Du hast das Restaurant ausgesucht. Vielleicht sogar eine kleine Überraschung vorbereitet. Aber habt ihr schon über Geld gesprochen? Morgen ist Valentinstag, und egal, wie man zu diesem Tag steht – mich erinnert er immer daran, welche Rolle Geld in einer Partnerschaft spielt.
Das klingt nicht gerade romantisch, und keine Sorge, ich schlage nicht vor, dass ihr beim Candle-Light-Dinner eure Budgets durchgeht. Aber ein wenig finanzielle Klarheit heute kann euch viel Kummer in der Zukunft ersparen.
Wusstest du, dass finanzielle Streitigkeiten eine der häufigsten Ursachen für Trennungen sind? Umfragen zeigen, dass bei fast einem Viertel der Paare finanzielle Konflikte die Beziehung ernsthaft belasten oder sogar zum Aus führen.
Versteckte Schulden, riskante Investitionen oder fehlende Altersvorsorge – selbst in den glücklichsten Beziehungen kann Geld zum unsichtbaren Stressfaktor werden.
Die gute Nachricht? Geld muss kein Zündstoff sein. Mit ein paar einfachen Massnahmen könnt ihr Vertrauen aufbauen und unnötigen Stress vermeiden – hier sind fünf Tipps dazu.
Auch wenn wir modern denken, beeinflussen alte Klischees unsere Einstellung zu Geld, z.B. dass Männer Geld als Masstab für Erfolg sehen und für Frauen eher Absicherung im Vordergrund steht.
Verdient eine Person mehr als die andere, kann dies zu Spannungen führen. Frauen verdienen im Durchschnitt immer noch weniger als Männer, was zu einem finanziellen Ungleichgewicht in Beziehungen beitragen kann. Gemäss Studien könnte nicht einmal die Hälfte der Frauen im Erwerbsalter den eigenen Lebensunterhalt selber finanzieren und jede fünfte Frau äussert sich dahingehend, dass sie sich deswegen auch nicht trennen könnte.
Oft geht es nicht nur ums Geld, sondern um Augenhöhe, Anerkennung oder sogar Macht und Kontrolle. Ein Streit über Finanzen kann in Wahrheit ein Konflikt über die Rollenverteilung oder emotionale Sicherheit sein.
Zwar zeigen neuere Daten, dass wir in Beziehungen viel offener über Geld sprechen, so wissen z.B. 83% der Paare gegenseitig über Einkommens-und Vermögensverhältnisse Bescheid. Trotzdem wünschen sich immer noch 4 von 10 einen offeneren Austausch über ihre Finanzen.
Streit entsteht oft dort, wo Entscheidungen getroffen werden müssen. Wenn es darum geht, wofür Geld ausgegeben oder wie es verwaltet wird, prallen unterschiedliche Bedürfnisse und Prioritäten aufeinander. Das kann zu Diskussionen über Investitionen führen – etwa darüber, wie viel Risiko für die gemeinsamen Finanzen vertretbar ist. Aber auch die Frage, wer welche finanzielle Sicherheit benötigt und in welchem Umfang, kann zu Konflikten führen.
Wenn Paare keine gemeinsame Vision und Ziele haben, dann kann es schwierig sein, gemeinsame Entscheidungen für die Finanzen zu treffen und Prioritäten zu setzen.
Wenn ein Partner allein die Finanzen verwaltet, kann sich der andere ausgeschlossen fühlen. Oder ist vielleicht auch nicht interessiert, und deswegen auch schlechter informiert, was vor allem im Ernstfall zu grösseren Schwierigkeiten führen kann.
Ohne klare Absprachen und Strukturen können finanzielle Angelegenheiten schnell chaotisch werden.
Jeder hat eine individuelle Einstellung zu Geld. Manche sparen leidenschaftlich gern, andere geben es lieber aus. Statt zu versuchen, den anderen zu ändern, hilft es, unterschiedliche Gewohnheiten kennen zu lernen und auch zu akzeptieren. Sparer und Geniesser können sich gegenseitig ergänzen – wenn sie die Perspektive des anderen respektieren.
Ähnlich ist es beim Investieren: es ist durchaus möglich, dass ein sehr unterschiedliches Verhältnis zu Risiko habt. Bei der Anlage der gemeinsamen Finanzen können Finanzanbieter jedoch meistens nur ein Risikoprofil berücksichtigen – ihr müsstet euch somit einigen. Eine Lösung ist, die Anlage z.B. aufzuteilen und entsprechend eurem Bedürfnis mit unterschiedlichen Risikoprofilen als zwei Anlagen anzulegen.
Finanzielle Gerechtigkeit bedeutet nicht immer Halbe-Halbe. Wenn einer mehr verdient, kann eine prozentuale Aufteilung fairer sein. Klärt gemeinsam, wer welche Kosten trägt und wie viel jeder beitragen kann. Ein gemeinsames Konto für Miete, Lebensmittel und andere Fixkosten schafft Transparenz.
Das Drei-Konten-Modell bewährt sich oft: 1 Konto für gemeinsame Ausgaben, Konti für individuelle Altersvorsorge, Konto für persönliche Ausgaben.So bleibt finanzielle Unabhängigkeit erhalten, während gemeinsame Kosten fair aufgeteilt werden.
Setzt euch regelmässig (vielleicht nicht gerade am Valentinstag!) aber so alle paar Monate zusammen und besprecht eure Finanzen: Wo steht ihr? Was sind eure gemeinsamen finanziellen Ziele? Wer trägt was dazu bei? Was möchtet ihr gerne verändern? Diese Gespräche verhindern unangenehme Überraschungen und stärken das Vertrauen.
Besonders in langfristigen Beziehungen ist es wichtig, dass beide den Überblick über die Finanzen haben. Wer besitzt welche Ersparnisse? Gibt es Notfallpläne oder Vollmachten? Offenheit schafft Sicherheit und verhindert böse Überraschungen.
Wenn ein Partner mehr verdient oder zu Hause unbezahlt arbeitet (z. B. Kinderbetreuung), kann ein finanzielles Ungleichgewicht entstehen. Entscheidend ist, dass diese Arbeit als wertvoll anerkannt wird und ihr euch entsprechend absichert.
Die wichtigsten Punkte, die ihr klären solltet:
Geld ist oft mehr als nur eine Zahl auf dem Konto – es spiegelt unsere Werte, Hoffnungen und Ängste wider.
Umso wichtiger ist es für eine vertrauensvolle Partnerschaft, offen darüber zu sprechen und sich gemeinsam zu organisieren denn mit ein paar einfachen Massnahmen könnt ihr finanzielle Sicherheit schaffen und Missverständnisse vermeiden. Habt ihr schon mal über Geld gestritten? Und was hat euch geholfen?💸