Sie sind erbitterte Konkurrenten. Doch im Bereich Glasfaserausbau wollen Sunrise und Salt in Zukunft zusammenarbeiten und damit einen Gegenpart zum Branchenprimus Swisscom bilden.
Man habe sich auf eine strategische Partnerschaft verständigt, um eine führende Plattform im Bereich «Fiber to the home» (FTTH) zu schaffen, teilten die beiden Gesellschaften am Dienstag mit. FTTH bedeutet, dass die Glasfaser bis ins Haus gelegt wird.
Es sei das Ziel, mit einer Gesamtinvestition von bis zu 3 Milliarden Franken über die nächsten fünf bis sieben Jahre 1,5 Millionen Haushalte zu erreichen, so die Mitteilung weiter.
Laut den Angaben soll der Ausbau in den Gebieten erfolgen, die heute nicht ausreichend mit Breitband versorgt seien. Die Digitalisierung solle damit auch in nichtstädtischen Gebieten vorangetrieben werden.
Für ihre Pläne gründen Sunrise und Salt die Gemeinschaftsfirma Swiss Open Fiber, welche sie künftig mit einem Kapitalpartner halten wollen. Es seien bereits Gespräche mit potenziellen Partnern und Banken aufgenommen worden. Der Netzbau soll dann bereits im vierten Quartal des laufenden Jahres starten, wie es weiter heisst.
Verwaltungsratspräsident der neuen Firma soll Marc Furrer werden, der ehemalige Präsident der Eidgenössischen Kommunikationskommission Comcom.
In der Mitteilung ist von einer «offenen und für alle Anbieter zugänglichen Plattform» die Rede. Sunrise und Salt wollen die Hauptmieter der Plattform sein, sie stehe jedoch sämtlichen Wettbewerbern zur Verfügung, wird betont.
Konkret will Swiss Open Fiber etwa mit Swiss Fibre Net, dem Gemeinschaftsunternehmen von regionalen Energieversorgern, zusammenarbeiten. Dieses unterstütze die neue Firma im Rahmen einer strategischen Partnerschaft.
Die Initiative werde die Verbreitung hochmodernster Breitbandangebote beschleunigen und «die Versorgung der Schweiz mit Glasfaserinfrastrukturen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich verbessern», lässt sich Sunrise-CEO André Krause in der Mitteilung zitieren.
Salt-CEO Pascal Grieder spricht von einem «einzigartigen Projekt». Er ermutigt ausserdem Gemeinden und Versorgungsunternehmen, die sich mit der Bereitstellung eines FTTH-Netzes befassen, «sich an uns zu wenden». Man sei für Geschäfte offen. (awp/sda)