Schlechter Start in die neue Woche an der Börse. Nachdem bereits der vergangene Freitag schlechte Neuigkeiten gebracht hatte, sah auch der Montag für Anlegerinnen und Anleger nicht gut aus. Eine Übersicht.
An den internationalen Finanzmärkten und auch am Schweizer Markt setzt sich die Korrektur der vergangenen Tage in ungemindertem Tempo fort. Der Schweizer Leitindex SMI verliert zum Wochenstart zeitweise mehr als drei Prozent auf 11'455 Punkte, was dem tiefsten Stand seit Mai entspricht.
Kurz vor Mittag vermochte er die Einbussen immerhin etwas einzugrenzen und steht noch mit 2,73 Prozent im Minus bei 11'546 Punkten. Schon am Freitag war er um 3,6 Prozent eingebrochen, was dem grössten Tagesverlust seit Januar 2022 entsprach.
Die grössten Verluste fahren erneut Industrie- und Technologiewerte ein. Holcim, Sika, VAT fallen um bis zu 4,7 Prozent. Auch bei den Finanzwerten geht es abwärts. Partners Group, UBS und Julius Bär geben um bis zu 5,3 Prozent nach.
In Asien setzt sich der Abverkauf der vergangenen Woche ebenfalls fort: Der japanische Nikkei sackte mehr als 12 Prozent ab.
Das war der tiefste Stand seit November 2023. Zwischenzeitlich wurde der Handel wegen der starken Kursausschläge unterbrochen. Weil der Nikkei vom jüngsten Rekordhoch nun mehr als 20 Prozent eingebüsst hat, sprechen Börsianer von einem Bärenmarkt.
Nach einer monatelangen Kurs-Rally in Japan hatte der Nikkei Mitte Juli bei gut 42'400 Punkten eine Höchstmarke erreicht. Dann aber erlebte die Landeswährung Yen binnen kurzer Zeit einen starken Anstieg, was die Aktienkurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen stark belastete. Zum US-Dollar etwa fiel der Yen am Montag auf den niedrigsten Stand seit Jahresanfang.
Besser als die japanischen Indizes hielten sich die chinesischen Börsen. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong fiel zuletzt um 2,7 Prozent auf 16'494 Punkte. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen hielt sich mit minus 1 Prozent auf 3351 Punkte noch etwas besser. Beide Indizes hatten allerdings in den vergangenen Wochen bereits deutlich verloren.
An den Devisenmärkten geht unterdessen die Flucht in sichere Häfen wie den Schweizer Franken weiter. Am Morgen sank das Euro/Franken-Paar zeitweise bis auf 0,9281 ab. So tief notierte das Währungspaar letztmals zum Jahresbeginn. Die Kryptowährung Bitcoin wiederum bewegt sich aktuell auf dem tiefsten Stand seit Februar.
Der Kurs des Bitcoins befindet sich am Montagmorgen weiterhin auf Talfahrt. Im Sog der von Rezessionsängsten geplagten Finanzmärkte stürzt die Kryptowährung auf den tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2024 ab.
Alleine in den letzten 24 Stunden verlor die «Krypto-Leitwährung» rund 13 Prozent und notiert aktuell etwas über der Marke von 50'000 Dollar bei rund 52'500 Dollar. Am frühen Morgen wurde der Bitcoin zeitweise für unter 50'000 Dollar gehandelt.
Mit dem Minus am Montag fiel der Bitcoin-Kurs zudem auf das Niveau von Ende Februar zurück, nachdem er Mitte März noch auf das Rekordhoch von fast 74'000 Dollar geklettert war.
Auslöser sind die sich rasant verschlechternden US-Konjunkturdaten. Sie haben ab der zweiten Wochenhälfte in den USA Rezessionsängste heraufbeschworen, die zu einem breit angelegten Abverkauf an den Börsen geführt haben.
Die Tatsache, dass US-Fed-Chef Jerome Powell am vergangenen Mittwoch noch die Zinswende für September signalisierte, hilft dabei wenig. Warnende Stimmen fragen sich, ob die US-Notenbank dann womöglich nicht zu lange mit Zinssenkungen gewartet haben wird.
Die Befürchtungen sind wahr geworden: Die Aktienmärkte in den USA sind zum Handelsstart heftig abgesackt. Damit setzt sich der Abwärtstrend fort.
Das Börsenbeben hat auch die USA erwischt. Der technologielastige Nasdaq rutschte zum Handelsbeginn am Montag um 5,92 Prozent ab. Der Dow Jones ging mit einem Minus von 2,8 Prozent etwas weniger in die Knie. Der S&P 500 sackte um 4,16 Prozent ab.
Für den deutschen Leitindex Dax begann die Woche noch vergleichsweise glimpflich: Doch auch er büsste zu Handelsbeginn mehr als 3 Prozent ein und erreichte damit den tiefsten Stand seit Februar (mehr dazu hier). Ähnlich ging es für den Bitcoin nach unten: Die bekannteste Kryptowährung sackte am Morgen bis auf 51.600 US-Dollar und verzeichnete ebenfalls den tiefsten Stand seit Februar.
(hah/cma/pre/awp/sda/t-online)
Der Wirtschaft geht es gut und trotzdem malt man überall schwarz, und nicht weil der Krieg in der Ukraine schief hängt, China morgen Taiwan einverleiben könnte. Nein, man reagiert so, weil dem Wachstum des Wachstums vom Vorquartal nicht erreicht wurde und weil man angst hat dass an der Zinspolitik was geändert wird.
Die Konjunkturdaten sind gut = Zinsängste, die Börsen tauchen.
Kann mir dies einmal ein Experte erklären?
Vielen herzlichen Dank im Voraus.