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USA: Bayer muss wegen Glyphosat Milliarden an krebskranken Mann zahlen

epa07568910 (FILE) - A man shows bottles of 'Roundup' wich contains glyphosate in a garden store in Brussels, 23 October 2017, reissued 14 May 2019. Media reports on 14 May 2019 state that a ...
Wegen des Unkrautvernichtungmittels Roundup stand Bayer vor Gericht.Bild: EPA/EPA

USA: Bayer muss wegen Glyphosat Milliarden an krebskranken Mann zahlen

Im Glyphosat-Streit muss Bayer eine Milliardenstrafe zahlen. Ein US-Gericht verurteilt den Konzern aufgrund krebserregender Stoffe in einem Präparat.
22.03.2025, 20:3522.03.2025, 20:35
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Ein Artikel von
t-online

In einem Rechtsstreit um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup haben US-Geschworene den Agrarchemie- und Pharma-Konzern Bayer zu knapp 2,1 Milliarden US-Dollar (1,9 Milliarden Euro) Schadenersatz verurteilt. Das teilten die Anwälte des Klägers auf Nachfrage mit. Dieser gab dem Finanzdienst Bloomberg zufolge an, durch Roundup an Krebs erkrankt zu sein. Das Urteil fiel im US-Bundesstaat Georgia. Bayer kündigte Berufung gegen die Entscheidung an.

«Das heutige Urteil ist ein weiteres Beispiel für die Weigerung von Bayer, die Verantwortung für die Vergiftung von Menschen mit dem giftigen Unkrautvernichtungsmittel Roundup zu übernehmen», hiess es in einer Mitteilung der Anwälte des Klägers. Bayern hingegen teilte mit: «Wir sind mit dem Urteil der Geschworenen nicht einverstanden.» Die Entscheidung stehe im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Bewertungen der Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt.

Bayer will gegen Entscheidung vorgehen

«Wir sind überzeugt, dass wir in der Berufung starke Argumente haben, um dieses Urteil aufzuheben oder zumindest den überhöhten und verfassungswidrigen Schadenersatz zu reduzieren», hiess es weiter. Bayer verwies ausserdem darauf, dass in der Vergangenheit der Schadenersatz im Vergleich zu den ursprünglichen Geschworenenurteilen um 90 Prozent reduziert werden konnte. Ein Gericht in Philadelphia hatte zuletzt etwa den von Geschworenen dem Kläger zugesprochenen Schadenersatz von 2,25 Milliarden US-Dollar auf 400 Millionen US-Dollar reduziert.

Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Übernahme der US-Firma Monsanto ins Haus geholt. Im selben Jahr folgte ein erstes Urteil gegen das Dax-Unternehmen. Das setzte in den USA eine Klagewelle in Gang. 2020 legte Bayer ein milliardenschweres Programm auf, um den Grossteil der Klagen ohne Haftungseingeständnis beizulegen. Ein guter Teil der Klagen ist abgearbeitet, gleichwohl bleiben Risiken.

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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domin272
22.03.2025 20:50registriert Juli 2016
Bis heute ist es eine der lächerlichsten und dämlichsten Entscheidungen einer Firma Monsanto zu übernehmen. Es war damals schon abzusehen, dass Glyphosat ein Skandal werden würde und trotzdem wollte man diesen Deal unbedingt dürchdrücken um ein Marktführer in der Agrochemie zu werden. Man konnte damals schon nur den Kopf schütteln wie man das Risiko solcher Urteile einfach wegwischen konnte. Jetzt diskutiert man schon diesen Beschiss des Texas-two-step zu versuchen um Glyphosat mit samt der Risiken auszugliedern und pleite gehen zu lassen. Und es könnte leider sogar funktionieren.
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rolf.iller
22.03.2025 22:33registriert Juli 2014
Ach ist das Geil. Glyphosat wurde von der US-Firma Monsanto entwickelt und auf den Markt gebracht. Dann kaufte Bayer Monsanto auf und jetzt zahlen die Europär die Zeche Und irgendwie war die ganze Problematik damals beim Kauf von Monsanto klar.
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Mosquito Rex
22.03.2025 21:01registriert Juli 2020
Seit Monsanto zu einer Europäischen Firma (Bayer) gehört werden plötzlich viele Strafzahlungen in den USA fällig.
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