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MoneyTalks: Wie du in den Winterferien clever Geld sparen kannst

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Wie du in den Winterferien clever Geld sparen kannst

Bald sind Sportferien! Damit der Bergspass nicht zu sehr auf deinem Budget lastet, hier ein paar wissenswerte Spartipps für die Zeit im Schnee.
02.02.2023, 13:59
Olga Miler
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Fahrt ihr auch gerne in die Berge? Gerade im Winter, wenn wir so viel drinnen sind und in der Stadt dieser zähe Hochnebel oft alles in ein Einheitsgrau verwandelt, finde ich die frische Luft, Sonnenschein und den Spass, mit verschiedenen Geräten den Berg runter zu sausen, einfach unglaublich erholsam. Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber mir genügt oft schon ein Tag übers Wochenende, um meinen Stadtfinanzkopf zu lüften und auf andere Gedanken zu kommen.

Zugegeben, rund um Weihnachten und Anfangs Jahr war es doch eher traurig, einen grünen Berg hochzufahren, um dann auf einem catwalkartigen Streifen Sulz im Gras bei der Talstation wieder anzukommen. Den Klimawandel so direkt vor Augen zu haben, macht, glaube ich, viele von uns nachdenklich. Gemäss Studien der Uni Basel benötigt ein Skigebiet ca. 300 Millionen Liter Wasser für eine 100-tägige Skisaison, der Bedarf wird mit zunehmendem Klimawandel erheblich, bis zu 80 % bis Ende des Jahrhunderts steigen. Dieses Jahr jetzt, rechtzeitig auf die kommenden Sportferien im Februar, ist die Schneesituation vielerorts um einiges besser als an Weihnachten, sodass viele von uns sich auf Spass in den Bergen freuen können. Wenn da nur nicht die Kosten wären …

Winterferien – ein teures Vergnügen

So wunderbar die Winterferien auch sind, der Skispass kann das Budget ganz schön belasten. Gemäss der bereits seit mehreren Jahren stattfindenden Studie der Bank Cler in Zusammenarbeit mit BAK Economics kosteten eine Woche Skiferien für eine vierköpfige Familie in der Schweiz je nach Ort zwischen 3'428 (Aletsch-Arena) bis 5'240 (Zermatt) Franken (Daten 2022). Am günstigsten haben die Aletsch Arena, Engelberg-Titlis und Airolo abgeschnitten, am teuersten war Zermatt gefolgt von Verbier und St. Moritz.

Obwohl die Preise auch diesen Winter etwa ähnlich sind, gibt es saisonale Unterschiede. Ein illustrativer Stichprobenvergleich anhand von drei Skidestinationen für 2023 hat gezeigt, dass sich je nach Ort die Preise für z.B. Skimiete für die Familie in Verbier um ca. 9% gegenüber Vorjahr verteuert haben, in Airolo aber um 23% zurückgegangen sind (Quelle: Bank Cler in Zusammenarbeit mit BAK, Stichprobenvergleich 2023).

Am meisten Pistenkilometer pro Franken bekommst du gemäss der Untersuchung von Watson übrigens in Les Portes du Soleil, wo dir für 54-Franken-Tageskarte 600 Kilometer Piste zur Verfügung stehen, gute Schneebedingungen vorausgesetzt.

Tipps, wie du günstiger zum Berg-Schneevergnügen kommst

  1. Gute Planung, Wahl des Skiortes und Zeitpunkt: Natürlich hängt die Wahl des Winterferienortes sehr von den persönlichen Vorlieben ab. Musst du auf dein Budget achten, dann finden sich gute, oft unbekanntere Alternativen in der Nähe von grösseren Skiorten, etwas abseits von Glitzer und Glamour. Deine (online) Suche mit einem etwas grösseren Radius auszuweiten kann dir schnell neue, preisgünstigere und spannende Möglichkeiten eröffnen. So kann gemäss der Stichprobe Recherche z.B. eine vierköpfige Familie bis zu 2'000 Franken und mehr pro Woche sparen, wenn sie nach Airolo in die Skiferien geht anstatt nach Verbier. Selbst wenn du lieber nach Zermatt möchtest, gibt es mit etwas Kreativität günstige Alternativen, z.B. einfache Berghütten, die trotzdem viel Spass machen. In Zermatt wäre das z.B. die Berghütte Schwarzsee. Und für alle, die dafür offen sind, in die Nachbarländer ist es auch nicht so weit. Neben der Ortswahl ist natürlich auch der Zeitpunkt entscheidend, in der Nebensaison ist sicherlich alles etwas günstiger, allerdings ist diese gerade für Familien oft leider nicht immer machbar. Dazu Nathalie Waltmann, Leiterin Kommunikation der Bank Cler: «Wenn man gezielt sparen möchte, dann ist das bei der Unterkunft am besten möglich. Hier können die Preisunterschiede je nachdem, welche Region man wählt, bis zu 100% betragen.»
  2. Früh buchen lohnt sich nicht nur bei der Unterkunft, sondern auch beim Liftticket: Im Preisvergleich macht die Unterkunft den Löwenanteil der Kosten aus, gefolgt vom Skipass. Für beides lohnt sich Frühbuchung, wobei auch beim Skipass der Ort wichtig ist: In grossen Skigebieten kann die Tagesarte über 80 Franken kosten, kleinere Skigebiete wie Hochybrig oder die Aletscharena sind da deutlich günstiger. Da immer mehr Skigebiete auf dynamische Preise setzten, lässt sich mit Planung, Frühbuchung und Flexibilität allenfalls zumindest gefühlt ein Schnäppchen ergattern. So kann die Tageskarte eine Preisspanne von z.B. 25 und mehr Franken haben – hier Beispiel Laax: Ticket für den 28. Januar 89 Franken, für den 1. März 73 Franken (Ticketshop Laax, Stand 26. Januar 2023). Nur, wer will schon bei Nebel, Wind und schlechter Sicht günstig auf dem Berg herumtoben? Die dynamischen Preise stehen wegen ihrer teilweisen Undurchsichtigkeit deshalb auch regelmässig in der Kritik, vor allem den Durchschnittsertrag pro Gast für die Skigebiete zu erhöhen, anstatt den Konsumenten etwas zu nutzen (Details dazu Bericht SRF 2. Jan 2023). Was sicherlich Vorteile bringt, gerade für Familien, die ihren Winterurlaub längerfristig planen, ist der Frühbucherrabatt.
  3. Effizient ausrüsten: Ski oder Snowboard zu mieten ist bequem, kann aber auch kostspielig sein, vor allem wenn man die Ausrüstung direkt vor Ort bezieht. Je nach Gebrauch kann sich eine Saisonmiete, der Kauf eines Vorjahres-Mietmodells oder die Anschaffung einer eigenen Ausrüstung lohnen. Gerade im Januar und Februar sind Wintersportgeräte oft günstiger und mit Aktionen zu kaufen, und mal Hand aufs Herz, im Schnee sieht es dann niemand, ob du jetzt genau mit dem neuesten Schrei der Saison den Berg runterfährst. Ebenfalls interessant sind Kombiangebote wie z.B. die Matterhornwochen, welche Skischule für Erwachsene, Ausrüstung und Unterkunft in ein Paket verpacken.
  4. Rabattmöglichkeiten voll ausschöpfen: Neben dynamischen Preisen bei den Tickets gibt es weitere Möglichkeiten, das Budget zu schonen, z.B.
    - Mit Snow’n Rail der SBB kann man den Skipass bis zu 20 % günstiger zusammen mit dem Zugbillett erwerben und erhält oft noch Vergünstigungen für die Skimiete
    - Je nach Skigebiet gibt es Sonderkonditionen und Sonderaktionen, so fahren z.B. in der Aletscharena Jugendliche bis 18 Jahre jeden Samstag gratis. Verschiedene Skigebiete bieten Familientarife, Punktekarten, Spezialpreise ab gewisser Uhrzeit etc. an. Mittlerweile liest sich das Skipassmenü oft wie das Factsheet eines Finanzproduktes, erkundigen lohnt sich!
    - Für Kinder und Jugendliche gibt es eine Reihe von tollen Möglichkeiten, so bietet z.B. Snow4Free der Cleven Stiftung jedes Jahr gratis Ski- und Snowboardnachmittage für Kinder im Alter von 9-13 Jahren, Carfahrt und Ausrüstung inklusive.
    - Wer über den Arbeitgeber vergünstigt REKA Geld beziehen kann, kann dieses auch für die Skiferien einsetzen und so sparen.
    - Tagesausflüge mit dem Zug machen, anstatt eine volle Woche im Hotel: In der Schweiz sind die Berge sehr gut auch mit Tagesausflügen zu erreichen, wenn du sehr wenig Budget hast und gerne früh aufstehst, kannst du so natürlich das Geld für die Übernachtung sparen.

Wie ihr seht, mit langfristiger Planung, Recherche und Beharrlichkeit lässt sich beim Winterurlaub einiges an Budget sparen, oft ohne gross Spass einzubüssen.

Mein liebstes Berggebiet ist übrigens die Aletscharena und die schönste Saison hatte ich vor 2 Jahren, da sind wir zusammen mit Freundinnen anstatt in den Winterurlaub, so oft es ging mit SBB Snow’n Rail tageweise in ein anderes Berggebiet gefahren, Gerstensuppe im Schnee, da es nur Takeaway gab und heisses Wasser aus der Thermosflasche inklusive. Legendär, über die Bilder lachen wir heute noch. Wohin zieht es euch diesen Winter und was für Tipps habt ihr? ⛄️ ⛷

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Olga Miler ...
... war über zehn Jahre in verschiedenen Funktionen bei der UBS tätig, unter anderem hat sie dort das Frauenförderungsprogramm und den UBS Gender ETF aufgebaut. Jüngst gründete sie das Start-up SmartPurse, eine Plattform, auf der sie digitale Kurse und Workshops zum Thema Finanzen für Frauen anbietet. Letztes Jahr schrieb Miler den watson-Blog «Frauen und Geld» und wird uns dieses Jahr mit «MoneyTalks» an ihrer Expertise teilhaben lassen.

Virtuelle Schneebalschllacht Mürren

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So sind Skiferien wirklich

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So sind Skiferien wirklich
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