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Russland: Gazprom verzeichnet für 2023 Milliardenverlust

Keine Gas-Lieferungen mehr nach Europa und Gazprom macht ersten Nettoverlust seit 1999

02.05.2024, 22:0407.05.2024, 10:55
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epa11300212 Gazprom Neft CEO Alexander Dyukov attends the annual congress of the Russian Union of Industrialists and Entrepreneurs (RSPP) in Moscow, Russia, 25 April 2024. The Russian Union of Industr ...
Alexander Dyukov, Vorstandsvorsitzender von Gazprom Neft, im April 2024 am Jahreskongress der Russischen Union der Industriellen und Unternehmer (RSPP) in Moskau.Bild: keystone

Unter dem Eindruck des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der russische Energiekonzern Gazprom im vergangenen Jahr erstmals seit fast einem Vierteljahrhundert rote Zahlen geschrieben. Der Nettoverlust für das zweite Kriegsjahr 2023 belief sich auf rund 629 Milliarden Rubel.

Das entspricht umgerechnet 6,3 Milliarden Franken, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Unternehmensbericht hervorgeht. Nach einem Gewinn von 1,23 Billionen Rubel im Jahr 2022 hatten russische Analysten dem mehrheitlich staatlichen Gasriesen zunächst auch für 2023 einen - wenn auch deutlich kleineren - Gewinn vorhergesagt.

Übereinstimmenden russischen Medienberichten zufolge handelt es sich um den ersten Nettoverlust, den Gazprom seit dem Jahr 1999 verzeichnet hat. In den Folgejahren war der Konzern profitabel.

Der jetzige Einbruch dürfte sich massgeblich durch die äusserst geringen Gas-Liefermengen nach Europa erklären lassen. Aus Protest gegen westliche Sanktionen hatte Moskau im Sommer 2022 selbst den Gashahn weitgehend zugedreht. (sda/dpa/lyn)

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