprechen, auch wenn er nicht mehr bei der Firma sei, erklärt Nakamoto das angebliche Missverständnis. «Newsweek» hingegen hält an der Geschichte fest, die weltweit für Wirbel sorgt.
Bitcoin gibt es seit 2009. Bis jetzt blieb die Identität des Erfinders ein Mysterium. Der Name Satoshi Nakamoto wurde schon oft mit Bitcoin in Verbindung gebracht, bislang ging man aber von einem Pseudonym aus.
Wie viele Menschen Bitcoin nutzen, ist unklar. Seit grosse Online-Händler 2013 angefangen haben, Bitcoin als Währung zu akzeptieren, ist die Popularität der bislang wichtigsten anonymen Internet-Währung massiv gestiegen.
Längst nicht nur Drogenhändler nehmen Bitcoins ernst, auch bei Notenbankern wird das virtuelle Gold salonfähig. Die Frage ist: Wird das virtuelle Gold bald zu einer globalen Leitwährung?