Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des EU-Parlaments (ECON) stimmte heute über einen wegweisenden Gesetzesentwurf in Sachen Kryptowährungen ab. Er entschied sich dabei mit 32 gegen 24 Stimmen gegen einen Passus, der zuvor als ein De-facto-Verbot für Bitcoin interpretiert wurde.
BREAKING: The ECON committee of the EU Parliament just voted against the de-facto POW-ban: 32 against, 24 in favor.
— Patrick Hansen (@paddi_hansen) March 14, 2022
Big relief & political success for the bitcoin & crypto community in the EU💪💪
Will share a breakdown of the vote and what’s next here in this thread. #Bitcoin
Teile des Entwurfs mit dem Namen MiCa hatte zuvor für rote Köpfe gesorgt. In einem Paragrafen des umfangreichen Pakets werden ökologische Mindestanforderungen an Kryptowährungen gestellt.
Obwohl nicht bis ins Detail erläutert, wurde dies von einigen Experten als De-facto-Verbot von Bitcoin, Ethereum (in der momentanen Form), aber auch von anderen Kryptowährungen, wie zum Beispiel Dogecoin, interpretiert. Diese populären Kryptowährungen setzen auf den energieaufwändigen Konsens-Mechanismus «Proof of Work» (POW). Dabei steigt die Sicherheit des Systems mit dem Energieverbrauch.
Ob POW im Einklang mit den geforderten Mindestanforderungen steht oder dagegen verstösst, ist nicht bis ins Detail geklärt. Dem EU-Ausschuss wurde in der Abstimmung die Wahl zwischen zwei gegensätzlichen Formulierungen gelassen. Die Bitcoin-freundlichere Variante des deutschen CDU-Politikers Stefan Berger hat sich nun durchgesetzt.
Bei einem negativen Entscheid für die Weiterverwendung von POW wäre eine Übergangsfrist geplant gewesen. Während Ethereum sich langsam (langsamer als ursprünglich erhofft) von POW in Richtung Proof of Stake (POS) verabschiedet, steht eine Abkehr auf ein anderes Konsens-Protokoll für Bitcoin nicht zur Debatte. Proof of Stake benötigt zwar deutlich weniger Energie und hätte die strikten Auflagen wohl erfüllt, stösst aber Türen zu anderen Problemfeldern auf.
Die EU will mit dem Gesamtpaket MiCA einen regulatorischen Rahmen setzen, der Investoren nicht abschrecken, die Staaten aber nicht aussen vor lassen soll. Befürworter loben MiCA als vernünftigen und verhältnismässigen Versuch von etwas Unabwendbarem. Gegner glauben, die EU überspanne den Bogen und vertreibe Entwickler und Investoren einer zukunftsweisenden und florierenden Industrie aus der EU. Der heutige Entscheid dürfte einen Teil der Gegnerschaft beruhigen.
Bevor die Verordnung in Kraft tritt, muss MiCA noch vom Ministerrat, also von den zuständigen Abgeordneten der Mitgliederländer, abgesegnet werden.
Dies ist ein Update eines Artikels, der vor der Abstimmung geschrieben wurde und das Resultat nicht beinhaltete.
Eine Aufwärtsspirale. Und ökologischer Schwachsinn.
Mangelhafte "FIAT-Währungen" hin oder her. Am Ende des Tages brauche ich Geld, um es gegen Waren und Dienstleistungen einzutauschen. Krypto geben mir dafür keine sichere Garantie.
PS: Wenn jeder mit Krypto reich werden sollte, was höchst unrealistisch ist, denn in Wahrheit gewinnt nur eine Minderheit, werden unsere globalen Hauptprobleme (ungleiche Verteilung der Vermögen, Umwelt) zusätzlich deutlich verschärft. #planttreesfckcrypto