Auf dem globalen Kunstmarkt wurden im vergangenen Jahr 57,5 Milliarden Dollar umgesetzt. Dies sind 12 Prozent weniger als im Vorjahr, stellt der UBS Art Market Report in seiner aktuellen Publikation fest. Vor allem hochpreisige Deals haben gelitten, denn die absolute Anzahl von Transaktionen ist sogar leicht gestiegen.
Als Grund für den massiven Rückgang nennen die Studienautoren die unsichere Weltlage und die politische Verunsicherung in den grössten Teilmärkten. Dies betrifft vor allem die USA, die mit 43 Prozent den mit Abstand grössten Markt stellen. Nachdem bereits im Vorjahr der Umsatz um 10 Prozent geschrumpft war, ging er 2024 um weitere 9 Prozent zurück.
Einen eigentlichen Absturz um 31 Prozent erlebte der chinesische Kunstmark. Mit einem Umsatz von 8,4 Milliarden Euro ist er damit auf dem tiefsten Niveau seit 2009. Der Rückgang in diesem Ausmass erscheint vor allem überraschend, weil im Vorjahr noch ein Wachstum verbucht worden war und damit die Corona-Delle mehr als kompensiert schien.
Mit einem Marktanteil von nun 15 Prozent (minus 4 Prozentpunkte) ist China wieder auf den dritten Platz der Kunstmärkte abgerutscht. Profitiert hat Grossbritannien, dessen Kunstmarkt mit einem Minus von 5 Prozent relativ stabil war und mit 18 Prozent Marktanteil wieder den zweitgrössten Kunstmarkt stellt.
Für kleine und mittelgrosse Galerien kommt die Entwicklung einer Gesundung gleich. Sie haben im Schnitt eher mehr Umsatz gemacht und schreiben wieder vermehrt schwarze Zahlen. Auf der Verliererseite stehen die Grossgalerien, die mit einzelnen Werken Millionenumsätze generieren. Aber auch die zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler, deren Werke den Kunstmarkt in den vergangenen Jahren vor allem angetrieben haben.
Kunstmessen sind zwar weiterhin der wichtigste Absatzkanal. Doch gerade für die Art Basel, die den Report zusammen mit der UBS verantwortet, handelt es sich um eine schlechte Botschaft. Die Messe der MCH Group spielt auf einem Preisniveau, das sich eigentlich nur die grossen Galerien leisten können. Und diese erzielen ihre Umsätze wiederum mit den grossen Namen der Kunstszene.
Entsprechend gross ist die Nervosität beim Messekonzern, wenn nun auch das verbleibende Flaggschiff schwächeln sollte. Einen Hinweis darauf gibt die Entwicklung des Börsenkurses: Dieser ist in diesen Tagen auf unter 3 Franken gefallen, was einem neuen Rekordtief entspricht.