Nachdem sich Kanye West im letzten Jahr mehrmals antisemitisch geäussert hatte, beendete Adidas die Zusammenarbeit mit dem Musiker. Die vorproduzierten Yeezys – Kanyes Design-Schuhe von Adidas – stehen jetzt unverkauft in Lagerhallen rund um den Globus – und Adidas sitzt damit auf einem Vermögen, das es nicht mehr loswird.
Kanye West fiel jahrelang mit grenzwertigen Aussagen auf. Mit den Worten «ich mag Hitler» und «ich liebe Nazis» hat der Musiker dann im letzten Jahr das Fass zum Überlaufen gebracht und Adidas hat die Kooperation mit ihm per sofort eingestellt. Zusammen mit dem Rapper produzierte die Sportmarke die berühmten «Yeezy»-Sneakers, die für hunderte von Dollars pro Paar verkauft wurden. Ein einst lohnenswertes Geschäft sorgt jetzt für rote Zahlen.
So hat Adidas wegen der Trennung von West im ersten Quartal einen Verlust von knapp 24 Millionen Franken verzeichnet. Besonders ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Yeezy-Schuhe pures Gold wert sind, welches Adidas noch vor einem Jahr teuer hätte verkaufen können. Wie der Geschäftsführer Bjørn Gulden bestätigte, mussten zudem im ersten Quartal von 2023 wegen vertraglicher Verpflichtungen noch Yeezys im Wert von zirka 100 Millionen Dollar hergestellt werden.
Während das Unternehmen nicht öffentlich macht, wie viele Sneakers der West-Marke in Lagerhallen Staub ansammeln, soll der Gesamtwert der unverkauften Schuhe bei knapp einer halben Milliarde Franken liegen.
Adidas könnte die Schuhe zwar verkaufen, um sich aus den roten Zahlen zu retten, Kanye West würde aber trotz der Trennung ebenfalls an den Sneakers mitverdienen. Wie welt.de berichtet, soll er ganze 5 % des Erlöses erhalten. Somit würde ein deutsches Unternehmen einem öffentlichen Antisemiten mehrere Millionen Franken zahlen.
Eine andere Lösung wäre es, die Ware zu zerstören und mit den Schuhen auch die 500'000'000 Franken zu schreddern. Eine Idee, die sich aber nicht mit den Nachhaltigkeitszielen der Marke vereinbaren lässt. Wenn die Ware gespendet wird, könnte das dazu führen, dass die Schuhe von Privatpersonen für viel Geld verkauft würden.
Eine definitive Lösung zur Sneaker-Frage hat Adidas bisher noch nicht gefunden. Das Unternehmen plant aber diesen Donnerstag eine Hauptversammlung, an der genau dies besprochen werden soll.
Man sollte evtl. grundsätzlich die Zusammenarbeit mit solchen Stars überdenken und den Personenkult endlich etwas abschwächen. Aber da geht es leider um ganz viel Geld.
Abgesehen davon wäre das doch die Gelegenheit für Adidas, diese Latschen einem humanitären Zweck zu spenden.