Wirtschaft
Facebook

Smartphone-Werbung macht Facebook reich

«Gutes zweites Quartal»

Smartphone-Werbung macht Facebook reich

23.07.2014, 23:1724.07.2014, 10:20
Mehr «Wirtschaft»
Mark Zuckerberg.
Mark Zuckerberg.Bild: Getty Images North America

Der häufige Griff der Facebook-Nutzer zum Smartphone füllt dem Sozialen Netzwerk die Kasse. Vor allem dank höherer Einnahmen aus mobilen Werbeanzeigen stieg der Umsatz im Quartal um 61 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar.

Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 138 Prozent auf 791 Millionen Dollar. «Wir hatten ein gutes zweites Quartal», stellte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch am Sitz im kalifornischen Menlo Park fest. «Unsere Gemeinschaft ist weiter gewachsen.»

Ende Juni kam Facebook auf 1,32 Milliarden monatliche Nutzer nach 1,28 Milliarden Ende März. Besonders stark stieg die Zahl derjenigen, die über mobile Apps auf Facebook zugreifen – es waren zuletzt 1,07 Milliarden.

Smartphone-Nutzer tauschen sich häufig mit ihren Freunden aus, was sie besonders wertvoll für das Soziale Netzwerk macht. Facebook erwirtschaftete zuletzt 62 Prozent seiner Werbeeinnahmen über mobile Apps. Vor einem Jahr waren es 41 Prozent. Besonders lukrativ für das Soziale Netzwerk sind dabei Anzeigen im Nachrichtenstrom der Nutzer.

Vor allem die Smartphone-Werbeeinnahmen spülten Geld in die Kasse.
Vor allem die Smartphone-Werbeeinnahmen spülten Geld in die Kasse.Bild: LUONG THAI LINH/EPA/KEYSTONE

Beeindruckende Aufholjagd

Damit hat Facebook eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt: Zum Börsengang vor zwei Jahren keimte bei vielen Anlegern die Sorge, dass das Soziale Netzwerk den Anschluss im mobilen Markt verpasst haben könnte. Die Aktie brach ein. Nun stieg das Papier nachbörslich um mehr als 5 Prozent auf ein neues Allzeithoch von gut 75 Dollar. Ausgabekurs im Mai 2012 waren 38 Dollar.

Zuckerberg sieht dabei das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Er stösst in immer neue Bereiche vor und baut vorhandene Produkte aus. So hat Facebook gerade erst die Milliardenübernahme des 3D-Brillen-Spezialisten Oculus VR abgeschlossen. Zuckerberg sieht die virtuelle Realität als mögliche Computerplattform der Zukunft, die er nach eigener Aussage mitgestalten will.

Noch in der Schwebe hängt der Zukauf des Nachrichtendienstes WhatsApp, der bis zum Jahresende vollzogen werden soll. Noch fehlt die Zustimmung aller Wettbewerbshüter. Beide Töchter sollen ausgebaut werden. «Wir sind im Investitionsmodus», sagte der neue Finanzchef Dave Wehner in einer Telefonkonferenz mit Analysten.

Kaufen direkt auf Facebook

Zuvor hatte Facebook die Foto-App Instagram geschluckt. Doch auch die Facebook-Entwickler selbst sind nicht untätig geblieben. So läuft in den USA ein Test mit einem «Kaufen»-Button auf den Facebook-Seiten von Firmen. Kunden sollen hier bestellen können, ohne Facebook verlassen zu müssen.

«Der Handel ist wichtig», sagte Zuckerbergs rechte Hand Sheryl Sandberg. «Aber niemand soll denken, er kaufe die Dinge von uns.» In dem Zusammenhang kommt auch dem Facebook-eigenen Bezahldienst grössere Bedeutung zu.

Sheryl Sandberg: «Niemand soll denken, er kaufe die Dinge von uns.»
Sheryl Sandberg: «Niemand soll denken, er kaufe die Dinge von uns.»Bild: Mark Lennihan/AP/KEYSTONE

Zuckerberg warnte aber vor zu grossen Erwartungen. «Es gibt viele Dinge, von denen wir begeistert sind. [...] Wir wollen aber nichts überstürzen.» Bei vielen Sachen sei Facebook noch am Anfang und die Qualität müsse stimmen. «Unser Hauptgeschäft ist die Werbung.» Mehr als 90 Prozent der Einnahmen stammen hierher, der Rest sind vor allem Prozente an Spielekäufen auf Facebook.

Das Werbegeschäft sieht Zuckerberg dabei weiter wachsen. «Es gibt noch viele Möglichkeiten», sagte er. In den USA nutzten die Leute neun Stunden am Tag digitale Medien, davon entfielen auf Facebook aber weniger als eine Stunde. Zudem wiederholte der Firmengründer sein Ziel, auch die bislang nicht ans Internet angebundenen Menschen zu erreichen – was weitere Einnahmen bedeuten würde. (rey/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Der globale Mangel an für Klimawende nötigen Rohstoffen spitzt sich zu

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat vor einem drohenden Mangel an für die Energiewende benötigten kritischen Mineralien gewarnt. Um den wachsenden Bedarf an Mineralien wie Lithium, Kobalt, Nickel, Graphit und Kupfer zu decken und selbstgesteckte Klimaziele zu erreichen, seien verstärkte Investitionen in den Abbau und mehr Anstrengungen zum Recycling nötig.

Zur Story